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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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ergreifend dumm, selbst wenn Alkohol im Spiel war. Hanna aber schien weiterhin interessiert zu sein und machte das Spiel mit.
                  „Aber Herr Valentier! Wie könnt Ihr so e t was sagen?“, meinte sie gespielt echauffiert, aber mit einem koketten Lächeln, um noch mehr Informationen von ihm zu bekommen.
                  „Ja, ich sage es wie es ist: Friedrich taugt nichts “, polterte er auch sogleich munter weiter . „Kann ja nicht einmal gut Deutsch, der Herr! Sprechsta nur Italianski “, grölte er und fand sich e r neut am Grunde seines Bechers wieder . „Rabenhof hingegen ist ein ganzer Mann. Was gäbe ich darum, wenn eine Kämpfernatur wie er König wäre . Noch nie hat er ein Turnie r ve r loren und das will schon etwas heißen! “ Valentiers Becher war leer und er selber plötzlich in Gedanken versunken, lediglich mit seinem unverständlichen Gemurmel beschäftigt . Hanna schüttelte den Kopf und ich deutete ihr, dass der Kerl vollkommen besoffen war. Beide kon n ten wir uns ein Schmunzeln nicht verkneifen. Und weil Valentier immer noch mit seinem G e murmel beschä f tigt war, nutzte ich seine geistige Abwesenheit und fragte Hanna nach dem Herzog .
                  „Kennst du diesen Rabenhof ?“
                  „Ja, natürlich, mein Kind. Herzog von Rabenhof ist auf jedem Turnier zu finden und, wie Valentier schon sagte, eine Kämpfernatur. Er ist aber nicht gerade ein sehr angenehmer Zei t genosse. Einer von der brutalen Sorte. Möchte nicht wissen, wie viele arme Seelen derzeit in seinem Ke r ker schmachten.“
                  „In seinem Kerker? H at denn hier jeder einen eigenen?“
                  „Aber Kindchen, die Herren von Stand natürlich schon! Rabenhof besitzt eine wehrfähige Burg weiter südlich und auf einer solchen gibt es für g e wöhnlich genug Verliese.“ Be i ihren Worten bekam ich richtig Gänsehaut, weil ich an dunkle Kerker, Ratten und nasskalte Wände dachte. Valentiers Gebrummel wurde lauter und plötzlich sah er mit einem listigen Blick zu mir herüber.
                  „Wie wäre es denn ... Ladies ...“ Er konzentrierte sich und unterdrückte ein Rülpsen. „Ja, wie wäre es eigentlich, wenn ich Euch eine Einladung für sein Fest ermögliche? R a benhof ist ein persönlicher Freund von mir und er wäre sicher nicht abgeneigt zwei so hübsche D a men auf seiner Burg zu begrüßen.“ Valentier versuchte ein Lächeln, doch sein Blick blieb gl a sig und wirkte ausschließlich hinterlistig. D ie Einladung war in seinem Zustand nicht ernst zu nehmen, aber selbst wenn, wäre sie nicht in Frage gekommen. Ich war schließlich noch lange nicht so weit unter fremde Menschen zu gehen. Hanna und ich winkten daher wie auf ein Ze i chen ab.
                  „Nein, vielen Dank! Sie müssen wissen ...“, begann Hanna vorsichtig, als V a lentier seinen leeren Becher auf den Tisch knallte und mit einem Mal nicht nur betrun ken, sondern auch bösartig aus sah .
                  „ Das ist doch die Höhe ! Wisst Ihr überhaupt was das für eine Ehre ist? Selbst der König wird dort sein“, brüllte er so laut, dass ich entsetzt zurückwich. Sein Blick wurde noch g e meiner und richtete sich mit einem eigenartigen Funkeln an Hanna. „Oder wollen Sie dieses hübsche Kind hier etwa vor dem König verstecken ?“ Und damit war schlagartig klar, was er eigentlich wollte. Der Mann hatte instinktiv die subtile Heimlichkeit um meine Person wah r genommen und war s o fort zum Angriff übergegangen. Diese Einladung war alles andere als eine nette Geste oder reine Höflichkeit. Sie war ein Befehl und die unausgesprochene Dr o hung deutlich. Zu welchem Zweck auch immer ich zu diesem Fest kommen sollte, mein Herz schlug mir plötzlich bis zum Hals.
                  „Wieso König? Ich dachte es wäre eine Einladung von Herzog Rabenhof“, warf ich mit st o ckender Stimme ein , versuchte aber meine Nervosität nicht zu deutlich zu zeigen.
                  „Ja, ja, schon. Aber der König wird ebenfalls dort sein. Und glaube mir ...“ und damit lenkte er nun seine bösartigen Augen ganz auf mich. „... er wird sehr daran interessiert sein, dich kennen zu lernen!“ Am liebsten wäre ich aufgesprungen und in mein Zimmer gelaufen, so sehr gruselte es mir plötzlich vor diesem Mann. Aber Hanna stellte sich souverän der neuen Situation, ha t te sich

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