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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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wie sehr ich von Glück reden konnte, überhaupt noch am L e ben zu sein. Keinen einzigen Gedanken sollte ich an diesen Mann oder an seine Motive verschwe n den, schon gar kei nen an seine möglichen Gefühle! Wichtig war doch nur meine Flucht mit Hanna, Gertrude und John. Das Problem dabei war nur, dass ich bis über beide Ohren ve r liebt war .
     
    Als Rabenhof nach ein paar Minuten wieder zurückkam, wirkte er viel zu nüchtern für das, was sich gerade noch zwischen uns abgespielt hatte.
                  „Und nun zu dir, Elisabeth “, meinte er kühl , aber mit einem vertraulichen Du, das er bisher nicht verwendet hatte. „Du … oder besser ... wir haben unser Vorhaben recht verdorben. D a her bleibt mir nun keine andere Wahl, als dich um deine Mithilfe zu bitten .“ Die kurze Pause danach, half mir zwar nicht den Sinn seiner Aussage zu verstehen, gab mir aber die Möglic h keit, eine Frage zu ste l len.
                  „Euer Vorhaben? Das verstehe ich nicht. Und wie hätte das alles hier wohl ohne Bitte au s gesehen?“, fragte ich und erntete dafür einen steinharten Bl ick.
                  „Glaube mir, das willst du nicht wissen ! Für unseren Plan hatten wir eine sichere Variante gewählt . Und nun höre gut zu, Elisabeth, denn es geht um die Rolle, die du morgen auf dem Fest zu erfüllen hast! Du wirst gemeinsam mit mir die Gäste in Empfang nehmen und dich so cha r mant und liebreizend geben, wie es dir nur möglich ist. Vor allem dem König gegenüber wirst du freizügig sein und dich mit allem , was dir zur Verfügung steht, anbieten. Ich hoffe du verstehst ...“ Die kurze Pause diente nicht etwa, um mich sammeln zu können, sondern ledi g lich, um seine Forderungen wirken zu lassen. Als er meinen verdutzten Blick sah, grinste er spöttisch und setzte mit seiner eigentlichen Forderung nach. „Und zu einem geeigneten Zei t punkt wirst du ihn dann töten!“ M ir klappte das Unterkiefer u n gläubig herunter .
                  „Was? Wie bitte?“, sta m melte ich durcheinander. „Ich soll eine Hure für Euch spielen und dann so nebenbei den K ö nig töten?“ Diese Forderung klang so fantastisch, so lächerlich, dass ich verzweifelt nach Luft schnappte, um nicht laut zu lachen. Doch R a benhofs Blick blieb hart, sein Mund verkniffen. Nein, dieser Mann machte keinen Spaß! Er meinte es ta t sächlich ernst ... todernst , sogar . Mir wurde schlagartig übel.
                  „Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein “, schrie ich aufgebracht und duzte ihn ebenfalls, um zu zeigen, dass ich nicht gewillt war ihm distanzierte Höflichkeit entgege n zubringen. Ein Mord? Ja, war der Kerl denn vollkommen verrückt? Fassungslos starrte ich ihn an, doch meine Aufregung schien diesen erschütternd attraktiven und völlig hirnlosen Mann nur zu belust i gen. Sanft hielt er mich an den Schultern fest und fuhr mit seinem Daumen über den Au s schnitt meines Nachthe m des.
                  „Wie wunderbar du doch bist “, flüsterte er plötzlich unpassend sanft und mit einem Beda u ern in der Stimme, das mich noch mehr verwirrte. Wie, um Himmels Willen, konnte er nur so mit meinen Gefühlen spielen, wo er doch gerade seine abartige „Bitte“ vorgetragen hatte? Ich zi t terte am ganzen Körper und dieses Mal nicht vor Leidenschaft und Sehnsucht , sondern vor reinem Zorn. Rabenhof benahm sich wie ein Verbrecher, war rücksichtslos , brutal und ein finsterer Zeitgenosse . T rotzdem meinte er offenbar , er könnte mich mit etwas Zärtlichkeit um den Finger w i ckeln.
                  „Das ka nnst du nicht von mir verlangen “, schrie ich ihn an und stieß seine Hand von me i nem Ausschnitt fort. „Warum sollte ich so etwas überhaupt tun? Ich bin keine Mörderin!“
                  „Und wie ist das mit der Hure?“, fragte er spöttisch und ging auf meine Wut nicht weiter ein , streichelte mir dreist über den Hals und seufzte zufrieden , als würde er jetzt lieber Li e be mit mir machen, als über einen lächerlichen Mord zu diskutieren . Aufgebracht stieß ich ihn von mir und fauchte ihn an.
                  „Wie, zum Teufel, stellst du dir das vor? Nach allem was zwischen uns vorgefallen ist, kannst du doch nicht ernsthaft so etwas Schwachsinniges von mir verlangen?“ Ich war außer mir, doch er wirkte gerade so, als könnte er mich nicht hören. Jeder Protest prallte an ihm ab, wie an

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