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Zeitgenossen - Gemmas Verwandlung (Bd. 1) (German Edition)

Zeitgenossen - Gemmas Verwandlung (Bd. 1) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Gemmas Verwandlung (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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etwas, das es auszumerzen gilt. Daher kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen den Sybarites und Vampiren wie uns. Wenn sie auf einen neuen Vampir treffen, bieten sie ihm an, sich ihnen anzuschließen. Lehnt er ab, versuchen sie, ihn zu vernichten.«
    Ich sah ihn entsetzt an. »Sie wollten dich auch töten?«, fragte ich.
    Giles lachte zynisch auf. »Sie haben es durchaus mehrfach versucht. Aber gelegentlich zahlt sich jahrhundertelange Kampferfahrung dann doch ein bisschen aus. Bisher war es mir gelungen, dich von den Sybarites fernzuhalten. Oxford ist ihnen normalerweise zu langweilig, daher hätte ich nicht gedacht, dass wir hier auf sie treffen würden.«
    »Aber andererseits hast auch du bislang Whitfield nicht getötet. Warum nicht?«, verlangte ich zu wissen.
    »Whitfield kämpft niemals selbst«, antwortete Giles verbittert. »Dabei soll er, nach allem, was ich über ihn weiß, ein hervorragender Kämpfer sein. Doch es ist das Gesetz der Sybarites, dass ihr jeweiliges Oberhaupt für die Annexions-Duelle, wie sie es nennen, tabu ist. Und einen anderen Vampir außerhalb eines Duells hinterrücks zu meucheln, ist leider nicht mein Stil. Dafür hatte ich wenigstens das Vergnügen, etlichen seiner Spießgesellen den Lebensfaden abzuschneiden.«
    Mir fiel etwas ein. »Der Baron of Travisham war auch ein Sybarit, oder?«
    »Ja, das war er«, antwortete Giles ruhig.
    »Wie hast du ihn damals im Hafen dazu bekommen, von mir abzulassen?«
    Giles sah wieder grimmig aus dem Fenster. »Ich hatte ihm zu verstehen gegeben, dass ich dich bereits vor ihm entdeckt und zu meiner Beute auserkoren hätte. Da er sich gute Geschäftskontakte zu mir erhoffte, verzichtete er daraufhin bereitwillig auf dich.«
    Inzwischen waren wir bei Arlingtons Haus angekommen. »Pack deine Sachen!«, wies er mich an. »Wir reisen ab.«
    »Warum?«, fragte ich ihn erstaunt.
    Er drehte sich zu mir um und sah mich ernst an. »Gemma!«, sagte er eindringlich. »Whitfield hat uns seinen Besuch angekündigt. Er wird aus Höflichkeit ein paar Tage verstreichen lassen. Aber ich werde nicht hier bleiben und seelenruhig darauf warten, bis er oder einer seiner Schergen dich zum Kampf auffordert!«
    Ich sah ihn nachdenklich an. »Aber nach allem, was du mir erzählt hast, wird ein Kampf früher oder später sowieso unvermeidlich sein. Und dann würde ich ihn lieber jetzt hinter mich bringen.«
    Giles sah mich fassungslos an. »Das ist absurd!«, fuhr er mich dann an. »Du weißt ja nicht, worauf du dich da einlässt! Hast du jemals gegen einen Vampir gekämpft?«
    »Nein, noch nie«, antwortete ich leise. »Deswegen hatte ich gehofft, dass du es mir beibringen würdest. Schließlich hast du selbst gesagt, dass wir noch ein paar Tage Zeit hätten.«
    Er zog mich heftig in seine Arme. »Gemma«, erwiderte er mit leiser verzweifelter Stimme, »hast Du eigentlich eine Ahnung, was du da von mir verlangst?«
    Ich blickte zu ihm hoch und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, den er hart und leidenschaftlich erwiderte. Nach einer Weile löste ich mich von ihm und sah ihn ernst an. »Und? Bringst du mir das Kämpfen bei?«
    Resigniert schloss er die Augen. »Gut. Wir fangen morgen früh an.«
     
    In dieser Nacht liebte mich Giles heftiger und leidenschaftlicher denn je. Im Morgengrauen löste er sein Versprechen ein und ich erhielt in seinem Park meine erste Lektion im Nahkampf.
    »Du weißt natürlich, dass wir im herkömmlichen Sinne nicht so leicht zu töten sind«, begann Giles mit seinen Erläuterungen. »Dennoch sind wir nicht unverwundbar. Wenn ein Vampir zum Beispiel einen anderen beißt, bringt sein Gift den anderen zwar nicht um, aber es kann ihn schwächen, beziehungsweise auch starke Schmerzen verursachen, die während eines Kampfes eine gefährliche Ablenkung darstellen. Diese Ablenkung kann unter anderem dazu genutzt werden, einen Gegner zu enthaupten, was bislang noch die einzige wirkungsvolle Methode ist, uns ins Jenseits zu befördern. Das sind die schlechten Nachrichten.« Giles sah mich nachdrücklich an.
    Ich hielt seinem Blick ungerührt stand.
    »Die gute Nachricht ist«, fuhr Giles fort, »dass diese Fakten Whitfield und sein Gefolge genauso betreffen wie dich.«
    »Also kommt es nur darauf an, wer es schneller schafft, den anderen seines Kopfes zu entledigen?« warf ich scherzend ein.
    Giles musterte mich scharf. »Glaub bloß nicht, dass das ein Kinderspiel wird«, antwortete er barsch. »Da Whitfield nicht selbst gegen dich kämpfen

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