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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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                  „Ja, vielleicht ... die Karten behaupten es ebenfalls. Doch alleine die Vorstellung, dass ein Teil von mir womöglich die Zukunft in 800 Jahren erblickt, erfüllt mich mit Befriedigung und Zuve r sicht. Die wahre Vaterschaft wirst auch du erst nach der Geburt deines Sohnes wissen. Dann kannst du jeden Tag sein Gesicht betrachten, ihn heranwachsen sehen und erkennen, wer am wahrscheinlichsten als Vater in Frage kommt.“ Ich für mich wusste es auch so schon, Raimund wusste es und Hanna ebenfalls. Doch Friedrich – wer hätte das gedacht? – schien tatsächlich e i nem sentimentalen Traum nachzuhängen.
                  „Deswegen liegt mir s o viel daran, dass du überlebst “, ergänzte er und lehnte sich lässig gegen die Steinmauer des Fensters. „Außerdem kann ich Hanna am 28. Juli zur Seite stehen, sollten ihre Kräfte sie verlassen. Für mich ist es eine magische Übung und für dich bedeutet es eine Sicherheit mehr, nach Hause zu kommen ... und zwar lebendig und in einem Stück.“ Ich war sprachlos, doch als Friedrich erneut seinen anzüglichen Blick in den Hof wandte und einen lustvollen Seufzer au s stieß, stieg ich ihm ordentlich auf die Zehen.
                  „ Au ! Hinsehen wird doch wohl erlaubt sein, oder?“, meinte er Zähne knirschend und ich musste an mich halten, nicht über seinen Gesichtsausdruck zu lachen. Er war schon ein k o mischer Kerl, dieser Friedrich, und wenn es da unten nicht gerade um meinen Mann gega n gen wäre, dann hätte ich ihm wohl alles Glück der Welt gegönnt mit seiner Liebe.
                  „Hanna hat mir von diesem Beziehungsgeflecht erzählt. Du weißt doch sicher davon, oder?“, fragte ich ihn und blickte ihm geradewegs in die Augen.
                  „Du meinst, ob ich weiß, dass du mich liebst?“, fragte er so direkt, dass er mich gleich wi e der aus dem Konzept brachte. 
                  „Nein, ich meine ja … aber nein, das ...“, stotterte ich und er umfasste mein Kinn.
                  „Natürlich weiß ich davon “, antwortete er und sein Blick spiegelte die Tiefe seiner Emoti o nen. „Ich weiß von drei Menschen, die sich, durch eine Laune des Schicksals, dieselbe Liebe teilen müssen. Zu sehr ungleichen Teilen, wohlgemerkt!“ S ein verhaltener Schmerz war deu t lich und ging mir nahe. Es war dieses unbegreifliche Verständnis und die warme Zuneigung, die Handlungen nicht logisch setzte und auch jetzt eine impulsive, dumme Handlung zur Fo l ge hatte. Ich strich ihm tröstlich über die Wange, fühlte mit ihm und wusste mehr denn je, dass ich ihn ebe n falls liebte.
                  „Das ist ausges prochen gefährlich, meine Liebe “, flüsterte er und in seinem Blick blitzte etwas auf, das mich schnell meine Hand zurückziehen ließ. Es war ja auch ausgesprochen töricht, ihn zärtlich zu berühren. Aber er reagierte viel zu schnell, konnte meine Hand fassen und hielt sie mit sanftem Druck fest. Er machte keinen Schritt zu mir, schien aber plötzlich bedeutend näher als zuvor. Es wurde ein inniger, intimer Moment und er küsste meine Han d innenfläche auf eine We i se, die mich schwindelig machte. Er ließ mich dabei nicht aus den Augen, fuhr mit seinen Lippen sanft über meine Herz- und Kopflinie, verharrte kurz an einer weichen, gewölbten Stelle und b e rührte sie mit seiner Zungenspitze. Ich wusste, ich sollte ihm Einhalt gebieten, doch ich konnte nicht. Ich war gefangen und hing an seiner sinnlichen Z u neigung wie ein Eisenspan am starken Magneten. Seine Zunge, Zähne und sein neckisches Saugen an meinen Fingerspitzen erzeugte ein Kribbeln unter meiner Haut, das sich über me i nen ganzen Körper ausbreitete. Friedrich war als Verführer bekannt, doch dass er mich jetzt noch so leicht um den Finger wickeln konnte, h a tte ich nicht erwartet .
                  Was mich aber rettete, war mein Instinkt und der war ausgesprochen gut. Ein Gefühl von P a nik stieg so unerwartet und schnell in mir hoch, dass ich meine Hand doch noch abrupt fortziehen konnte. Aus dem Augenwinkel hatte ich eine fehlende Bewegung im Hof bemerkt und unbewusst kombiniert, dass die Arbeiten beendet waren. Raimund konnte demnach j e den Moment zu mir kommen und das wäre, gelinde gesagt, eine kleine Katastrophe gewesen. Friedrich aber hatte die Situation ebenfalls erfasst und machte sich augenblicklich auf den

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