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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Vermächtnis meiner Ahnen. Die Seele von Kangxi und Qianlong ist für immer dahin.« Plötzlich sah sie lächelnd zu Randall. »Doch mein Trost ist, dass Ihr am Leben seid, dank des Drachengottes. Das genügt mir vollauf.«
    Auch Randall dachte nicht daran, sein Lächeln zurückzuhalten. Er freute sich über seine Rettung und erlaubte sich nicht einmal die Überlegung, ob er korrekt gehandelt hatte, als er das Elixier für sich benutzte. Er war am Leben, und mehr war nicht wichtig.
    »Ihr seid bemerkenswert schnell genesen«, sagte Cixi, während sie mit dem Zeigefinger seinen Arm entlangstrich. »Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, ich hätte es nicht geglaubt.«
    Randall dachte an den Moment zurück, als er den Tropfen auf die Zunge bekommen hatte – als hätte er Millionen Schmetterlinge im Körper, so hatte es sich angefühlt. »Die Zypresse ist der Baum des Lebens«, sagte er leise, als könnte sie jemand belauschen. »Und so sehr es mich bedrückt, dass Ihr die Eunuchen alle habt töten lassen, es blieb keine andere Wahl. Das ist eine lebenspendende Kraft von großer Bedeutung.«
    Cixi neigte den Kopf zur Seite und sah ihn forschend an. »Werdet Ihr genötigt sein, mich zu töten, Blauäugiger? Jetzt, da ich Euer Geheimnis kenne?«
    Randall sah in ihr schönes Gesicht. »Ich sollte vielleicht eher in Betracht ziehen, dass Ihr mich nun töten wollt.«
    Sie hielt seinem Blick stand. »Ihr habt von mir nichts zu fürchten. Ich kann eine hervorragende Verbündete sein, wenn man mir die Wahrheit sagt. Doch ich muss alles verstehen, damit ich uns beide … und die Zypresse schützen kann.«
    »Die Wahrheit hat viele Seiten«, erwiderte Randall.
    »Gehören zu dieser Wahrheit auch die Gründe, weshalb ich nach Jehol reisen soll?«
    Randall überlegte einen Moment, ehe er antwortete. »Ja.«
    »Und was muss ich tun, um mich für dieses unglaubliche Wissen zu qualifizieren?«
    »Gehen wir nach drinnen, dann können wir darüber sprechen.« Randalls Blick wanderte über ihren Körper. »Es ist Zeit, dass wir unsere Partnerschaft angemessen vollziehen.«
    »Zuerst werdet Ihr mit mir über die Reise nach Jehol sprechen«, verlangte Cixi. »Dann sollt Ihr belohnt werden.«
    »Ihr müsst in genau vierzehn Tagen aufbrechen«, erklärte Randall. »Am Tag nach Eurer Ankunft wird Euch eine Audienz bei Hsien Feng gewährt. Er wird sehr schwach sein und unter Magenkrämpfen und Gelbsucht leiden.« Er trank einen Schluck Wasser aus einem der Kristallgläser, die auf einem Rosenholztablett standen. »Der Sohn des Himmels wird Euch nicht mit offenen Armen empfangen. Er wird sogar feindselig sein. Sein Gefühl für Euch wird so sauer sein wie vier Tage alte Milch. Man wird Euch rügen, weil Ihr die roten Teufel nicht aufgehalten habt und weil der Sommerpalast zerstört wurde.«
    »Warum soll ich dann überhaupt zu ihm reisen?«
    »Weil Ihr die Regentschaft nur erlangen könnt, wenn Ihr einen bestimmten Gegenstand aus seinem Besitz an Euch bringt.«
    »Welchen?«
    Randall rieb sich mit dem Tuch den Schweiß von Brust und Schultern. »Was bekomme ich, wenn ich Euch das verrate?«
    Cixi stand still da. »Ihr seid von den Toten zu mir zurückgekommen. Ihr verdient alles, was ich geben kann.« Langsam knöpfte sie sich die Weste auf. »Kommt herein, und lasst mich für Eure Bedürfnisse sorgen. Aber vorher erzählt Ihr zu Ende.«
    Randall schaute auf ihren Körper. Sie standen noch immer draußen unter dem dunstigen Himmel. »Wenn Ihr in Jehol seid, müsst Ihr zur Erlangung Eures Ziels Hsien Fengs kranken, hinfälligen Körper erfreuen.«
    Cixi dachte an den Schweißgeruch des Himmlischen Prinzen. Mit fortschreitender Krankheit hatte er immer ranziger gerochen, desgleichen sein Atem. »Das wird mir kein Vergnügen bereiten, aber er ist mein Gemahl, und ich werde tun, worum er mich bittet«, sagte sie.
    »Gebt Ihr Euch mir ebenfalls aus Pflichtgefühl hin?«
    Cixi lächelte. »Wir sind nun Partner, Randall Chen. Das ist wie ein Bund der Ehe, aber wir teilen etwas noch Bedeutenderes: das Geheimnis des Lebensbaumes und seiner Kräfte. Das macht mich in dieser höchst schwierigen Lage zu Eurer Frau – und so habe ich Euch zu erfreuen.«
    Randall stellte sich vor, was sie zu ertragen haben würde, wenn sie nach Jehol reiste. Der Kaiser war sicher nur noch Haut und Knochen, sein Sexualtrieb aber noch vorhanden.
    »Ihr braucht nur noch einmal zu Hsien Feng zu gehen. Dann seid Ihr von ihm befreit, denn in zweiunddreißig Tagen wird er tot

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