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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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ich frustriert. Ständig bekomme ich Rauschen, das die Signale beeinträchtigt.«
    Ein plötzlicher Ausbruch unterdrückter Aktivität im Labor erregte ihre Aufmerksamkeit. Die Techniker, die eben noch locker geplaudert hatten, wirkten jetzt geschäftig und konzentriert. Peterson bahnte sich seinen Weg durchs Labor. Er erreichte die Tür zu Renfrews Büro und nickte den beiden Männern knapp zu.
    »Tut mir Leid, dass ich zu spät komme, Dr. Renfrew«, sagte er ohne weitere Erklärung. »Sollen wir sofort anfangen?«
    Als Peterson sich wieder zum Labor wandte, bemerkte Markham mit mildem Erstaunen den getrockneten Lehm auf seinen eleganten Schuhen – als wäre er durch frisch gepflügte Felder spaziert.
     
    Es war 10.47 Uhr. Langsam begann Renfrew, die Signaltaste zu drücken. Markham und Peterson standen hinter ihm. Techniker überwachten andere Teile des Experiments und führten Justierungen durch.
    »Ist es so einfach, eine Botschaft zu senden?«, fragte Peterson.
    »Schlichter Morsecode«, erwiderte Markham.
    »Verstehe – um die Chance zur Entschlüsselung zu maximieren.«
    »Verdammt!« Plötzlich stand Renfrew auf. »Das Rauschen hat wieder zugenommen.«
    Markham beugte sich vor und betrachtete das Oszilloskop. Zitternd tanzte der Leuchtstreifen über den Schirm. »Wie kann es bei einer gekühlten Indiumprobe zu solchen Störeinflüssen kommen?«, fragte er.
    »Mein Gott, ich weiß es nicht. Dieses Problem hatten wir ständig.«
    »Thermal beeinflusst kann es nicht sein.«
    »Wird die Übertragung unmöglich, wenn es so bleibt?«, schaltete Peterson sich ein.
    »Natürlich«, entgegnete Renfrew gereizt. »Die Tachyonen-Resonanzreihe wird erweitert und das Signal durcheinander gebracht.«
    »Und dann funktioniert das Experiment nicht?«
    »Zum Teufel, das habe ich nicht gesagt! Es bedeutet nur eine Verzögerung. Ich bin sicher, ich kann die Ursache finden.«
    Von der Plattform über ihnen rief ein Techniker: »Mr. Peterson? Ein Anruf, dringend.«
    »In Ordnung.« Peterson eilte die Metalltreppe hinauf und war verschwunden. Renfrew besprach sich mit einigen Technikern, prüfte selbst die Aufzeichnungen und vertiefte sich einige Minuten darin. Markham beobachtete den Leuchtstreifen auf dem Oszilloskop.
    »Irgendeine Vorstellung, was es sein könnte?«, rief er zu Renfrew hinüber.
    »Wärmeleck, möglicherweise. Vielleicht ist die Probe auch nicht ausreichend gegen Erschütterungen abgesichert.«
    »Sie meinen Bewegungen hier im Labor?«
    Renfrew antwortete mit einem Achselzucken und vertiefte sich wieder in seine Arbeit. Greg rieb sich mit dem Daumennagel über die Unterlippe und studierte das gelbe Rauschspektrum auf dem grünen Schirm. Nach einigen Sekunden fragte er: »Haben Sie einen Korrelator, den man bei dieser Anordnung einsetzen könnte?«
    Renfrew dachte nach. »Nein, hier nicht. Wir haben keine Verwendung dafür.«
    »Ich würde gern sehen, ob wir in dem Rauschen eine Struktur erkennen können.«
    »Nun, ich nehme an, das wäre möglich. Wird einige Zeit dauern, etwas Passendes zu organisieren.«
    Peterson tauchte über ihnen auf. »Tut mir Leid, ich muss zu einem abhörsicheren Telefon. Es ist etwas im Gange.« Ohne ein Wort wandte Renfrew sich ab. Markham stieg die Treppe hinauf.
    »Ich glaube, bei dem Experiment wird es ohnehin eine Verzögerung geben.«
    »Ah, gut. Ich will noch nicht nach London zurück, ohne es einmal durchzuchecken. Aber ich muss mit einigen Leuten über ein abgeschirmtes Telefon sprechen. In Cambridge gibt es eins. Es wird wahrscheinlich eine gute Stunde dauern.«
    »Steht es so schlecht?«
    »Sieht so aus. Die große Kieselalgenblüte an der südamerikanischen Atlantikküste scheint sich auszudehnen und außer Kontrolle zu geraten.«
    »Eine Blüte?«
    »So nennen es die Biologen. Das bedeutet, das Phytoplankton verbindet sich mit dem Chlorkohlenwasserstoff, den wir bei Kunstdünger verwenden. Aber diesmal kommt noch etwas dazu. Die Techniker puzzeln noch an der Frage, inwiefern sich dieser Fall von früheren, geringfügigeren Effekten auf die Meeresnahrungskette unterscheidet.«
    »Verstehe. Können wir irgendwie helfen?«
    »Ich weiß nicht. Die Amerikaner führen im Indischen Ozean kontrollierte Experimente durch, aber ich schätze, sie kommen sehr langsam voran.«
    »Nun gut, ich will Sie nicht von Ihren Telefonaten abhalten. Außerdem muss ich noch eine Vermutung zu Johns Experiment prüfen. Sagen Sie, kennen Sie das Whim?«
    »Ja, in der Trinity Street, in der Nähe

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