Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
Vom Netzwerk:
Abwägen ohne Worte und es dauerte so lange, bis Friedrich seine Hand hob und Raimund s Gesicht berührte. Zuerst wollte er ausweichen, b e sann sich dann aber anders. Schließlich hatte er seine Seele verkauft und seinen Körper obendrein. Der zu erwartende Körperkontakt musste also irgendwann se i nen Anfang nehmen und je eher die erste Hürde genommen wurde, desto leichter würde ihm wahrscheinlich der Rest fallen. Raimund zwang sich, stehen zu bleiben. Friedrich hatte nicht vor Raimund zu brüskieren, im Gegenteil. Er wollte ihn langsam auf etwas vorb e reiten, was unausweichlich auf sie zukommen würde. Und wie es kommen würde! Friedrich fuhr über Raimunds Wange, streifte dabei seine Lippen und erklärte mit leiser, hypnot i scher Stimme:
                  „Alles im Leben hat seinen Platz, Raimund. Selbst eine Handinnenfläche zeigt mehr, als die meisten Menschen wissen. Dort findest du alle s, s elbst die Veranlagung zur Sinnlichkeit. Du musst nur hinsehen. Hier ! Mein Venusberg liegt unterhalb meines Dau mens “, damit zeigte er Raimund, welche Stelle er meinte und fuhr dann mit eben dieser starken Wölbung sanft über die Lippen des bereits er o tisch verwirrten Mannes.
                  „Dein Venusberg, Raimund, i st dem meinen so gut wie gleich “, flüsterte er und Ra i mund fühlte sich wie in Trance versetzt . Handflächen waren ihm recht egal, aber e twas an Frie d richs Tun wirkte überraschend tief greifend. Sein Wissen um geheime Linien faszinierte ihn . Dazu war seine Stimme hypnotis ch und seine Berührung überrasch end anregend.
                  „Der Venusberg steht seit jeher mit dem Einfluss der Kopflinie und der Da u menform für die Fähigkeit zu lieben , für Fruchtbarkeit, Sexualität und Lebenskraft. Wenn du gezielt in die Hände der Menschen blickst, weißt du mehr über sie, als sie selbst.“ Er flüsterte es und war Raimund dabei viel zu nahe. Seine Augen hatten wieder dieses durchdringende Violett und der Herzog das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können. Friedrichs betör ende Stimme und die kö r perliche Berührung wühlten Raimund auf , entzündeten sein Feuer und nahmen ihm auf ewig die Chance diese Reaktion jetzt noch zu neg ieren .
                  „Manchmal erinnerst du mich sogar an Elisabeth“, ergänzte Friedrich und zog seine Hand langsam fort. Die Magie des Moments schien daraufhin zu verblassen, die Luft leichter zu wer den, d och Raimund erwachte nur allmählich aus seiner Erstarrung. Die kurze, aber i n tensive Zuwendung hatte ihn vollkommen vereinnahmt und jeden seiner Sinne in Beschlag genommen. Er war sogar hart geworden und wollte nun am liebsten im Erdboden ve r sinken , weil er sich dem Auge n blick so träge und selbstverständlich hingegeben hatte.
                  Friedrich jedoch wi rkte nicht weiter auf ihn ein, verabschiedete sich mit dem Anflug eines Lächelns und ging zurück zu seinem Quartier . E r wusste genau, welche Wirkung seine Han d lung zur Folge gehabt hatte und nun mehr als z u versichtlich, dass die Einlösung des Paktes so erfolgen würde, wie er es sich von A n fang an vorge stellt hatte.
                  Raimund hingegen blieb noch eine geraume Zeit stehen und versuchte das Erlebte zu ve r arbeiten. Er war übe r müdet und unvorsichtig – ja, das war er wohl. Und er wollte, verdammt noch ei n mal, endlich ein Bad, neue Kleider und etwas Schlaf ! Dann würde ihm solch eine Schwäche kein zweites Mal passieren. Laut flu chend und immer wieder Kopf schüttelnd machte er sich auf den Weg z u rück zu Bonifazius, um nach dessen Erfindung zu fragen .
     
    Bis der Baderaum hergerichtet war, verbrachte Raimund seine Zeit im Gemeinschaftsraum. Martin von Kreuzfang befand sich ebenfalls dort, saß stumm in einer Ecke und schien vol l kommen en t rückt. Raimund ging dennoch auf ihn zu.
                  „Es tut mir leid, mein Freund! Bonifazius lässt Euch derzeit noch nicht zu ihr. Elisabeth benötigt Schlaf, obwohl ich glaube, dass Bonifazius ein wenig eifersüchtig auf Euch sein könnte . Werdet Ihr dennoch bis morgen warten und hier bleiben?“ fragte er und Martin von Kreuzfang begegnete Raimunds Blick mit gelassener Aufric h tigkeit.
                  „Das bedarf keiner Frage. Ich habe meine Hilfe zugesagt und stehe zu meinem Wort! Was bedeutet da schon ein Tag, wenn ich für die Ewigkeit helfen kann?“ Raimund nickte ihm da n kend zu

Weitere Kostenlose Bücher