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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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nichts anderes zu tun als ihm im Weg herumzu stehen. Schnell machte ich einen weiteren Schritt und deutete eine ku r ze Verbeugung an. Er versuchte zwar kurz ein Lächeln , war aber in der nächsten Sekunde schon hinter der Tür ve r schwunden.
     
    Beim Frühstück war Hanna wegen meine m Zusammenstoß mit Valentier stocksauer und schob mir alle Schuld zu .
                  „Hanna , e s war doch keine Absicht! Ich konnte ja nicht wissen, dass Herr Valentier zur gle i chen Zeit Richtung Klo pilgert. Und ich musste einfach mal ganz dri n gend.“
                  „Kindchen, ich bin verärgert. Wir haben eine Vereinbarung getroffen und du bist trotzdem gedankenlos durchs halbe Haus gewandert. In einer Situation wie der jetzigen bleibt man im Zimmer und benutzt den Topf unter dem Bett!“ Unwirsch drehte sie den Löffel in i h rer Hand hin und her und schien gar keine Lust darauf zu haben auf meinen versöhnlichen Einstieg ei n zugehen. „ Ich gebe aber zu, dass ich es nicht für notwendig gehalten habe, dir auch noch diese Kleini g keit zu erklären “, zeterte sie weiter und machte mich damit dann doch ein wenig sauer . Mich alleine konnte ja wohl kaum eine Schuld treffen und was wusste ich schon von einem Nachttopf unter meinem Bett? Keine Mensch hatte mich auf solch ein Ding hingewi e sen und warum sollte ich den benutzen, n ur weil ein Herr Valentier sich zu gut war seinen Schlingel in so etwas z u hängen?
                  „Nun gut ... geschehen ist geschehen. Herr Valentier hat natürlich nach dir gefragt und weiß jetzt, dass du meine Nichte bist. Doch mehr wird er nicht erfahren und ein weiterer Ko n takt zw i schen e uch wird nicht stattfinden! Er bekommt sein Essen ans Bett.“
                  „Aber Hanna, meinst du nicht, dass du ein wenig überreagierst? Gut, ich werde natürlich b e müht sein, mich sehr unauffällig zu verhalten, doch was heute Früh passiert ist, war ein Missgeschick , mehr nicht. Und nur weil ein Herr Valentier im Haus ist, kann ich doch nicht wie eine Gefangene leben .“ Ich hatte einfach keine Lust auf meine Reitstunden zu verzichten und noch weniger Lust bei dem schönen Wetter in meinem Zimmer zu ve r schimmeln. Aber Hanna war unversöhnlich.
                  „Ach, es kommt sowieso wie es kommen muss “, schnaubte sie verärgert und wollte nicht länger darüber reden. Sie wirkte, als hätte das Schicksal ihr dieses Mal eine besonders lästige Probandin in ihr mittelalterliches Reich geschickt und das ließ mich jedes weitere Einle n ken vergessen. Sollte sie doch schmollen, die alte Hexe! Schweigend aßen wir unser Frühstück fertig und schweigend gingen wir danach auseinander. Ich in mein zugiges Zimmer und Ha n na weiß der Teufel wohin.
                 
    Zum Abendessen hatten sich unsere Gemüter wieder ein wenig beruhigt. Zuerst näherten wir uns noch vorsichtig, doch dann konnten wir ein freundliches Augenzwinkern nicht mehr ve r hindern. Der Streit war ja auch übertrieben gewesen. Die Tafel war herrlich mit duftenden Köstlichkeiten gedeckt. Dazu gab es Quellwasser und süßen Honigwein . Es war wohl ihre Art, Versöhnung zu feiern, denn wir tranken mehr , als wir eigentlich vertrugen. Eine wirklich ernste Le rn einheit war daher nicht möglich und so erzählte ich stattdessen von Johns gestr i ge m Gezeter und seinen Grimassen zu meinem Reitunte r richt. Ich war so übermütig, dass ich sogar hinter meinem Sessel Aufstellung nahm und ein paar typische Geste n von ihm nac h machte . Das war John gegenüber zwar ein wenig unfair, aber wir hatten einen Heide n spaß . Zuletzt strich ich mir wie John wohlig über den Bauch und Hanna konnte sich vor L a chen kaum mehr ha l ten.
                  „Verzeihung “, ertönte es plötzlich mit tiefer Stimme hinter mir und ich hielt vor Schreck die Luft an. Auch Hanna hörte schlagartig auf zu lachen. Valentier war unauffällig zu uns herei n geschlichen und hatte uns beobachtet.
                  „Ich weiß, ich habe versprochen …“, begann er vorsichtig. „… in me i nem Bett zu bleiben. Doch Ihr fröhliches Lachen war nicht zu überhören und die Stille meines Zimmers plötzlich so er d rückend. Bitte verzeihen Sie mir mein Eindringen, aber darf ich mich zu Ihnen setzen?“ Sein Blick war bittend und seine ganze Haltung ausgesprochen kriech e risch. Doch wir Damen von Rang saßen bzw. standen sowieso nur b e schwipst und

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