Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
Vom Netzwerk:
und versuchte mit aller Kraft zu ziehen . “  Überrascht blickte ich auf, denn zum Zeitpunkt der Auflösung hatte ich nicht bemerkt, dass Raimund mich berührt oder versucht hatte festzuhalten. Mich festhalten! Natürlich! Dieser Wunsch ha t te ihn offenbar an mich gebu n den.
                  „N un ja, es war natürlich nicht möglich. Der Zauber war viel zu stark und ließ dich nicht mehr los. Statt dich befreien zu können, wurde ich ebenfalls in diese Hölle geschle u dert.“ E r schauderte bei dieser Erinnerung und ich konnte nur erahnen, welche Qualen er durchlebt hatte . Magisch unvorbereitet in solch einen Zeitstrudel zu geraten war der blanke Horror.
                  „Dort habe ich für lange Zeit alles verloren “, flüsterte er bewegt. „Ich meine wirklich alles . Zeit spielte keine Rolle mehr und nichts schien mehr wirklich zu sein. Es war ein vera b scheuungswürdiger Zustand, eine zähe, zerreißende Mischung aus Lethargie und Vergessen.“ Er machte eine lange Pause und ich versuchte ihn mit meiner bloßen Anwesenheit zu trösten . „Doch es gab auch ständig Impulse. Zuerst kaum erkennbar, dann wieder so stark, dass sie nicht unbemerkt bleiben konnten . Sie wa ren so ... einzigartig und belebend . I ch gierte för m lich nach diesem Gefühl und wusste i rgendwann, dass diese Impulse von dir kommen mus s ten. I m mer wenn du an mich gedacht hast, wurde eine Verbindung he r gestellt, ein Funke gezündet. Ohne diese Hilfe von außen wäre ich wohl niemals diesem Strudel en t kommen. Und niemals kann verdammt lange sein, selbst wenn Zeit keine Rolle mehr spielt. Jeden de i ner Impulse habe ich wahr genommen , aufgesogen und zu einem Ganzen z u sammengefügt.“
                  „Aber ich habe so oft an dich gedacht! Diese Funken oder Impulse mü s sen im absoluten Übermaß da gewesen sein.“
                  „Ja, das mag sein, aber vielleicht war ich schwer von Begriff oder die magische Trennwand zu stark. Ich weiß es nicht, aber du kannst mir glauben: Das größte Wunder an der Sache ist, dass ich nicht verrückt geworden bin. Damit meine ich, dass ich nichts von meinem Selbst verloren habe, zumindest soweit ich das beur teilen kann “, sag te er stolz, aber ich wusste längst welche Meisterleistung er in dem Zeitstrudel vollbracht hatte. Immerhin war er bede u tend länger in der Zeitlosigkeit gefangen gewesen.
                  „Aber wie bist du hier angekommen? Oder wo bist du das? Und wie kommst du hier z u recht? Die ganze Welt hier muss ja ein totaler Schock für dich sein “, fragte ich ungestüm und so schnell, dass ich Raimund mit meiner Fahrigkeit zum Schmunzeln brachte. Er hatte mich vermisst, das konnte ich deutlich sehen und er freute sich ganz herrlich über meine ungedu l dige Art, mein Drängen und meinen Wissensdurst .
                  „Ich ... nun – das wirst du jetzt nicht ganz so gerne hören – bin schon seit einem halben Jahr hier!“
                  „WAS?“, fuhr ich ihn fuchtig an, weil ich nicht glauben konnte, dass er es schon so lange geschafft hatte und mich dennoch in der Luft hatte hängen lassen. „Wieso hast du dich ve r steckt , warum mich nicht informiert ?“
                  „Weil der Anfang schlicht eine Katastrop he war “, unterbrach er mich barsch . „Du musst ve r stehen, dass ich bei dieser Hexe Rosa wie ein Säugling, frisch geboren und vollkommen orientierungslos „ gelandet “ bin. Ich konnte nicht sprechen, mich nicht bewegen und glaubte zu di e sem Zeitpunkt nicht mehr bei klarem Verstand zu sein.“ Seine Stirn legte sich in Falten und seine Augen zeigten mir, dass diese Erinnerung sehr schlimm für ihn war.
                  „Rosa hat mit mir nicht gerechnet, aber doch recht rasch die Situation erfass t. Sie erklärte sich bereit mir zu helfen und das war ein Segen für mich. Aber dennoch ... e s war mü h sam, schmerzhaft und an manchen Tagen sehnte ich mich nach dem Wahnsinn und dem Strudel des Zaubers. Doch Rosa gab nicht auf, hat mich langsam und mit viel Geduld aufg e päppelt und auch auf diese Zeit vorbereitet. Und natürlich habe ich ihr das Versprechen a b gerungen, dich nicht über meine Ankunft zu informi e ren!“
                  „Warum denn das?“, fiel ich empört ein. „Warum bist du nicht gleich zu mir geko m men? Ich liebe dich u nd du hättest unseren Sohn schon viel früher sehen

Weitere Kostenlose Bücher