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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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nicht ei n mal mehr wütend. Es hatte überhaupt keinen Ausdruck mehr. „Du bleibst hier, bis du g e sund bist. Dann musst du en tscheiden, wohin du gehörst “, ergänzte er in scharfem Ton und als ich etwas sagen wollte, stoppte er mich mit einer energischen Handbewegung. Für ihn war alles gesagt und für mich ... eine ganze Welt eingestürzt.
     
     

29 . Kapitel
     
     
     
    Das Erwachen am nächsten Morgen war bitter. Die Nacht und ihre furchtbare Auseinande r setzung war weiterhin viel zu lebendig. Mein Körper spürte sich vollkommen ger ä dert an und mein Kopf schmerzte wie die Hölle. Da hatten Raimund und ich nur mehr drei Wochen g e meinsame Zeit und dann schienen uns selbst die nicht vergönnt zu sein .
                  Still grübelnd lümmelte ich im Bett, konnte die Ungerechtigkeit des Schicksals nicht gla u ben und wusste instinktiv, dass Raimund mich neuerlich in St. Nimmerlein zurückgela s sen hatte. Es war ein Déjà v u der grausamsten Art und mein destruktives Grübeln anstre n gend und zermürbend. Erst als es klopfte und Friedrich herein kam , wurde ich aus diesen ewig rotierenden Gedanken gerissen. Friedrichs Nase war ein wenig geschwollen und seine Lippen ve r schrammt, doch insgesamt, sah er nicht sonderlich mitgenommen aus. Es hatte also keine weitere Pr ü gelei mehr zwischen den beiden gegeben.
                  „Dein Mann hat eine ganz schöne Rechte“, witzelte er und rieb sich demonstrativ über sein glatt rasiertes Kinn.
                  „Wenigstens habt Ihr Euch n icht weiter geprügelt “, antwortete ich und wunderte mich über Friedrichs Lächeln und sein offensichtliches Bedauern, dass die Prügelei so rasch bee n det worden war. „Stimmt, das haben wir nicht , obwohl es vermutlich für uns beide besser gew e sen wäre ! Gewalt kann durchaus klärend sein zwischen Männern. Aber lassen wir das! Ich wol l te mich bei dir entschuldigen. Gestern, das war ... ich war übermüdet und habe einem Wunsch nachgegeben, der nicht angebracht war. Ich habe mich hinreißen lassen, sozus a gen . Und ich wollte mich verabschieden. Wichtige Geschäfte verlangen ein Treffen mit meinem italienischen Gesandten.“ Im Prinzip klangen seine Worte ehrlich und freun d lich, doch etwas an seinem Auftreten störte mich, kränkte und b e leidigte mich sogar.
                  „Flüchtest du also auch vor mir oder warum der plötzliche Sinneswandel, mein König?“, ärgerte ich mich und Friedrichs Freundlichkeit verschwand augenblicklich. 
                  „Du solltest dein Glück nicht zu sehr herausfordern, meine Liebe “, fuhr er mich an und seine Augen lagen regelrecht auf der Lauer, ob ich eine weitere Frechheit parat haben könnte . Und, tja, was soll ich sagen? Natürlich hatte ich die! Denn eine ungeheure Enttäuschung w ü tete in mir, ließ mich innerlich aufstampfen wie ein Kind und zudem fragen, ob er nun zu seinen bescheuerten Mätressen nach Hagenau reisen würde oder am Ende gar zu seiner ho l den, frustrierten Gattin. Ich wollte Streit, denn ich war so verletzt und einsam, dass ich den Erstbesten beißen musste, der mir in die Quere kam. Nur, dass der Erstbeste in dem Fall der König war und ich ein Niemand! Es war zum verrückt werden und am liebs ten hätte ich g e schrie n, Friedrich die Augen ausgekratzt und mit etwas wild gegen die Wand geschl a gen.
                  „Was, verdammt, ist los mit dir?“, fragte er und ich wunderte mich, dass ihn das nach me i nen Worten überhaupt interessierte. Mitgefühl! Igitt, wie furchtbar! Natürlich heulte ich los. Ich heulte immer los, wenn jemand Mitgefühl zeigte.
                  „Du bist hysterisch “, stellte er trocken fest und ich biss die Zähne zusammen.
                  „Oh Gott, wirklich? Wer hat dir denn das verraten?“, antwortete ich frustriert und die leic h te Ohrfeige, die folgte echauffierte mich nicht einmal mehr. In diesem Jahrhundert waren Züchtigungen scheinbar an der Tagesordnung, selbst unter Liebenden. Dazu brachte mich die Oh r feige doch recht langsam wieder zurück in die Realität.
                  „Bist du etwa schwanger?“, fragte er plötzlich so forsch nach, dass ich mich fragte, warum er mit derart geschärften Sinnen ausgestattet war. Es war schon fast unheimlich, wie ziels i cher er ins Wespennest stechen konnte. Während ich an einer Ausrede bastelte, erkannte er an meinem Blick

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