Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
Vom Netzwerk:
dass Tachyonen die Vergangenheit erreichen können?«
    »Wir haben es schon getan«, antwortete Renfrew. »Ein Laborexperiment. Es funktioniert. Im Bericht steht’s.«
    »Die Tachyonen sind also empfangen worden?«
    Renfrew nickte kurz. »Wir können sie benutzen, um eine Probe in der Vergangenheit zu erwärmen, daher wissen wir, dass sie empfangen wurden.«
    Peterson hob eine Augenbraue. »Und was, wenn Sie nach Registrierung der Wärmezufuhr entscheiden, die Tachyonen gar nicht zu senden?«
    »Diese Option existiert bei diesen Experimenten nicht«, sagte Renfrew. »Sehen Sie, die Tachyonen müssen einen weiten Weg zurücklegen, wenn sie weit in die Zeit zurückreisen sollen …«
    »Einen Moment, bitte«, murmelte Peterson. »Wo ist der Zusammenhang zwischen Überlichtgeschwindigkeit und Zeitreise?«
    Markham trat zu einer Tafel. »Er ergibt sich direkt aus der Speziellen Relativitätstheorie …« Er begann eine ausführliche Beschreibung. Markham zeichnete Raum-ZeitDiagramme und erklärte sie Peterson, wobei er eigens auf die Verwendung schiefwinkliger Koordinaten hinwies. Peterson wirkte die ganze Zeit sehr aufmerksam. Markham zeichnete Wellenlinien für die Tachyonen, die von einer Stelle ausgeschickt werden, und demonstrierte, wie sie in einem anderen Teil des Labors zu einem früheren Zeitpunkt auftreffen konnten, wenn sie im Labor reflektiert wurden.
    Peterson nickte langsam. »Sie wollen darauf hinaus, dass es bei den Experimenten, die Sie durchgeführt haben, keine Zeit gab, es sich anders zu überlegen. Sie feuern die Tachyonen ab. Sie erwärmen die Indiumprobe einige Nanosekunden, bevor Sie die Tachyonen ausgesandt haben.«
    Renfrew nickte bestätigend. »Und wir wollen auch gar keinen Widerspruch möglich machen. Zum Beispiel, indem wir den Wärmedetektor mit dem Tachyonenschalter verbinden, sodass die Wärmezufuhr die Tachyonen abschaltet.«
    »Das Großvater-Paradoxon.«
    »Richtig«, schaltete Markham sich ein. »Bei diesem Vorgehen gäbe es einige heikle Stellen. Wir glauben, es führt zu einer Art Zwischenstadium, in dem ein wenig Wärme erzeugt und nur einige Tachyonen abgefeuert werden. Aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Verstehe.« Mit gerunzelter Stirn dachte Peterson über die angedeuteten Möglichkeiten nach. »Ich würde mich gern später damit beschäftigen, wenn ich das technische Material gründlich gelesen habe. Natürlich verlasse ich mich hierbei nicht allein auf mein eigenes Urteil« – er blickte die beiden gespannten Männer an – »wie Sie wahrscheinlich schon vermutet haben. Ich habe bereits eine Einschätzung von Sir Martin aus dem Weltrat und von diesem Davies, den Sie erwähnt haben. Beide sagen, es sei eine saubere Sache.«
    Markham lächelte, Renfrew strahlte. Peterson hob die Hand. »Aber einen Moment noch! Ich bin wirklich nur hierher gekommen, um eine Witterung dieser Sache zu bekommen, nicht um die endgültige Entscheidung zu fällen. Meinen Fall muss ich dem Rat selbst vortragen. Sie wollen, dass Elektronik aus den amerikanischen Labors eingeflogen wird, und das bedeutet einen harten Kampf mit der Stiftung.«
    »Forschen die Amerikaner in die gleiche Richtung?«, fragte Renfrew.
    »Ich glaube nicht. Die Meinung des Rats ist, dass wir unsere Mittel konzentrieren müssen. Ich werde darauf drängen, dass Sie die Unterstützung bekommen und die Amerikaner mit Geld einspringen.«
    »Und die Sowjets?«, wollte Markham wissen.
    »Die sagen, in dieser Richtung hätten sie gar nichts.« Verächtlich zog Peterson die Nase hoch. »Wahrscheinlich lügen sie wieder. Es ist kein Geheimnis, dass wir Briten im Weltrat nur deshalb eine große Rolle spielen, weil die Sowjets sich zurückhalten.«
    »Warum tun sie das?«, fragte Renfrew.
    »Sie nehmen an, unsere Bemühungen werden sich als Hirngespinste erweisen«, sagte Peterson. »Also geben sie uns symbolische Hilfen und horten ihre Mittel wahrscheinlich für später.«
    »Zynisch«, kommentierte Markham.
    »So ist es«, stimmte Peterson zu. »So, ich muss nach London zurück. Ich habe eine Anzahl weiterer Vorschläge – hauptsächlich konventionelle Sachen -, über die der Rat einen Bericht will. Ich werde für Sie tun, was ich kann.« Er reichte beiden die Hand. »Dr. Markham, Dr. Renfrew.«
    »Ich begleite Sie hinaus«, sagte Markham gelöst. »John?«
    »Sicher. Hier ist übrigens eine Mappe mit unseren Arbeiten über Tachyonen.« Er reichte sie Peterson. »Und einige Vorschläge für mögliche Sendungen, falls wir Erfolg

Weitere Kostenlose Bücher