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ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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aber viel beständiger und verlässlicher!<
       >Na, eben ganz die Mutter<, maulte Markus in gespielter Manier. Birte wusste, dass er flachste und lächelte ihrem Mann verschmitzt zu.
       Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Kerstin immer wieder verstohlene Blicke zu dem hölzernen Laufgitter in der Wohnzimmerecke warf, in dem Lara mit ihren Bauklötzen spielte. Schließlich fragte sie: »Muss die Kleine nicht langsam müde sein und schlafen?« 
       Edelgard sah betrübt drein, wollte gerade etwas erwidern, da fiel ihr Lars ins Wort: »Ihr wisst es noch nicht; Lara hat eine schwere Schlafstörung. Sie kann nicht schlafen. Alle paar Stunden macht sie für maximal zwanzig Minuten die Augen zu, dann ist sie wieder hellwach. Das dürfte auf das Konto der Drogen gehen, die uns vom BND nur fünf Wochen vor ihrer Geburt verabreicht wurden.« Die Freunde schwiegen betroffen.
    Simon fasste sich als Erster wieder: »Aber dann muss sie doch krank werden?«
       »Seltsamerweise finden die Ärzte dafür keinerlei Anzeichen, sie registrieren bei ihren Untersuchungen allerdings immer wieder extrem schwankende Entwicklungszustände.«   
       Birte bekam unwillkürlich eine Gänsehaut. Kerstin rieb sich ebenfalls die Unterarme, daher sah Birte sich veranlasst, genauer hinzusehen. Kerstins Härchen standen senkrecht ab, ohne Gänsehautanzeichen, genauso wie es Markus und ihr bei der gestrigen Begrüßung ergangen war.
       Birte konnte es nicht glauben und versuchte Blickkontakt zu ihrem Mann aufzunehmen. Der reagierte nicht. Sie räusperte sich, doch er nahm keine Notiz von ihr, denn das Thema faszinierte ihn sichtlich. Er starrte unverwandt auf das Kleinkind.
       »Markus! Könntest du mir bitte helfen, den Nachtisch zu stürzen?« Er unterbrach sein Starren und sah nun endlich sie an. Birte deutete mit dem Kopf in Richtung Küche. Er verstand nicht gleich, dann aber folgte er ihr. In der Küche angekommen, schloss sie sicherheitshalber die Tür hinter sich und wandte sich ihrem Mann zu. >Markus, achte doch bitte einmal auf Kerstins merkwürdiges Verhalten! Immer wieder guckt sie Richtung Laufgitter und reibt sich dabei ihre Unterarme. Ich habe genau hingesehen: Ihre Härchen stehen senkrecht ab - wie bei uns gestern. Ich spüre aber nichts davon, du etwa?<
       >Nein, nichts! Ich achte gleich mal darauf. Sollen wir sie ansprechen und fragen?<
       >Nein, noch jedenfalls nicht. Lass uns sie erst einmal beobachten! Sie gefällt mir schon seit ihrer Ankunft nicht. Ihr Männer habt das vorhin nicht mitbekommen: Als sie Lara auf dem Arm hielt, wurde ihr plötzlich schlecht, und sie musste sich setzen. Sie behauptete, es sei wohl nur ein leichter Schwächeanfall gewesen.<
       Markus nahm die Puddingform aus dem Wasserbad und stürzte den Vanillepudding auf den von Birte bereitgehaltenen Teller. In der Mitte des Puddings prangte nun als Verzierung eine Ente. Birte liebte diese alte Reliefform aus dem Bestand ihrer Mutter und hatte sie von ihr für diesen Abend kurzerhand entliehen.
       Damit kehrten sie ins Wohnzimmer zurück. Niemand schenkte ihnen Beachtung, denn alle starrten auf das Laufgitter. Dort lag Lara bewegungslos wie ein Maikäfer auf dem Rücken und hielt die Augen geschlossen. Kerstin flüsterte: »Sollten wir sie nicht vorsichtig ins Bett legen?«
       »Nein, dann ist sie sofort wieder wach. In wenigen Minuten schlägt sie die Augen sowieso wieder auf und ist dann völlig erholt und hellwach!«, gab Edelgard leise zurück. Niemand mochte jetzt noch ein Geräusch verursachen. Auch per Kopfstimme trauten sie sich nicht, die Unterhaltung fortzusetzen, denn Edelgard bedeutete, dass Lara das ebenfalls verstand. Birte sah auf ihre Uhr. Die Minuten vergingen quälend langsam. Sie mussten tatsächlich nicht lange warten: Nach zwölf Minuten schlug die Kleine die Augen auf und setzte ihr Spiel mit den Bauklötzen fort, ganz so, als hätte es keine Unterbrechung gegeben.
       Während sich nun die Freunde über die Pudding-Ente hermachten, ließ Birte das Kind nicht aus den Augen. Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Lara deutlich ungeschickter mit den Klötzen umging als vor dem Einschlafen. War sie doch nicht so hellwach und ausgeruht wie Edelgard zuvor behauptet hatte? Sie wandte den Blick ab und schaute noch einmal auf Kerstins Unterarme, doch die sahen jetzt ganz normal aus.
     
    Seitdem Lars das Wort BND ausgesprochen hatte, waren sie zwangsläufig - obwohl bisher alle versucht hatten,

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