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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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…?«
    Ein wenig amüsiert über ihr Angebot entgegnete ich: »Vor wenigen Minuten hat Nationalgardist dieses Etablissement betreten. Ich muss wissen, wo er sich aufhält.«
    Sie nickte besonnen. »Ich werde Euch den Raum zeigen. Ich kann ihn als Kunden leicht entbehren, denn er zahlt nicht sonderlich gut. Anscheinend bildet er sich ein, als Soldat der Nationalgarde extra Vergünstigungen zu bekommen.«
     
    Madame Gourdan führte mich in die zweite Etage und wies dann auf eine Tür. »In diesem Raum verlustiert er sich. Doch ich würde mich nicht darauf verlassen, dass er allzu sehr abgelenkt ist.«
    Ich nickte ihr zu. »Danke. Ich denke, ich werde schon mit ihm fertig werden.« Daraufhin verschwand sie wieder nach unten. Ich blieb zunächst vor der verschlossenen Tür stehen und versuchte mich auf die Geräusche und Gerüche in dem Raum zu konzentrieren. Offenbar war der Gewehrschütze mit zwei Mädchen dort drin. Und wenn mich nicht alles täuschte, sah er den Mädchen gerade bei ihrem Liebesspiel zu. Ich lächelte grimmig. Das würde es mir vereinfachen, ihn mir vorzuknöpfen, ohne dass die Mädchen dadurch gefährdet würden.
    Ich stürmte in das Zimmer und registrierte mit einem Blick, dass ich die Situation richtig eingeschätzt hatte. Auf dem Bett lagen eng umschlungen zwei Mädchen, die nun erschrocken hochschreckten. Rechts von ihnen saß etwas abseits der Soldat in einem Sessel, offenbar bis eben noch in die Betrachtung ihrer gegenseitigen Liebkosungen vertieft, und griff nun in einer fließenden Bewegung nach seinem Gewehr. Anscheinend hatte er in der Zwischenzeit bereits eine zweite Kugel nachgeladen. Ich tauchte mit einem blitzschnellen Sprung unter dem Schuss, den er auf mich abfeuerte, durch, schlug ihm das Gewehr aus der Hand und nagelte ihn mit einem Griff an die Kehle in seinem Sessel fest. Dann wies ich die Mädchen an, das Zimmer zu verlassen, was sie auch hastig taten.
    Als ich meinen Blick wieder dem Gewehrschützen zuwandte, verblüffte mich sein ergebener Gesichtsausdruck. Dafür, dass er bereits zweimal auf mich geschossen hatte, wirkte er jetzt erstaunlich widerstandslos.
    »Wer bist du?«, fragte ich ihn knurrend, ohne meinen Griff an seinem Hals zu lockern.
    »Ich bin nur ein treuer Diener meines Herrn«, antwortete er langmütig, »Ihr könnt mit mir tun, was ihr wollt.«
    »Oh, das werde ich schon noch«, versprach ich ihm schneidend, »sobald du mir gesagt hast, wer dein Herr ist und warum du Silberkugeln benutzt hast!«
    »Die Silberkugeln haben ihr Ziel verfehlt und damit ist mein Auftrag gescheitert. Ich bin bereit, dem Tod ins Gesicht zu sehen«, antwortete er gleichgültig. »Ich diene meinem Herrn und mein Herr dient einer höheren Sache. Sie ist es wert, dafür zu sterben.«
    Dieser Hund hatte Giles gefährlich verletzt und war eher bereit zu sterben, als den Grund dafür zu verraten. Ich fletschte die Zähne. Mir war klar, dass keine Drohung ihn zum Reden bringen würde. Ich musste auf andere Weise herausfinden, wer sein Auftraggeber war. Nachdenklich sah ich aus dem Fenster. Es begann bereits zu dämmern.
    »Du möchtest also sterben?«, fragte ich den Soldaten dann süffisant. »Nun, den Gefallen kann ich dir tun. Doch da du so wenig kooperationsbereit bist, kann ich dir nicht versprechen, dass es schnell gehen wird. Offenbar weißt du, was ich bin, und daher weißt du auch, wozu ich imstande bin. Die Wunde, die ich dir zufügen werde, wird nicht tödlich sein. Zumindest nicht sofort. Doch mein Gift wird Dich lähmen und an diesen Sessel fesseln, während du brennende Qualen erleiden und dann langsam verbluten wirst.«
    Der Soldat wurde merklich blasser, dennoch blieb er gefasst. »Dann soll es so sein«, erwiderte er mit zitternder Stimme. »Mein Herr hat mich gewarnt, dass mein Tod schmerzvoll werden könnte.«
    Daraufhin vergrub ich mit einem lauten Zischen meine Zähne in seine Kehle. Dann sprang ich mit einem Satz aus dem Fenster. Von dem Hinterhof, in dem ich gelandet war, kletterte ich sofort wieder die Wand hoch und postierte mich auf einem Sims oberhalb des Fensters, um den Soldaten zu beobachten.
    Ich hatte ihn hinsichtlich meiner Tötungsabsicht belogen. Wenn ich ihn ausgesaugt hätte, hätte es ihn getötet, doch so verspürte er nur die Lähmungserscheinungen durch mein Gift. Tatsächlich hatte ich ihm jedoch nur eine sehr geringe Menge meines Giftes verpasst, die ihn nur kurzfristig mattsetzte. Nun konnte ich dabei zusehen, wie ihm nach einigen ersten Krämpfen

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