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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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dem Lokal näherten, stellte Shel fest, dass er sich schon beinahe an eine Welt ohne elektrischen Strom gewöhnt hatte. Und dass der Mann, der die Welt auf immer verändern würde, heute Abend hier wäre.
    Zwei junge Männer kamen ihnen auf der Straße entgegen. Sie hatten früh mit dem Trinken begonnen und mussten sich auf dem Weg in die Taverne gegenseitig stützen.
    Shel und Dave folgten ihnen. Der Raum war voller Tabakrauch. Die Klientel war ausschließlich männlichen Geschlechts, und die meisten schienen recht betucht zu sein. Einige saßen an Tischen und speisten zu Abend.
    Andere hatten sich an einem Tresen versammelt. Die Musik lieferte ein Gitarrist mittleren Alters.
    Sie bestellten Bier und tranken gerade den ersten Schluck, als vier Männer hereinkamen, den Raum auf direktem Wege durchquerten und eine Treppe im hinteren Bereich des Gastraums hinaufstiegen. »Das dürften sie sein«, sagte Shel.
    »Ich sehe niemanden, der aussieht wie Franklin.«
    »Der könnte schon oben sein.«
    Dave glitt von seinem Stuhl. »Sollen wir raufgehen?«
    »Lass uns bis sieben warten. Wir wollen ja nicht dort sein, ehe er da ist.«
    Das Bier war gut. Weitere Gäste traten ein und strebten zum Obergeschoss. »Wie lange dauern diese Treffen?«, fragte Dave.
    »Ungefähr eine Stunde. Warte mal.«
    Einer der Neuankömmlinge, ein junger Mann, war an einem Tisch stehen geblieben, um mit den Leuten, die dort saßen, zu sprechen und ihnen die Hände zu schütteln. Shel hatte keine Ahnung, wie Franklin mit einundzwanzig ausgesehen hatte, aber das mochte er sein. Er war etwas mehr als durchschnittlich groß, hatte braunes Haar und wachsame Augen. Er beendete sein Gespräch und ging in Richtung Treppe.
    Shel wartete, bis er weg war. Dann schlenderte er zu dem Tisch, an dem zwei Männer saßen, einer weiß, der andere hispanisch. Beide sahen wohlhabend aus. »Ich bitte um Vergebung«, sagte er, »aber ich bin auf der Suche nach einem Mr Franklin ...«
    »Ben?«, fragte der Hispanier.
    »Ja.«
    »Er war vor einer Minute hier. Ist gerade raufgegangen.«
    Gelächter schallte vom ersten Stock herab. Und Applaus. Sie stiegen die Treppe hinauf und fanden sich in einem Korridor wieder. Eine Tür war offen. In dem Raum dahinter hatte sich eine lärmende Gruppe von Männern zusammengefunden. Die meisten waren jung, irgendwo in den Zwanzigern. Shel und Dave blieben an der Tür stehen, hinter der auf einem kleinen Tisch eine aufgeschlagene Kladde lag.
    Franklin hatte sich gerade eingetragen und war bereits ins Gespräch mit einem korpulenten Mann vertieft, der qualmend auf einem Stuhl saß.
    Ein Mann mit Brille entdeckte Shel und Dave. Er schüttelte den Kopf, nein, und als Shel trotzdem eintrat, stand er auf und kam auf sie zu. »Meine Herren«, sagte er mit bedauerndem Lächeln, »es tut mir leid, aber dies ist eine Privatveranstaltung.«
    »Ich weiß«, sagte Shel. »Vergeben Sie mir, aber dies ist doch die Junto, richtig?«
    »Ja, das ist sie, Sir.«
    Shels Blick wanderte zu Franklin und verweilte dort. »Wir werden nur einen Moment Ihrer Zeit beanspruchen. Wir hatten gehofft, wir könnten kurz mit Silence Dogood sprechen.« Dabei hob er die Stimme ausreichend, um im ganzen Raum verstanden zu werden.
    Franklin drehte sich um und sah ihn an. »So?« Seine Augen funkelten vergnügt. »Und was möchten die Herren mit Silence Dogood besprechen?«
    »Wir haben einige Jahre in Boston gelebt«, sagte Shel.
    »Falls Sie dieser Mann sind, so muss ich Ihnen sagen, wie sehr mir Ihre Arbeit gefallen hat.«
    Er kam zu ihnen. »Ich kümmere mich darum, Hugh«, sagte er dem Mann, der sie hatte davonschicken wollen.
    »Wir sind Abonnenten der New-England Courant«, fuhr Shel fort. »Ihre Beiträge sind das Beste an der Zeitung.«

    »Das ist sehr schmeichelhaft, Sir.« Der ganze Raum nahm inzwischen Anteil. Franklin lächelte, zuckte mit den Schultern und genoss den Augenblick. »Woher wusstet Ihr, dass ich diese Artikel verfasst habe? Das ist nur wenigen bekannt.«
    »Ich habe es aus mehreren Quellen erfahren, Mr Franklin. Sie sind Mr Franklin, richtig?«
    »Ja, der bin ich.«
    »Es tut mir leid, wenn wir zu einem unpassenden Zeitpunkt stören, Sir. Ich hoffe, Sie nehmen es nicht übel. Aber als wir hörten, dass Sie hier sein werden...« Mitten im Satz brach er ab. »Mein Name ist Adrian Shelborne, und dies ist David Dryden. Als wir hörten, dass Sie hier sein werden, konnten wir einfach nicht widerstehen. Wir mussten herkommen, um Ihnen zum Geburtstag alles

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