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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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lassen. Oder gibt es einen Grund, der eine sofortige Heirat zwingend erforderlich macht?«
    Jean-Marc sah mich schockiert an. »Natürlich nicht, Mademoiselle! Ich würde niemals … Nein, sie hat es sich einfach in den Kopf gesetzt, schon bald zu heiraten, da einige ihrer Freundinnen ebenfalls jung geheiratet haben.«
    »Aber wenn du dir deiner Gefühle für sie sicher bist und ebenso der Gefühle, die sie für dich hegt, dann hast du doch eigentlich nichts zu verlieren, oder?«, fragte ich sanft.
    Jean-Marc sah erneut zu Boden. »Nein. Und ich würde sie ja auch gerne heiraten …«
    »Aber?«, fragte ich vorsichtig.
    Er sah mich bedrückt an. »Aber dann müsste ich sie mit hierher nehmen. Und ich könnte nicht mehr vor ihr verheimlichen, wer Ihr seid. Beziehungsweise …, was Ihr seid.«
    »Ich verstehe«, entgegnete ich ruhig. »Und wenn du mich verlassen würdest?«, schlug ich vor.
    »Niemals!«, brauste Jean-Marc nun noch heftiger auf. »Ich könnte Euch niemals verlassen!«
    »Aber es wäre vielleicht besser für dich, eines Tages fortzugehen, um ein eigenes Leben zu führen und eine Familie zu gründen.«
    »Nein!«, widersprach er wütend. »Ich habe mir geschworen, für immer bei Euch zu bleiben. Es sei denn, Ihr schickt mich eines Tages fort. Ihr schickt mich doch nicht fort?« Er sah mich besorgt an.
    Ich nahm ihn tröstend in den Arm. »Du weißt, dass ich das niemals tun werde.«
    Dann sah ich ihn nachdenklich an. »Aber was machen wir nun mit dir? Vielleicht könnt ihr beide, Claudine und du, doch noch ein Weilchen warten, bis sich eine Lösung findet? Möglicherweise verkraftet sie es ja auch, wenn du es ihr eines Tages erzählst? Immerhin hast du es ja auch verkraftet. Und das Mädchen muss schon aus ganz besonderem Holz geschnitzt sein, wenn sie dir so den Kopf verdreht hat.«
    »Das stimmt, sie ist etwas Besonderes.« Ein kleiner Hoffnungsschimmer stahl sich in Jean-Marcs Gesicht. »Ich werde sie fragen, ob sie mir genug vertraut, noch ein Weilchen zu warten. Und wenn sie dazu bereit ist, kann ich ihr vielleicht auch unser Geheimnis anvertrauen.«
     
    Am nächsten Tag besprach unsere »Verschwörer-Gruppe«, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, bei den Sybarites ein wenig Unruhe zu stiften. Uns war klar, dass es Konsequenzen haben würde, wenn der Duc de Longueville erführe, dass sein alter Freund Radisset Senior noch am Leben war und dass sein eigener Sohn ihn all die Jahre aus Machtgier gefangen gehalten hatte, auch wenn wir die Folgen dieser Entdeckung natürlich nicht im Detail vorhersagen konnten.
    Radisset Senior wusste, dass ihn eine Gruppe Sybarite-Mitglieder befreit hatte und wenn er uns auch nicht hatte sehen können, so war er doch sicherlich in der Lage, uns am Geruch wiederzuerkennen. Darum hätten wir dem Duc eigentlich auch direkt mitteilen können, dass wir seinen alten Freund gerettet hatten, aber es erschien uns subtiler und dramatischer, wenn wir durch eine List dafür sorgten, dass de Longueville selbst Radisset Senior in Mont Saint-Michel entdeckte.
    Und so verwickelten Maddy und ich bei einem Festbankett der Sybarites ein paar Tage später den Comte de Baissac, der als Maître de Divertissement die Veranstaltungen der Organisation plante und passende Örtlichkeiten aussuchte, in ein zwangloses Gespräch.
    Der Comte war ein recht zierlicher kleiner Mann, der seine unscheinbare Erscheinung mit brokatverzierten und an den Schultern gepolsterten Gehröcken sowie reichlich Schmuck aufzuwerten versuchte. Er war mehr als empfänglich für unsere Aufmerksamkeit, gab sich aber unbeteiligt.
    »Monsieur de Baissac, Ihr beweist jedes Mal mit Eurer Ausrichtung unserer Feierlichkeiten einen vortrefflichen Geschmack und ein außerordentliches Organisationstalent«, begann Maddy das Gespräch mit einem Lob.
    »Sehr liebenswürdig, dass Ihr es bemerkt, meine Liebe«, antwortete Baissac seufzend, »aber Ihr ahnt nicht, was für einen entsetzlichen Arbeitsaufwand das jedes Mal bedeutet.«
    »Habt Ihr denn niemanden, der Euch dabei hilft?«, fragte ich daraufhin.
    Baissac machte eine wegwerfende Bewegung. »Gott ja, natürlich, ein paar Lakaien. Aber der Löwenanteil der Organisation bleibt doch immer an mir hängen.«
    »Und all die exquisiten Schauplätze für unsere Veranstaltungen treibt Ihr auch immer ganz alleine auf?«, hakte Maddy nach.
    Baissac sah sie misstrauisch an. »Ja. Größtenteils. Warum fragt ihr das?«
    Ich hakte mich beschwichtigend bei ihm unter. »Nun, wir haben uns

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