Zeitreise ins Leben (German Edition)
einem schweren Eisenpanzer. Dafür drückte er plötzlich meine Hand so fest, dass es schmer z te.
„ Mein Schatz , gerade weil es passiert ist, stehe ich hier und rede mit dir … anstatt dir dein JA aus dem Leib zu prügeln “, antwortete er böse und verstärkte automatisch den Druck se i ner Hand. Was für ein gemeiner Fiesling ... dachte ich und funkelte ihn zornig an. Wie konnte ich mich zu solch einem Scheusal nur hingezogen fühlen oder gar von Gefühlen für ihn spr e chen? Wahrscheinlich hatte er, von Anfa ng an, meine emotionale Verwirrung erkannt und scha m los ausgenutzt . Doch wenn er glaubte, dass ich wegen ein paar lächerlicher Küsse für ihn morden würde, hatte er sich getäuscht ! Wobei lächerlich nicht gerade die passende B e zeichnung für das war, was sich zw i schen uns abgespielt hatte .
„Elisabeth, glaube mir ! D u hast keine Wahl. Valentier hat dich nicht ohne Grund g e wählt. Er weiß genau, was dem König gefällt und wie sehr du seine Aufmerksamkeit morgen erregen wirst. Du brauchst dich also nicht einmal großartig anzustrengen damit dir der sizil i anische Bastard ins Netz geht. Und wenn ihr im Laufe des Abends alleine seid – du weißt schon – wirst du ihm Gift in seinen Trinkbecher mischen. Leise, still und unkompliziert. Du brauchst keine Angst zu haben! Es kann gar nichts schief gehen und vie l leicht kann ich dir sogar ein wenig helfen.“ Dazu zwinkerte er mir zu , als wäre das etwa Alltägliches und völlig normal. Was für ein Scheißkerl ! Schließlich handelte es sich bei seinem Befehl nicht gerade um einen nachmittäglichen Sp a ziergang.
„Warum soll er denn unbedingt sterben, der König?“, flüsterte ich benommen, weil ich meinte etwas sagen zu müssen und all diese Forderungen nicht auf die Reihe bekam.
„Das verstehst du nicht, das ist Poli tik! Davon hast du keine Ahnung “, schmetterte er und ich starrt ihn sprachlos an. Da äußert er eine kleine Mordsbitte und ich durfte nicht einmal eine Erklärung dafür verlangen? Wie verrückt war das nun wieder? Energisch wandte ich mich ab und wol l te zur Türe. Doch er hielt mich natürlich fest.
„Elisabeth, es geht nicht anders. Ich werde dir helfen wo ich kann, aber ich bin nicht der Ei n zige, der in diese Angelegenheit verwickelt ist. Du musst einfach dein Bestes geben und dich an meine Anweisungen halten, sonst ist unser beider Leben verwirkt “, meinte er und ver änderte seine Haltung wieder. „U nd das von Hanna natürlich ebenfalls.“ Und damit war die Katze endlich aus dem Sack ! Wie hatte ich nur eine Sekunde daran glauben können, dass ein Schauspieler wie er mich tatsächlich um etwas bitten würde ? Hannas Leben stand auf dem Spiel ! So und nicht anders sah die Realität aus. Er war ein emotiona ler Betrüger u nd egal, wie verrückt ich mich in meinem neuen Körper benahm oder wie sagenhaft dieser Mis t kerl küssen konnte ... ich war nicht bereit, Mörderin oder Hure zu werden. Ni e mals!
I ch ging auf Distanz und tat, als würde ich mir die Angelegenheit erst durch den Kopf gehen lassen müssen und markierte die W illige, aber auch Erschöpfte , die unbedingt noch ein paar Stunden Schlaf brauchte, ehe sie eine endgültige Antwort auf seine Bitte gab . Dabei war mir g ar nicht nach zahmen Lämmchen! S eine Rücksichtslo sigkeit ließ noch immer meinen Magen rebe l lieren und trieb brennenden Gallensaft giftig nach oben. Wie gerne hätte ich ihm dieses Gift ins Ge sicht gespuckt oder ihn mit meinen Nägeln bearbeitet . Ich mochte ja verliebt sein und seine Küsse berauschend finden, aber dumm war ich deswegen noch lange nicht. Doch das hätte alles nichts gebracht und m eine Erschöpfung war nicht gespielt. Ich war nicht mehr in der Lage zu kämpfen, wollte nur noch schlafen und auf eine rettende Idee hoffen . Er sagte nichts mehr, denn er war sich seiner Sache sicher. Eine Flucht würde ich nicht schaffen und das Leben von Hanna nicht riskieren. Also warum sollte ich nicht noch ein wenig schlafen?
„Wie lautet eigentlich dein Vorname?“, fragte ich müde und öffnete die Türe.
„Ic h heiße Raimund, Elisabeth. Hab ich dir das noch nicht gesagt?“, flüsterte er und wirkte dabei ebenso erledigt wie ich. Etwas an dieser Haltung machte ihn menschlicher, o b wohl
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