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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Beinen stand er auf. Ohne einen wahrnehmbaren Grund atmete er heftig. Mit ein paar gemurmelten Worten drehte er sich um. Er wusste, die verweigerte Beförderung müsste ihm ernstliche Sorgen bereiten, aber im Moment konnte er nur an die Carroways, an ihr Lächeln und an seine eigene Dummheit denken.

26
     
    7. Juli 1963
     
    W ährend des Sommers wandelte sich ihr Tagesrhythmus. Penny schlief länger, und Gordon wachte vor ihr auf. Er entschloss sich, an dem Trainingsprogramm der Canadian Air Force festzuhalten, und die beste Zeit dafür waren die frühen Morgenstunden, wenn der Windansea-Strand verlassen dalag. Zu Hause machte er die Übungen nie gern, vor allem nicht, wenn Penny dabei war. Er ging gern zu dem weißen Strand, dessen Sand von der nächtlichen Flut gesäubert worden war, und absolvierte das Trainingsprogramm, wenn die Sonne im Osten über dem Mount Soledad aufging. Dann lief er so weit wie möglich am Strand entlang. Jede kleine Bucht war eine kleine enge Welt, die Schatten wurden kürzer, wenn die Sonne stieg. In den blauen Schatten kühlte seine schweißbedeckte Haut ab, die dichte Ozeanluft hatte ein spürbares Gewicht, wenn er sie keuchend einatmete, während seine Beine über den Sand pochten und merkwürdige Geräusche erzeugten, die so klangen, als fielen Holzstücke auf einen Eichenboden. Als Kind war er so die welligen Strände von New Jersey entlanggerannt. Nachdem die Krankheit seines Vaters begonnen hatte, hatte Onkel Herb ihn oft dorthin mitgenommen. Wenn Jersey im Sommer überfüllt war, nahm Onkel Herb ihn in seinem gelben Studebaker mit nach Long Island. Seine Mutter hatte immer von den Leuten geredet, die dort draußen wohnten – von Leuten, die ein eigenes Grundstück besaßen -, als handelte es sich um eine eigene Rasse. Als Onkel Herb ihn zum ersten Mal mitgenommen hatte, wollte Gordon wissen, ob sie Verwandte besuchten; er hoffte, eine Verbindung zu diesen mythischen Menschen herstellen zu können. Onkel Herb hatte sein bellendes Gelächter erschallen lassen und dann geantwortet: »Klar, ich werde Mister Gatsby besuchen, hast du das nicht gewusst?« Und dabei hatte er aufs Blech des großen gelben Autos geschlagen. Während der ganzen Fahrt hielt Gordon den Arm zum Fenster hinaus. Die Sommerbrise strich sanft über die schwarzen Haare. In diesem Sommer waren die Haare auf seinen Armen deutlicher sichtbar geworden. Nach einem Vergleich mit Onkel Herbs Armbehaarung stellte Gordon fest, dass er bemerkenswerte Fortschritte gemacht hatte. Es dauerte sechs Jahre, bis er die rätselhafte Bemerkung über Gatsby verstand. Als er das Buch las – und den von seiner Mutter angebotenen Malamud ausschlug -, konnte er sich schon nicht mehr an die großen Häuser auf Long Island erinnern. Die Strände dort, das wusste er noch, waren schmal und steinig, ein bleicher Randstreifen, dem die großen erschlossenen Grundstücke immer näher rückten. Viel Abwechslung gab es dort nicht. Kinder bauten Sandburgen, die von ihren Eltern regelmäßig begutachtet wurden, während die Erwachsenen über den Rand ihrer Taschenbücher hinweg in den gelb-blauen Sonnendunst blickten. Er erinnerte sich daran, wie er das goyische Leben für fade gehalten hatte, falls Long Island typisch dafür war. In jenem Sommer nahm ihn Onkel Herb zu ein paar echten Boxveranstaltungen mit; so echt und wirklich, wie das Leben in seinen Jungengedanken nur sein konnte. Seine Beine stampften weiter durch den Sand, und vor sich sah er wieder das weiße Geviert des Rings, die beiden Gestalten, tänzelnd und zuschlagend, den zurückzuckenden Kopf, wenn ein Treffer gelandet wurde, den Ringrichter, der um die Männer herumtanzte, Schreie und Pfiffe und ein warmer, salziger Geruch aus der aufgeregten Menge. »Hast du den Alberts in der fünften Runde gesehen?«, fragte Onkel Herb in der Pause. »Füße wie Sandsäcke. Wie einer, der sich nach einem verlorenen Kragenknopf bückt. O Mann!« Und nach dem Urteil: »Diese Ringrichter! Geben ihm zwei Runden! Wofür haben die denn ihre Augen im Kopf? Mit denen möchte ich nicht zur Jagd gehen.« Wieder das Pochen seiner Beine, und der salzige Geruch der Menge verschwand. Gordon lief der aufsteigenden Sonne entgegen, der Geruch in seiner Nase war eine Seebrise, tausende Meilen von Long Island entfernt, und er warf seine Fäuste beim Laufen, Schwinger, Haken und Gerade in ihrem eigenen Rhythmus, seine Füße im Einklang mit seinen Fäusten, lautes Keuchen, ein schwammiges, konturenloses Gesicht

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