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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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es aussieht, sind meine Schlüssel auch weg.«
    Eine Weile schweigen sie. Dann, endlich, seufzte Dave. »Wie viele Konverter hast du?«
    »Jetzt? Noch zwei.«
    »Hast du irgendeine Möglichkeit, sie zu überprüfen? Sicherzustellen, dass sie nicht auch versagen? Ich meine, stell dir mal vor, das Ding hätte dich mitten im Atlantik abgesetzt, nicht direkt an der Küste.«
    »Ich glaube nicht, dass das eine Fehlfunktion war.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich glaube, das war das Infarktprinzip.«
    Dave ließ sich eine Menge Zeit mit seiner Antwort. »Das ist schwer zu glauben.«
    »Ich verstehe den Wink.«
    »Und was willst du jetzt wegen deines Vaters tun?«
    Da Shel keine Schlüssel hatte, chauffierte Dave ihn zu seinem Haus. Kurz nach der Mittagszeit trafen sie ein. Bis dahin hatte Shel schon eine Stunde lang nur noch vor sich hin gegrum-melt. »Muss rausfinden, wo er hin ist. Muss ihn finden, nachdem er gegangen ist.« Er stieg aus dem Wagen, musterte die Vordertür und ging gefolgt von Dave zur Rückseite des Hauses.
    »Du hast nicht zufällig irgendwo einen Ersatzschlüssel hinterlegt?«, fragte Dave. »In einem Blumentopf oder so?«
    »Nein. Meine Ersatzschlüssel sind im Haus.« Shel griff zu einem Stein und wollte gerade ein Fenster einwerfen, als Dave eine Hand hob, um ihn aufzuhalten. »Warte«, sagte er.
    »Warum?«
    »Ich habe eine Idee.«
    »Könnte helfen.«
    Dave grinste. »Du hast es noch nicht an der Vordertür versucht.«
    »Ich schließe die Vordertür immer ab.«
    »Versuch es trotzdem.«
    »Okay«, sagte er. »Wenn du willst.«
    Die Vordertür bestand aus gemustertem Glas in einem angeschrägten Rahmen. Shel drehte den Knauf. Und die Tür ging auf. »Nicht zu fassen.« Er starrte Dave an. »Das ist das zweite Mal, dass sie offen ist, obwohl sie geschlossen sein sollte.«
    »Was sagt man dazu?«, sagte Dave.
    »Ein guter Tag für Pferdewetten.«
    »Shel, ich brauche einen der Konverter. Möglichst den, den ich in New York und Italien hatte, von dem weiß ich, dass er funktioniert.«

    »Warum?«
    »Gib ihn mir einfach, bitte. Dann werde ich dir etwas zeigen.«
    Sie gingen in Shels Arbeitszimmer, wo er einen Schlüssel aus einer Tasse mit einem Logoaufdruck der Phillies nahm und seinen Schreibtisch entriegelte. Dann öffnete er die unterste Schublade und holte einen Konverter heraus.
    »Was hast du vor?«
    »Stellst du ihn für mich ein?«
    »Meinetwegen.«
    »Und du bist sicher, dass er mich nicht ins Meer verfrachtet?«
    »Das werden wir dann sehen.«
    Dave warf einen Blick auf seine Uhr. »Jetzt ist es Viertel nach zwölf. Ich will fünfzehn Minuten zurück.«
    »Wohin? Hierhin?« Und dann ging Shel ein Licht auf. »Mein Gott. Und das hat tatsächlich funktioniert?«
    »Sieht so aus.«
    »Brillant, Dave.«
    »Danke.«
    »Ich übernehme.«
    »Gut.«
    Shel klappte den Deckel auf, stellte das Gerät ein und drückte auf den Knopf. Dave und das Arbeitszimmer verschwanden. Das Arbeitszimmer war gleich wieder da, aber ohne Dave. Shel schüttelte den Kopf, beeindruckt von den Möglichkeiten, die das Gerät eröffnete. Er trat aus der hellen Aura heraus, ging in den Flur und schloss die Glastür auf.
    Dann ging er zurück ins Arbeitszimmer und kehrte in seine Basiszeit zurück.
    »Wunderbar«, sagte Dave.
    »Woher wusstest du das?«
    »Ich wusste es nicht. Ich habe mir nur überlegt, dass wir, wenn wir drin wären, einen der Konverter benutzt hätten, um zurückzugehen und die Tür zu öffnen.«
    »Keine gesplitterten Fenster mehr.«
    »Nessuno.«
    »Also, wo«, fragte Dave, »fangen wir mit der Suche an?«
    »Er hat ein Buch mit nach Hause gebracht.«
    »Was für ein Buch?«
    »Ich überlege. Es hatte etwas mit Wind zu tun. Es war von John Lewis.« Er ging zur Tastatur und tippte den Namen in eine Suchmaschine. Walking with the Wind.
    »Die Zeit der Bürgerrechtsbewegung«, stellte Dave fest. »Seltsame Lektüre für einen Physiker.«
    »Mein Dad war viel mehr als nur ein Physiker.«
    »Scheint so. Allmählich hört es sich so an, als wäre er ein echter Universalgelehrter.«
    »Ja. Aber ich weiß nicht, inwiefern uns das weiterhilft.«
    »Aber da könnte er sein, Shel.«
    »Wo?«
    »John Lewis hat den ersten Selma-Marsch angeführt.«
    »Selma ...«
    »Das war der Wendepunkt in der Geschichte der Bürgerrechtsbewegung. «
    Shel wusste, dass seinerzeit irgendeine Demonstration in Selma stattgefunden hatte, aber er konnte sich nicht an Einzelheiten erinnern.
    »Der Alabama-Blutsonntag«, sagte

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