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Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition)

Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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weicher Stimme. »Meine Namensvetterin. Marie hat mir von dir erzählt.« Ein Lächeln huschte um ihre Mundwinkel, wodurch sie noch hübscher wirkte. Aber gleichzeitig sah sie auch ein bisschen unsicher und ängstlich aus. Ich ahnte, dass sie dieses Date mit schlimmen Gewissenskonflikten bezahlte und vor lauter Furcht tausend Tode starb. All das konnte ich sehr gut nachfühlen. Für die wahre Liebe war kein Einsatz hoch genug. Ich selbst hätte jedes Risiko auf mich genommen, um mit Sebastiano zusammen sein zu können. Die Königin hatte meine volle Sympathie, ich hatte sie auf Anhieb ins Herz geschlossen.
    »Ja, ich bin Anna. Am besten geht Ihr gleich mit nach oben. Wenn Ihr mir bitte folgen wollt.« Ich kämpfte mich aus der Kniebeuge wieder hoch und zerriss mir dabei geräuschvoll ein Stück Saum. Die Königin tat taktvoll so, als hätte sie nichts davon bemerkt. Sie folgte mir mit graziösen Schritten die Treppe hinauf, den schweren Umhang mit beiden Händen gerafft. Die Rosenblätter wurden reihenweise von den Stufen gefegt, sie achtete überhaupt nicht auf die romantische Deko. Ihr Gesicht war ganz blass vor lauter Aufregung. Ich hätte gern irgendwas Beruhigendes zu ihr gesagt, beispielsweise Alles wird gut , doch wahrscheinlich wäre das zu vertraulich rübergekommen, also verkniff ich es mir lieber.
    »Hier entlang, Eure Hoheit.« Hoheit klang fast noch besser als Majestät. Ich kam mir fast vor wie eine richtige Hofdame. Umsichtig, verschwiegen, kompetent. Ich eilte den Gang entlang – und stolperte prompt über die Konfektschale, die ich vorhin dort abgestellt hatte. Wieder überging die Königin meine Tölpelhaftigkeit mit zurückhaltender Höflichkeit, während ich auf einem Bein herumhüpfte und mir eine zermatschte Mandelpraline von der Schuhsohle klaubte.
    Marie stand mit erwartungsvoller Miene in der offenen Tür des vorbereiteten Schlafgemachs.
    Die Königin ließ ein erleichtertes Seufzen hören. »Meine teure Freundin! Wie sehr dein Anblick mein Herz erwärmt!« Sie eilte auf Marie zu und umarmte sie mit schwesterlicher Zuneigung, und Marie erwiderte die Umarmung voller Herzlichkeit. Es schien, als würden die beiden einander wirklich seit Jahren kennen, obwohl ihre Freundschaft, wie ich ja genau wusste, nur aus einer künstlichen gemeinsamen Erinnerung bestand.
    Abermals hallte ein Klopfen durchs Haus – wieder siebenmal.
    »Er ist da«, hauchte die Königin. Ihr gerade noch so blasses Gesicht rötete sich, ihre wunderschön geformten Hände zitterten.
    »Ich gehe rasch aufmachen«, bot ich an. Dann konnte die Königin sich schon mal einen Schluck Wein gegen die Aufregung genehmigen. Oder die nötigen Vertuschungsmaßnahmen mit Marie besprechen.
    Was das anging, so fühlte ich mich immer noch überrollt von der Entscheidung, Sebastiano mithilfe seines Taschentuchs beim Kardinal in Misskredit zu bringen. Ich musste das irgendwie verhindern. Wenn nur der Schatten eines Zweifels auf Sebastianos Loyalität fiel, konnte es leicht passieren, dass er bei Richelieu unten durch war. Oder, schlimmer noch: ab sofort als Staatsfeind Nummer eins galt.
    Am besten versuchte ich, das Tuch rechtzeitig verschwinden zu lassen, auch wenn ich damit Maries Pläne durchkreuzte. Dennoch hatte ich bei alledem das ungute Gefühl, mich auf sehr dünnem Eis zu bewegen.

    Vorsichtig öffnete ich die große Eingangstür. Eine weitere vermummte Gestalt, jedoch deutlich größer als die Königin, schob sich an mir vorbei ins Haus. Wieder wurde eine Kapuze zurückgeschlagen, diesmal von männlicher Hand, und zum Vorschein kam ein Gesicht, um das die meisten männlichen Hollywoodstars diesen Typen glühend beneidet hätten. Er sah ein bisschen so aus wie Ashton Kutcher.
    »Hallo«, sagte ich. Es kam als Seid gegrüßt heraus und klang ziemlich piepsig. Schließlich begegnete ich nicht jeden Tag einem Herzog, noch dazu einem, der wie ein Filmschauspieler aussah und der heimliche Geliebte einer leibhaftigen Königin war.
    Er lächelte mich freundlich an. »Ist Madame schon eingetroffen?«
    »Gerade eben. Folgt mir, ich führe Euch zu ihr.«
    Auf der Treppe überholte er mich, anscheinend hielt er es vor lauter Ungeduld nicht aus. Mit langen Schritten stieg er die restlichen Stufen zur Galerie empor, so schnell, dass ich kaum nachkam. Oben hörte ich seine Stimme.
    »Geliebte! Endlich!«
    »George, mon amour !«, hörte ich die Königin atemlos erwidern. Dann fiel eine Tür zu.
    Der Herzog hieß also George. Genau wie in dem Roman

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