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Zeitfinsternis

Zeitfinsternis

Titel: Zeitfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Garnett
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ge­schla­fen? Das muß ge­we­sen sein, als er in die Zu­kunft kam – und al­les, was sich ab­ge­spielt hat, muß in­ner­halb der ver­gan­ge­nen vier­und­zwan­zig Stun­den ge­sche­hen sein. Wenn er wie­der schläft, wird er wahr­schein­lich zu­rück­keh­ren, um die­se Zeit­span­ne zu er­le­ben. Auf der an­de­ren Sei­te hat er nicht die Mög­lich­keit zu schla­fen, so­lan­ge sie pau­sen­los wei­ter­has­ten. Sie hat ihm ge­sagt, was sie ma­chen müs­sen, und er ist da­mit ein­ver­stan­den, ge­nau als ha­be M ASCHI­NE ihm einen Rat ge­ge­ben, den er au­to­ma­tisch an­nimmt.
    „Wo­hin ge­hen wir?“ sagt er. „So­viel kannst du mir doch sa­gen.“
    Er über­legt sich, ob er sa­gen soll, daß dies ein Be­fehl ist, daß er der Ers­te Wäch­ter ist und daß sie tun muß, was er ihr be­fiehlt. Er ist sich aber si­cher, daß das für sie kei­nen Un­ter­schied macht – und viel­leicht macht es für ihn auch kei­nen Un­ter­schied mehr.
    „An die Ober­flä­che“, ant­wor­tet sie ihm.
    „Aber warum denn, was ist denn los?“
    Auch das sagt sie ihm.
    Vie­le Din­ge ver­steht er nicht. Lügt sie ihn an? Es gibt da Din­ge, von de­nen er noch nie ge­hört hat, Din­ge, von de­nen M ASCHI­NE nie et­was er­wähnt hat.
    Wenn er in sei­nem nächs­ten Schlaf mehr als einen Tag zu­rück­geht, kann er M ASCHI­NE all das er­zäh­len. Und wenn M ASCHI­NE dann Be­scheid weiß, kann sie das ver­hin­dern, was ge­sche­hen ist.
    Es ist so of­fen­sicht­lich, so ein­fach. Des­halb ist er hier, und ihm fällt ein, daß da ei­ni­ge Ta­ge in der Ver­gan­gen­heit noch ei­ne Lücke ist, die aus­ge­füllt wer­den muß – der Sprung von sie­ben Ta­gen, von dem sie ihm er­zählt hat und der um die Zeit er­folgt sein muß, als die Schlacht zwi­schen Saar­land und Loth­rin­gen ge­schla­gen wur­de. Das war vor sie­ben Ta­gen; da­hin wird er, muß er zu­rück­keh­ren.
    M ASCHI­NE wird schon da­mit fer­tig; sie weiß im­mer, was zu tun ist.
    Der Ers­te wird zu­rück­keh­ren, und al­les wird an­ders wer­den. Er wird in sei­ner Woh­nung si­cher sein und nicht mehr mit ei­nem stumpf­sin­ni­gen Nie­mand durch dunkle Gän­ge flie­hen müs­sen.
    Als der Zau­be­rer end­lich ver­stan­den hat­te und sag­te: „Gil­bert ist zu der ewi­gen Wei­de im Him­mel ge­gan­gen“, war für Sir Guy die Sa­che er­le­digt. Er woll­te mit die­sem Mann nichts mehr zu tun ha­ben. Der Saar­län­der wuß­te ge­nau, daß er weit von sei­ner Hei­mat ent­fernt sein muß­te, viel wei­ter, als er das in Flan­dern ge­we­sen war. Wür­de er je­mals wie­der ins Saar­land zu­rück­keh­ren? Er war sich nicht si­cher, ob er das woll­te oder nicht. Der Zau­be­rer war so vor­sich­tig ge­we­sen, ihm nicht sein Schwert zu ge­ben. Ob­wohl er sich oh­ne die Waf­fe nackt fühl­te, woll­te er sich nicht da­durch er­nied­ri­gen, daß er dar­um bat. Er er­in­ner­te sich dar­an, daß er das letz­te Mal, als er es in der Hand ge­hal­ten hat­te, wirk­lich nackt ge­we­sen war und die Frosch­krea­tur in dem Tun­nel ge­trof­fen hat­te. Er konn­te sich nicht mehr dar­an er­in­nern, was da­nach ge­sche­hen war; aber hier war er nun, wie­der an der Ober­flä­che, und der Zau­be­rer war im­mer noch bei ihm. Er hat­te sein Schwert an den Sat­tel ge­bun­den.
    Der Zau­be­rer hat­te ihm ei­ne Ge­schich­te er­zählt, wo­nach sie ein fer­nes Land be­su­chen woll­ten. Afri­ka soll­te es hei­ßen, und der Rit­ter hat­te noch nie da­von ge­hört.
    „Der Ele­fant, der zwi­schen uns und un­se­ren Ver­fol­gern er­schie­nen ist…“ sag­te der Zau­be­rer. „Die­se Tie­re kom­men aus Afri­ka.“
    „Ele­fant?“ Nann­ten die Zau­be­rer so die Dra­chen?
    „Ja. Und je­ner, der zwi­schen Euch und die Loth­rin­ger ge­tre­ten ist.“
    Guy hat­te nicht ge­wußt, daß der an­de­re dar­über in­for­miert war. Wuß­te er auch von den bei­den Män­nern, die er ge­tö­tet hat­te? Ganz si­cher.
    „Die men­schen­ähn­li­chen Din­ger, die Eu­er und das loth­rin­ger Heer ver­nich­tet ha­ben“, sprach der an­de­re wei­ter, „die ka­men eben­falls aus Afri­ka. Die Men­schen, die dort ge­lebt ha­ben, wa­ren schwarz, nicht weiß.“
    „J-ja“, sag­te Guy ein we­nig un­si­cher.
    „Doch, das stimmt. Das

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