Zeitmanagement fuer Faule
gefühlten, und was in Deutschland Hektik bis zum Anschlag auslöst, kann beispielsweise in Südamerika noch weit, weit weg vom letzten Drücker sein!
VON LANGWEILIGEN CHAOTEN UND KREATIVEN PLANERN
So gut wie jeder kennt Beispiele aus seinem Bekanntenkreis für zwei Zeitgenossen, wie sie verschiedener nicht sein könnten: den lustigen Chaoten und den drögen Planer. Sie liefern Stoff für Komödien, aber auch für Tragödien. Chaoten tragen zumeist das schmückende Beiwerk: kreativ. Bei den Planern wird darauf verzichtet, wie sollte man langweilig auch schmeichlerisch umschreiben. Na vielleicht mit sorgfältig und gewissenhaft.
Im wirklichen Leben kommen diese beiden Stereotypen in Reinkultur nicht vor – glücklicherweise. Das liegt auch daran, dass wir in verschiedenen Lebensbereichen ganz unterschiedlich mit Zeit umgehen. Es gibt Menschen, die sind im Berufsleben absolut gewissenhaft, pünktlich, ordentlich und genau – und privat schliddern sie von einem Schlamassel in den nächsten. Andere gehen ihrem Hobby mit größter Präzision nach, im Job jedoch reihen sie einen Flüchtigkeitsfehler an den anderen.
Die rechte und die linke Gehirnhälfte
Wenn Sie persönlich mehr zu der einen oder der anderen Sorte tendieren, hat das verschiedene Ursachen: Es hängt unter anderem davon ab, was Ihre Eltern Ihnen vorgelebt haben, was Sie selbst anstreben und welche Gehirnhälfte Ihr Verhalten dominiert.
Unser Gehirn repräsentiert zwei verschiedene Arten, mit Zeit umzugehen. Die linke Hälfte tut dies analytisch. Sie ist der Profi beim verbalen Denken, fit in der Wahrnehmung von Zeit, rationaler Entscheidungsfindung, beim Zählen, Ordnen und Planen von Vorgängen. Die rechte Hälfte bevorzugt es nonverbal mit Bildern, Analogien und räumlichem Denken. Sie arbeitet subjektiv, intuitiv ganzheitlich – und ohne zeitlichen Rahmen. Je nachdem, wie ein Mensch gepolt ist, plant er seine Zeit.
Linkslastige Menschen werden von Zahlen, Fakten, Systematik angezogen. Sie sind meistens pünktlich und haben es gern aufgeräumt. Linkshirner schätzen Listen, Pläne und routinierte Abläufe als angenehme Werkzeuge, die das Leben erleichtern. Rechtshirner vertrauen lieber ihrer Intuition und treffen ihre Entscheidungen »aus dem Bauch heraus«. Sie fühlen sich angezogen von Gefühlen, Bildern und sind sehr spontan; dafür weniger fit im Organisieren und gern unpünktlich – wenn auch ohne Vorsatz. Irgendwie passiert ihnen das dauernd und meistens stehen sie dazu: »Ich bin halt ein bisschen chaotisch.« Schnell flackert ihre Begeisterung für neue Ideen auf. Bei der Umsetzung und den Prioritäten hapert es häufig. Am liebsten machen sie alles auf einmal. Und da drüben ist schon wieder was Interessantes. Weg sind sie.
ÜBUNG
GEHIRNGYMNASTIK FÜR FAULE
Mit den nachfolgenden Übungen aktivieren Sie Ihre beiden Gehirnhälften optimal und stimulieren sie zur Zusammenarbeit.
Überkreuz marschieren
Marschieren Sie auf der Stelle, ziehen Sie dabei jeweils ein Knie hoch und bringen Sie es mit dem Ellenbogen des entgegengesetzten Arms zusammen: also das linke Knie mit dem rechten Ellenbogen und das rechte Knie mit dem linken Ellenbogen. Führen Sie die Bewegungen möglichst langsam und bewusst aus.
Brain-Massage
Ziehen Sie Ihre beiden Ohren mit Ihren Händen sanft nach hinten und massieren Sie sie, von oben beginnend an der äußeren Ohrmuschel entlang bis hinab zum Ohrläppchen.
X-Faktor
Denken Sie an ein X. Damit verbinden Sie beide Seiten Ihres Gehirns und trainieren es optimal.
Ideal ist es, wenn es gelingt, die Eigenschaften beider Hemisphären zu vereinen. Denn es gibt Dinge, bei denen wir durch Planen punkten und andere, bei denen das kreative Chaos zum Durchbruch führt. Unser Bildungssystem konzentriert sich auf die linke Hälfte: Analyse und Logik. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir sofort loslegen sollten mit Trainingsprogrammen für die rechte Hemisphäre. Es gibt nun mal Dinge, die sind links besser aufgehoben als rechts und wieso sollten wir mit links tun, was rechts optimal klappt – und umgekehrt. In einer glücklichen Ehe harmonieren Ordnung und Logik der linken Hälfte in ergänzender Eintracht mit der Kreativität und Intuition der rechten. Und zwar in einem Gehirn!
Wie auch Toni Buzan, der Erfinder der Mind-Map, weiß: »Wenn wir glauben, auf bestimmten Gebieten begabt und auf anderen unbegabt zu sein, dann beschreiben wir in Wirklichkeit solche Gebiete unseres geistigen Potenzials, die wir erfolgreich
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