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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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Kreuzfang gedacht.
                  „Störe ich etwa?“
                  „Aber nein, lieber Freund, du störst nicht “, erwiderte Raimund während Bonifazius die Schüssel abstellte und sich schnaufend aufrichtete. F risches Gewand und zwei Tücher für Kreuzfang legte er auch ab und d er wiederum wirkte sichtlich zufrieden. Raimund ahnte, dass er vor e i nem Vollbad Angst hatte.
                  „Das bisschen Wasser gehört nun ganz Euch, Martin. Ich nehme dann den Rest vom See und tauche in die grandiose Erfindung unseres lieben Bruders!“ Raimund war wie ausg e wechselt . N ach dem Gespräch , aber vor allem nach dem Gedankenaustausch mit Kreuzfang, wirkte er erneut zuversichtlich. „Ich danke Euch von ganzem Herzen für Euren Rat. Dafür werde ich ewig in Eurer Schuld ste hen “, mei n te er, doch Kreuzfang winkte ab.
                  „Das tut Ihr nicht, zumindest nicht in meiner! Vielleicht in der Gottes, aber nicht in me i ner!“
     
    Raimund erhielt Seife und sogar ein Messer für eine Rasur . Mittlerweile war ihm sein Gewand schon richtig zuwider und er riss es sich regelrecht vom Leib . Die Erfindung war bei weitem nicht so groß wie Elisabeth erzählt hatte und wirkte auch kein bisschen spe k takulär. Doch es war überraschend angenehm, den Fuß in s warme Wasser zu tauchen. Schnell  hatte er sich an die Temperatur gewöhnt und ließ sich mit einem zufriedenen Grunzen hinein fallen . Zuerst schrubbte er wie besessen , um den Dreck der letzen Tage von Leib und Seele zu w a schen, danach aber gönnt er sich zur Ruhe und Entspannung .
                  Welcher Idiot hatte nur jemals behauptet, zu viel Wasser wäre ungesund? Raimund konnte daran wirklich nichts Verwerfliches finden. Das Wasser war sehr angenehm und er so en t spannt wie schon lange nicht mehr. Die Wärme lullte ihn ein und die Erschöpfung zollte ihren Tribut . Raimund schlief ein und glitt nach einiger Zeit tiefer und tiefer , bis er blu b bernd und schnaufend mit dem G e sicht ins Wasser rutschte.
                  „Teufel noch einmal “, fuhr er erschrocken in die Höhe und blickte sich gehetzt um. Wie la n ge er g e schlafen hatte, konnte er nicht sagen, doch das Wasser war bereits kalt. Vielleicht hatte er diese teuflische Erfindung ja doch unterschätzt . Immerhin hatte der verdammte Trog ihn beinahe ertränkt! Die Lust auf ein Bad verging ihm schlagartig . Dazu waren seine Hände plötzlich erschreckend verändert . Sie  waren runzelig und alt, wirkten bleich und leblos. Ha t te er wirklich so lange geschlafen oder war er zu einem alten Mann g e worden?
                  Laut fluchend hüpfte er mit einem Schwall von Wasser aus der Wanne und stieß sie dabei fast um. Gleich darauf verfluchte er das Teufelsding aufs Neue, weil es ihn mit seiner Wärme eingelullt und unvorsichtig hatte werden lassen. Er wickelte sich hastig in sein Tuch, lobte grimmig all jene, die gegen zu viel Wasser gewettert hatten und beschimpfte die gutgläubigen Idioten, die keine A h nung um die Gefahren hatten. Überall hatte er verfluchte Runzel und ein taubes Gefühl auf der Haut. Wie ein eingeweichter Fetzen stand er da und hoffte wieder auf trockne, normale Konsistenz. Doch die Aufregung war natürlich nur von kurzer Dauer und spätestens beim Rasieren konnte er sich im polierten Metallspiegel davon übe r zeugen, dass er nicht wirklich gealtert war. Er hatte zwar die eine oder andere Gra m falte dazubekommen, doch das lag eher an den Sorgen der letzten Tage und nicht etwa am höllischen Bad.
                  Als sich die Worte Kreuzfangs in sein Gedächtnis schlichen, fühlte er erneut einen Hof f nungsschimmer für seine Zukunft. Es war nicht nur Martins Absolution zum Pakt, sondern sein Hinweis auf Raimunds mögliche Schuld vor Gott. Etwas daran erfüllte ihn mit Stärke und Zufriedenheit. Ja, e s war eine überraschend verlockende Alternative, die Kreuzfang ihm da g e boten hatte.
                  Militae Christi ... warum eigentlich nicht? Sie kämpften für eine gute Sache, lebten keusch und gingen ganz in ihrem christlichen Glauben auf. Sollte Elisabeth nicht überleben oder in ihre Zeit zurückkehren, hatte er mit diesem Orden eine Möglichkeit gefunden, ohne Dü s ternis weiterzuleben. Das Samenkorn in seinem Inneren war Stunden zuvor gesät worden, hatte nicht nur Wurzel n geschlagen , sondern trug bereits erste Früchte. Er würde ein

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