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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einfach nicht beherrschen. »Stellen Sie sich vor, wie es wäre«, sagte er zu seinen dreizehn Studenten, »wenn wir für einen Nachmittag in das klassische Griechenland zurückkehren und uns in die Menge derer mischen könnten, die Demosthenes lauschen. Wir würden einem großartigen Redner dabei zuhören, wie er die Athener überredet, gegen Alexander in den Krieg zu ziehen.
    Sie haben natürlich verloren. Und was lernen wir daraus, Jim?«
    Jim lachte. »Dass jemand sich gut ausdrücken kann, heißt noch lange nicht, dass das, was er sagt, auch vernünftig ist.«
    Noch weiter näherte er sich der Wahrheit nicht, aber es fiel ihm schwer. Allzu gern hätte er seinen Studenten erzählt, dass es tatsächlich möglich war, in der Zeit zu reisen. Nein: mehr als das. Dass er in ein anderes Jahrhundert gereist war. Dass er es getan hatte. Eine andere Zeit besucht hatte. Und dass er, bei Gott, die Quittung aus dem Lenox Hill Hospital als Beweis vorlegen konnte.
    Am schwersten aber fiel ihm, zwei Tage später ein Fachbereichsmeeting zu überstehen und dem salbungsvollen, aufgeblasenen Larry Stevens zuzuhören, der sich ständig umfassend über seine neuesten linguistischen Erkenntnisse ausließ. Dieses Mal ging es um die Evolution des deutschen Verbs arbeiten, dessen frühere Form, wie es schien, erheblich älter war, als irgendjemand bisher angenommen hatte. »Überlegen Sie mal, was das bedeutet.«
    Niemand nahm je sein Mittagessen in Larrys Gesellschaft ein.
    Und Dave hätte nur zu gern bemerkt, dass er, sollte es wirklich so wichtig sein, Larry in den bayrischen Wald des zweiten Jahrhunderts bringen konnte, wo sie jegliche Fragen bezüglich dieses deutschen Verbs ein für alle Male aufklären konnten.
    Der Fachbereichsleiter starrte ihn an.
    Später erzählte ihm jemand, dass er hörbar gekichert hatte.
    Katie hatte ein bescheidenes Erbe angetreten und feierte es, indem sie ihn zum Essen und ins Kino einlud. »Was möchtest du sehen?«, fragte er sie.
    Thurgood. Was natürlich eine verfilmte Biografie des Lebens von Thurgood Marshall war. »Ist dir das recht?«
    Eigentlich nicht. Aber er verhehlte seinen Mangel an Interesse nicht sonderlich wirkungsvoll. »Klar«, sagte er.

    »Was stört dich daran? Er hat gute Kritiken bekommen.«
    »Nichts stört mich. Sehen wir ihn uns an.«
    »Dave...?«
    »Nein, alles in Ordnung.« Dave hatte im Inneren Widerstand gegenüber jeder Art von Geschichte aufgebaut, die die Rassenkonflikte zum Inhalt hatte. Er hatte sich nie überwinden können, Wer die Nachtigall stört zu lesen. Oder Ein Fleck in der Sonne zu sehen. Seine Verwandten hatten ihn mit einer Ausgabe von Die Seelen der Schwarzen beehrt, die einige Aufsätze und Briefe von DuBois enthielt. Es war eine quälende Lektüre gewesen, und Dave mochte keine Qualen. Er weigerte sich rundweg, sich Filme über tödliche Krankheiten oder Scheidungsschicksale anzusehen. Er wünschte seine Unterhaltung leicht. Unterhaltung, so erklärte er beharrlich, sollte unterhalten. Das Leben konnte schließlich auch so hart genug sein.
    »Was möchtest du sehen?«
    Es gab einen Film über eine Baseballliebe, Um die dritte Base, der ihm gefallen hätte. »Nichts. Lass uns in Thurgood gehen. Das ist vollkommen in Ordnung.«
    »Sicher?«
    »Ganz sicher.«
    Shel fiel es sogar noch schwerer, Diskretion zu wahren. Helen hatte ihn einfach von den Socken gerissen. Bei ihrem ersten Date an dem Tag, an dem er Dave in das Jahr 1931 mitgenommen hatte, hatten sie im Fayettes, einem von ihm besonders geschätzten Nobeletablissement, gegessen. Sie speisten bei Kerzenschein, während ein Pianist
    »It Had to Be You« zum Besten gab, und unterhielten sich über Belanglosigkeiten. Sie erging sich über die reizende Atmosphäre, und er sagte etwas über die Arbeit oder vielleicht über einen Film, den er kürzlich gesehen hatte. Wie Dave sehnte er sich danach zu erzählen, wie er durch das New York der Depressionszeit spaziert war und dass er sie jetzt dorthin bringen könnte. Dass er sie überallhin bringen konnte. Zu jeder Zeit. Sie mochte George Bernard Shaw, und er hätte sie zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nach London zur Uraufführung von Mensch und Ubermensch einladen können. Lust auf das Date deines Lebens, Süße?
    »Und was genau tun Sie, Shel?«, fragte sie. Und schaffte es sogar, interessiert auszusehen.
    Was tat er? »Ich bin bei Carbolite für Public Relations zuständig. Im Grunde verkaufen wir technische Systemlösungen an Privatpersonen und

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