Zeitreise ins Leben (German Edition)
Verlauf im Vorfeld wusste. Natürlich war ihr klar, dass ich auf Vergeltung aus war, doch sie wusste, dass ich dich nicht töten würde und das dürfte bei diesem Zeitzauber das Wichtigste sein. Der Teilnehmer konnte eine Menge erl e ben, sogar verletzt werden, doch er durfte auf keinen Fall sterben. Alles war und ist auf mag i sche Weise au s zubügeln, doch der Tod offenbar nicht.“ Seine Miene spiegelte nach wie vor starkes Interesse an einem Probanden der magischen Extraklasse, sowie eine gewisse Sorge.
„Wie das allerdings mit einer Schwangerschaft ist ...“, überlegte er weiter, schien aber auf die Schnelle keine Antwort darauf zu finden. Ich aber war so baff, dass ich kein Wort erwidern konnte. Friedrich schien ehrlich besorgt, selbst wenn sein Interesse an meiner Rückreise nicht ausschließlich uneigennützig sein konnte . De r Grund dafür war klar , v ielmehr hatte ich ihn s o gar geheiratet.
„Aber ich bin abgeschweift! Wenn wir schon so offen reden, dann erzähle ich dir gleich, wie es mir mit meiner Rache ergangen ist.“ Mir war schlecht und ich an einer detaillierten Schi l derung nicht wirklich interessiert. Doch Friedrich überging mein Desinteresse und war ganz erpicht, seine Beweggründe zu erklären.
„Als ich endlich herausgefunden hatte, wo du versteckt warst, hatte ich mir schon in den bu n testen Bildern ausgemalt, was ich dir alles antun würde. Die Begegnung wird dir j a in Erinnerung sein, Elisabeth “, sagte er trocken und meine Hände verkrampften sich, weil der Schock dieser Nacht so leicht und schnell zurückzukehren vermochte . Warum nur quälte er mich jetzt damit?
„Nun, es kam anders als erwartet, denn als ich dich sah, wie du mit Hingab e in dieses Fass gestiegen bist, wollte ich dich besitzen . Ich weiß ja nicht was genau du bewusst oder unb e wusst gemacht hast, aber du hast mich von einer Minute auf die andere ve r zaubert. Du warst her r lich anzusehen, eine wahre Augenweide und ich war wie erstarrt. So stand ich in meiner finsteren Ecke und konnte mich nicht der Magie des Moments entziehen. Das Messer in me i ner Hand war unwichtig g eworden, der Hass verblasst, gleichwohl du mich beinahe getötet und unglaubliche Schande über mich gebracht hast. Verletzen oder gar töten wollte ich dich jedenfalls nicht mehr , denn n un wollte ich bedeutend mehr von dir!“ G e bannt hörte ich ihm zu und die Erinnerung an den Tag meiner Entführung und dem, was sich zwischen uns e r eignet hatte war so deutlich, als wäre es gestern gewesen. Verlegen sen k te ich den Blick, denn diese seltsame Mischung aus Gewalt und Lust erzeugte ein nicht gewolltes Prickeln in me i nem Bauch. Doch Friedrich wollte meine Augen sehen, hob mein Kinn und schenkte mir e i nen tiefen Blick.
„Die Strafe, die ich dir zukommen ließ war hart “, flüsterte er und stöhnte kurz auf, weil er offenbar ein bestimmtes Bild vor Augen hatte . „Aber sie war durchaus gerecht für jemanden, der im Prinzip den Tod verdient hatte. Mmmh! Was für ein Genuss du warst, meine Liebe! Oft noch denke ich an unsere Begegnung in St. Nimmerlein und an deine ungewollte und doch so leidenschaftliche Hing a be. Aber genug davon! Ich sehe, diese Erinnerung ist dir unangenehm. Ich wollte dir nur erklären, warum alles so gekommen ist. Dein Tod war danach kein Thema mehr, denn mein Durst nach dir war noch lange nicht gestillt. So kam es, dass ich dich kurz entschlossen nach Hagenau mi t nahm. Dort ließ ich dich gesund pflegen, um dich danach jeden Tag und jede Nacht für das zu bestrafen, was du mir angetan hast. Doch a ls mein er s ter Zorn gestillt war, brüllte plötzlich mein Herz so laut, dass meine Seele nicht fassen kon n te, wie sehr ich dich verletzt hatte. Und was dann geschah, weißt du selbst nur zu gut ... wir haben uns geliebt, wie es nur Liebende tun kö n nen.“
Ich zitterte, denn seine Gewalt war mir deutlich in Erinnerung, ebenso wie die zarten Ba n de, die damals geknüpft worden waren ... und tatsächlich dem Wesen der Liebe zuzuor d nen sein mussten. Liebe! Selbst er hatte sich durch seine Erklärung dazu bekannt. Warum nur? Wieso gab er sich solch eine Blöße, gerade jetzt, wo ein Eingeständnis nicht mehr notwendig war? Aber dann dämmerte es mir und ich wusste schlagartig, worauf er hinzielte und welch unausweichliche Frage er
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