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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Regimentskapellen bei sich, die den ganzen Weg über »God Save the Queen« spielten. Umgeben von vielen Reitern saß er in einer rot überdachten Sänfte, die von sechzehn Chinesen getragen wurde. Er trug wie immer seinen schwarzen pelzverbrämten Mantel, die Orden glänzten an seiner Brust. Hinter ihm ritten Harry Parkes und Sir Hope Grant, umgeben von nicht weniger als fünfzig britischen und französischen Offizieren in Ausgehuniform. Davor und dahinter liefen zweitausend britische und französische Soldaten mit schussbereitem Gewehr und aufgepflanztem Bajonett.
    General Napier und der Großteil der Verbände, die ihr zorniges Werk am Sommerpalast zu Ende geführt hatten, warteten für den Fall eines Verrats mit geladenen Kanonen vor der Stadt.
    Direkt vor Lord Elgin, auf einer Sänfte mit nur zwölf Trägern, saß Prinz Kung in rotvioletter Robe mit goldenen, vierklauigen Drachen auf Brust, Schultern und Rücken. Auf dem Kopf trug er eine runde Samtkappe und um den Hals eine Jadekette. Der Prinz war gebeten worden, zum Stadttor zu kommen und Lord Elgin in die Stadt zu geleiten. Als weitere Beleidigung war von ihm verlangt worden, dass seine Sänfte vier Träger weniger hatte. Schließlich seien die Briten und Franzosen die Eroberer.
    Die Reste des Sommerpalastes rauchten noch, und die Schätze, die die großen Hallen im Überfluss geschmückt hatten, wurden nun von hundert Lastkähnen den Peiho hinunter bis nach Taku gefahren. Von dort würde die Beute vom britischen Geschwader nach Europa gebracht und zwischen Königin Victoria und Kaiser Napoleon III. aufgeteilt werden.
    Prinz Kung hatten sie zwei Stunden vor dem Stadttor warten lassen, erst dann hatte Lord Elgin seine Leute antreten lassen. Es bereitete ihm großes Vergnügen zu wissen, dass ein Prinz der Qing in der Sonne schmorte, und er bemerkte hochmütig nach allen Seiten: »Das haben die Chinesen verdient!«
    Randall stand auf dem südwestlichen Wachturm der Verbotenen Stadt und schaute zu den Yanshan-Bergen. Die höheren Gipfel waren jetzt schneebedeckt, und ihm wurde klar, dass der nahende Winter das Ende der Invasion ankündigte. Das Expeditionskorps konnte sich nicht erlauben, länger zu bleiben. Die Alliierten hatten nicht mehr viel Munition und weder warme Kleidung noch Winterzelte, um der Kälte zu trotzen.
    Bei dem Gedanken an die sexuellen Genüsse mit Cixi wurden ihm die Knie weich. Gestern Abend zum Beispiel zog sie ihn aus und wies ihn an, sich in der kalten Luft auf ein eigens errichtetes Podest zu legen. Mit großer Geschicklichkeit nahm sie heißes Wasser in den Mund und spritzte es ihm in verführerischer Weise auf die nackte Haut. Während der folgenden Stunde legte sie sich nackt auf ihn und leckte ihm das Wasser Zoll um Zoll vom ganzen Körper. Das Gefühl war geradezu erstaunlich, die Kombination von heiß und kalt ein Genuss für die Sinne. Dann schlang sie eine lange, weiche Seidenkordel um die Dachbalken über dem Podest und ihren nackten Oberkörper, hängte sich kopfüber hinein und nahm seine Männlichkeit in den nassen Mund. So hing sie im Lotussitz über ihm, schöner denn je. Mit einem Kniff begann sie die Kordel zu drehen und drehte sich mit ihr, ohne ihn aus dem Mund zu lassen. Er seufzte, wenn er nur daran dachte. Als sie sich ein Dutzend Mal gedreht hatte, ließ sie der kinetischen Energie freien Lauf, die in beiden Richtungen zu unzähligen Rotationen führte. Das Gefühl war unbeschreiblich gewesen.
    Cixi war wirklich die beste Geliebte der Welt, fand er. An nur einem Tag mit ihr hatte er mehr sexuellen Spaß gehabt als bei seinen früheren Geliebten zusammengenommen. Er sah noch einmal zu den schneebedeckten Berggipfeln, dann unter sich auf den Wassergraben, wo der kalte Wind kräuselnde Wellen erzeugte. Randall fühlte sich wie im Himmel. Der Lebensbaum hatte ihn von den Toten zurückgeholt, aber noch verblüffender waren seine körperlichen Erfahrungen mit Cixi. Er glaubte nicht, dass ihm je eine andere Frau mehr Lust verschaffen und mehr geistige Anregung bieten könnte.
    Er fasste über die rechte Schulter nach dem Griff seines Schwertes, zog es aber nicht aus der Scheide. Er hatte seinen Transport in die Zukunft bereits hinausgezögert und beschloss nun, ihn in Kürze nachzuholen – an dem Tag, an dem Cixi nach Jehol abreiste. Es war ihm unerträglich, dass sie mit Hsien Feng schlafen musste, um das kaiserliche Siegel zu bekommen. Randalls Gefühle für Cixi wurden ständig stärker, und er wusste, dass ihn die

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