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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Polizisten und brachten den Verletzten in den Krankenwagen. Zwei der Helfer stiegen mit ihm ein, und der Wagen fuhr los, begleitet von einem der Polizeifahrzeuge.
    »Du wusstest, dass das passiert«, stellte Dave fest.
    »Natürlich.«
    »Warum haben wir es dann nicht verhindert?«
    »Das ist das, worüber sich mein Vater Sorgen gemacht hat. Dass jemand sich irgendwo einmischt und ein Problem herbeiführt.«
    »Wie denn? Churchill hat doch überlebt. Was also hätten wir verändert?«
    »Vielleicht gar nichts. Aber wir wissen es nicht genau. Außerdem ist ja nichts Schlimmes passiert.«
    »Nichts Schlimmes? Sah aus, als hätte er sich was gebrochen.«
    »Zwei gebrochene Rippen und eine Kopfverletzung. Ich glaube, er hat sich in der Folge dieser Verletzungen auch noch eine Pleuritis zugezogen. Aber er hat Glück gehabt. Jedenfalls wissen wir, dass der Unfall passiert ist. Hätten wir versucht, ihn zu verhindern ...«
    »... wären wir an Herzinfarkt gestorben ...«
    Shel zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    Schweigend standen sie da und sahen zu, wie der verbliebene Polizist mit dem Fahrer und einem der Umstehenden sprach. »Also sehen wir nur zu«, stellte Dave fest. »Wir können ins Dallas von 1963 zur Dealey Plaza zurückreisen und doch nichts tun. Shel, ich glaube nicht, dass mir dieser Job so richtig schmeckt.«
    »Ich dachte mir schon, dass du so reagieren würdest, Dave. Also lass uns etwas tun.«
    »Was? Was können wirjetzt wohl machen?«
    Sie kehrten zurück zur 76th Street und hielten Ausschau nach einem Taxi. Es dauerte ein paar Minuten, aber schließlich hielt eines an. »Lenox Hill Hospital, bitte«, bat Shel den Fahrer.
    »Was sollen wir da? Ihm einen Strauß Blumen bringen?«
    »Du machst es einem nicht leicht, Dave.«
    Dave schloss die Augen und lehnte sich zurück. »Warum fahren wir zu dem Krankenhaus. Das ist doch das, in das er eingeliefert wurde, richtig?«
    »Ja.« Shel fischte ein paar Banknoten aus der Tasche. »Wir fahren der guten Tat wegen hin.«
    Das Taxi setzte sie vor der Notaufnahme ab, und sie gingen hinein. Der verletzte Churchill saß auf einem klobigen Rollstuhl vor dem Empfangsschalter. Eine Frau in mittleren Jahren war mit dem Papierkram für einen anderen Patienten beschäftigt. Sieben oder acht weitere Personen hielten sich im Wartezimmer auf.
    »Wir werden ihm doch nicht erzählen, wer wir sind, oder?«, fragte Dave.
    »Nein. Nein, das wäre keine gute Idee.«
    Churchill hatte offensichtlich Schmerzen. Ein Bediensteter stand neben ihm.
    Die Empfangsdame war endlich mit dem Papierkram fertig, und Churchill war an der Reihe. Sie zog einen Bogen Papier aus einem Stapel hervor und drehte sich zu ihm um.
    »Name, bitte.«
    »Winston Churchill«, sagte er kaum hörbar.
    »Adresse?«
    »Ich bin britischer Staatsbürger.«

    Sie blickte von dem Formular auf. »Verstehe. Haben Sie eine Adresse in den Vereinigten Staaten, Mr, äh, Churchill?«
    »Nehmen Sie die des britischen Konsulats.«
    Geduldig: »Wie lautet bitte deren Adresse?«
    »Ich weiß es wirklich nicht, Madam.« Churchill versuchte, eine etwas bequemere Haltung einzunehmen, zog dabei aber irgendeinen Körperteil in Mitleidenschaft und schrie auf.
    »Seien Sie vorsichtig, Sir«, sagte die Frau. »Versuchen Sie, sich möglichst wenig zu bewegen.«
    Er räusperte sich. »Madam, ich wurde heute Abend dort draußen verletzt und habe erhebliche Schmerzen. Wäre es möglich, irgendetwas zu tun, um mein Problem zu lindern? Vielleicht mithilfe von Chloroform?«
    »Wir werden versuchen, Ihnen zu helfen, Mr Churchill. Wie möchten Sie zahlen?«
    »Können wir das nicht später besprechen?«
    »Es tut mir leid, Sir, aber wir müssen die Behandlung im Voraus berechnen.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen fummelte Churchill in seinen Taschen herum. Zog ein paar Dollar hervor. »Wie viel wollen Sie?«
    Die Empfangsdame warf einen Blick auf das Geld. »Das, Mr Churchill, ist nicht genug.«
    »Also gut«, sagte er. »Rufen Sie im Waldorf an. Meine Frau ist dort. Sie wird das Geld herbringen.«
    Shel drehte sich zu Dave um und drückte ihm einen Haufen Geldscheine in die Hand. »Mach du es«, sagte er.
    Sagenhaft. Er nahm das Geld, bedankte sich im Flüsterton bei Shel und schritt zum Empfang. »Mr Churchill«, sagte er. »Ich würde gern helfen, wenn Sie gestatten.« Er zeigte der Empfangsdame die Geldscheine. »Bitte sorgen Sie dafür, dass dieser Herr schnellstens behandelt wird.«
    Churchills Augen richteten sich auf ihn. Und

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