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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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würde, dennoch war ich nicht scharf auf ein paar gebrochene Knochen und schalt mich selbst wegen meiner Unvorsichtigkeit. Plötzlich bemerkte ich noch während des Sturzes, wie meine Wut in meinem Körper eine Veränderung auslöste. Bevor ich auf dem Boden aufschlug, hatte ich mich dann in einen Gerfalken verwandelt und war davon geflogen. Ich brauchte danach einige Stunden, um meine Menschengestalt zurückzuerlangen, schließlich hatte ich ja keinerlei Übung. Zwei weitere Stunden kostete es mich anschließend, mir unauffällig neue Kleidung zu besorgen.« Er grinste mich an.
    »Die nächsten Tage trainierte ich daraufhin konzentriert, meine Gestalt zu wandeln«, fuhr Fergus fort. »Nach einiger Zeit gelang es mir recht mühelos und ich achtete fortan darauf, die Verwandlung möglichst an einem unauffälligen Ort durchzuführen, an dem ich später dann auch meine Kleidung wieder an mich nehmen konnte.«
    »Haben Sie irgendwann noch mal versucht, etwas über den Vampir herauszufinden, der sie erschaffen hat?«, fragte ich. »Oder woher diese Fähigkeit kommt?«
    Fergus zuckte mit den Schultern. »Soweit ich weiß war er ein Sybarit, also war sein Tod kein Verlust für diese Welt. Ich konnte aber nichts Näheres über seine Herkunft oder seine Blutlinie herausfinden. In meinem bisherigen Dasein bin ich auch noch keinem weiteren Gestaltwandler begegnet.«
     
    Fergus Fitzpatrick war tatsächlich besser als sein Ruf. Er besuchte Giles und mich von nun an noch desöfteren und ging auch gerne gemeinsam mit uns jagen. Schon bald hatte ich mich an seinen manchmal etwas kecken Humor gewöhnt und zählte ihn nicht mehr nur zu Giles', sondern auch zu meinen Freunden.
    Man konnte aber durchaus auch ernste Gespräche mit ihm führen, und da er ebenso wie Giles bereits einige Annexions-Duelle hinter sich hatte, war er begeistert, als er von unserem Vorgehen gegen die Sybarites in Frankreich erfuhr.
    Ich wiederum war erstaunt zu erfahren, dass er sich nicht nur für Saufgelage, Kartenspiel und Prügeleien interessierte, sondern auch einige Jahre Physik und Mathematik studiert hatte und zurzeit in London Studien an der Royal Academy School of Architecture betrieb. Die Hochschule gehörte zur Royal Academy School of Arts , die bereits so bekannte Künstler wie Thomas Gainsborough, Johann Heinrich Füssli und Sir Thomas Lawrence hervorgebracht hatte. Da die Architektur ein heimliches Steckenpferd von mir war, bereitete es mir große Freude, so manches angeregte Gespräch mit Fergus darüber zu führen.
    Eines Abends kam Fergus in ungewohnt ernster Stimmung zu uns. »Zu wie vielen Artgenossen in London habt ihr zurzeit Kontakt?«, fragte er uns, kaum dass wir ihn begrüßt hatten.
    »Außer dir momentan zu keinem anderen«, antwortete Giles stirnrunzelnd. »Unsere Freunde sind gegenwärtig in verschiedenen Teilen der Welt auf Reisen. Warum fragst du?«
    »Ein paar von uns sind derzeit auch auf Londons Straßen anzutreffen«, antwortete Fergus ernst. »Mit einigen halte ich losen Kontakt. Einer von ihnen hat jetzt allerdings seinen Kopf verloren, da anscheinend ein Vampirjäger hier sein Unwesen treibt.«
    Giles und ich sahen Fergus verblüfft an. »Ein Vampirjäger?«, fragte ich ungläubig. »Du meinst, er hat sich darauf spezialisiert, uns zu jagen? Aber wie um alles in der Welt konnte er es denn schaffen, den Vampir zu überwältigen?«
    »Es gibt mittlerweile schon ein paar Menschen, die von unserer Existenz wissen«, erklärte Fergus grimmig. »Und einige von ihnen fürchten uns noch nicht einmal. Zumindest nicht in der Form, dass sie es nicht wagen, uns zu verfolgen. Ich bin vor ein paar Jahren einmal einem von ihnen begegnet. Er war erstaunlich gut informiert über unsere Fähigkeiten. Und leider auch über unsere Schwachpunkte. Er hatte damals versucht, mich mit einer silbernen Pistolenkugel zu töten. Zu seinem Pech war ich dann doch etwas schneller als er.«
    »Wie damals Saint-Just in Paris«, überlegte Giles. »Benutzt dieser Jäger hier in London auch Silbermunition? Aber Moment mal … Du sagtest ja, der Vampir habe seinen Kopf verloren.«
    »Richtig«, Fergus nickte düster. »Dieser Jäger hat offenbar tatsächlich ein Schwert benutzt. Er scheint für einen Menschen außergewöhnlich stark und reaktionsschnell zu sein, wenn es ihm gelang, einen Vampir zu übertölpeln und zu töten. Der Kopf meines Bekannten war sauber abgetrennt und anschließend neben seinem Körper drapiert worden. Auf seiner Stirn fand man diese

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