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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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laut, schnell und mit einer Portion „Zuviel“ ausgestattet , daran war nichts zu ändern . Aber m ein Gefühl für die wahre Liebe – ob 800 Jahre entfernt oder nicht – war weiterhin so lebendig und intensiv wie zuvor. Auf der e i nen Seite war es wie ein Fluch, doch auf der and e ren Seite war es der Segen, der mich am Leben hielt, mir Kraft gab und meine Seele mit schönen Bildern nährte. Vergessen konnte ich Ra i mund Rabenhof nicht, schon gar nicht, wenn mir sein Andenken so warm und liebevoll mit den Augen s eines So h nes entgegen blickte. Und ich hatte gelernt, nicht nachzutrauern, denn die Zeit war zu kostbar und musste genutzt werden. In der Vergangenheit zu verharren, bedeutete bew e gungslos für die Zukunft zu sein. Wichtig war das Jetzt und das galt es voll und ganz zu erleben. Ein paar Freunde und Bekannte hatten sich zwar der glorreichen Idee ve r schrieben, mich zu verkuppeln, doch gegen einen Mann wie Raimund Rabenhof hatte kein normaler Mensch eine Chance. So gesehen gelang es mir dann doch nicht ganz, die Verga n genheit loszulassen.
     
    Es war ein schöner Frühlingstag mit den ersten warmen Sonnenstrahlen, als ich den Drang verspürte, einen ausgedehnten Spaziergang mit meinem kleinen Raimund zu machen. Er entwickelte sich gerade zu einem kleinen Trotzkopf und wollte partout seinen verdreckten Schnuller nicht herausrücken, aber ich ließ mich nicht davon abhalten, ihn für den Spazie r gang fertig zu machen. Ich legte ihm saubere Windeln an, kitzelte ihn an seinen winzigen Z e hen und verstaute ihn warm verpackt in den Kinderwagen.              
                  Als es klopfte, steckte ich dem Kleinen schnell einen frischen Schnuller in den Mund. Dann öffnete ich die Türe ohne durch das Guckloch zu sehen oder die Kette vorzul e gen. Zeitweise war ich von meiner Mutterrolle so abgelenkt, dass ich einfachste Grun d regeln missachtete. Ja, es war dumm und unvorsichtig, denn im gleichen Moment als ich nach vorne blickte, dachte ich nur noch ein „ Scheiße! Was, wenn dich der jetzt überfällt? “. Der kurze A n flug von Panik wich dem Entsetzen, alleine und mit Kind deutlich angreifbarer geworden zu sein. Der Mann war breit wie ein Ka s ten und gut zwei Meter groß. Dunkel baute er sich vor mir auf und mir wurde angst und bange .
                  „Ja, bitte?“, fragte ich heiser und wunderte mich, dass ich, trotz meines mulmigen Gefühls, nicht unhöflich sein wollte. Do ch dann blickte ich in ...
                  „Oh!“ ... goldbraune Augen. 
                  „Was ...?“ Und schluckte.
                  „Wie ...?" , stammelte ich verwirrt und trat instinktiv ein paar Schritte zurück. Kein Zette l austräger, kein Einbrecher! Prompt stolperte ich über einen Kinderschuh, der sich nicht von alle i ne weggeräumt hatte, und der mich nun hart auf  meinem Allerwertesten landen ließ. Mit einem le i sen Autsch auf den Lippen saß ich auf dem Boden meines Vorzimmers und starrte geradewegs in das grinsende Gesicht eines Zwei-Meter-Hünen.
                  „Elisabeth ! “, rief er und amüsierte sich köstlich über meine kleine Showeinlage. Doch ich war vollkommen durch den Wind, blieb mit ausgestreckten Beinen sitzen und konnte nur seltsam brabbelnde Gedanken in meinem konfusen Hirn wahrnehmen.
                  „Raimund?!“, keuchte ich schließlich und blieb weiter auf dem Boden hocken. Er aber l ä chelte mich an, kam auf mich zu und zog mich mit Leichtigkeit in die Höhe. 
                  „Mein Gott, wie ...?“, stotterte ich benommen, doch er gab erst gar keine Antwort, presste seine Lippen auf meine und tastete sich dann ungemein zärtlich vor. Er sah ziemlich verä n dert aus, bis auf seine Augen, doch – keine Frage – es war Ra i mund , denn n ur er konnte so küssen ! Raimund! Mein Gott, er hatte es tatsächlich geschafft, war hier, bei mir! Ich war a u ßer mir vor Freude und warf mich stürmisch in seine Arme, küsste ihn, küsste ihn und küs s te ihn. Alles war neu! Meine Knie waren weich wie immer, das war nicht neu. Meine Li e be war wie am ersten Tag spürbar. Seine Augen … nein, die hatten sich nicht ve r ändert. Aber der Rest: Mammamia! Was für ein muskulöser Riese er doch geworden war! Raimund war im 21ten Jahrhundert um gut zehn Jahre älter und sah unve r schämt gut und sportlich aus. Himmel, war das schön, ihn wieder zu sehen, zu spüren,

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