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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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bevorzugten direkte Fragen, gaben direkte Antworten. Sie waren gern vorneweg.
    An diesem Punkt seiner Überlegungen blieb er vor einem Weinladen stehen und entschloss sich, den Versuch zu unternehmen, einige Kartons guten kalifornischen Weins nach England mitzunehmen. Man wusste nie, wann man wieder so eine Chance hatte.
    Als er in der Bar auf Kiefer wartete, kam ihm plötzlich ein Gedanke. Was wäre, wenn er einfach einen Brief mit der Botschaft darin an Renfrew geschickt hätte? So wie die Post heutzutage arbeitete, hätte er ihn bis jetzt wahrscheinlich noch gar nicht erreicht. In dem Fall hätte er nach Erhalt des gelben Papiers Renfrew anrufen und ihm auftragen können, die Botschaft nicht zu senden. Wie würde Markham damit zurechtkommen?
    Er trank seinen Gin aus, und dann fiel ihm die Sache mit den Schleifen wieder ein. Ja, der Plan, den er gerade ausgetüftelt hatte, hätte alles in einen unentschiedenen Zustand versetzt. Das war die Antwort. Aber was für eine Antwort war das?
     
    »Verdammte Straßen«, klagte Kiefer. »Immer mehr wie Slums.« An einer scharfen Kurve riss er das Lenkrad herum. Reifen quietschten.
    Für Peterson war dieser Themenwechsel ein entschiedener Vorteil. Kiefer hatte die ganze Zeit die Vorzüge des Verzehrs von frischem Gemüse geschildert, das mit annähernder Lichtgeschwindigkeit aus »dem Tal« hergebracht wurde – einem Füllhorn, das keines weiteren Namens bedurfte.
    Um die neue Gesprächsrichtung anzuregen, sagte Peterson mit mildem Zweifel: »Mir erscheint die Gegend recht wohlhabend.«
    »Ja, sicher, natürlich, man sieht nichts, wenn man auf den Hauptstraßen bleibt. Aber es wird schwerer, den Lebensstandard zu erhalten. Sehen Sie sich zum Beispiel hier einmal um! Fällt Ihnen etwas auf?«
    Sie fuhren jetzt durch die Hügel. Die gewundene, schmale Straße gab ab und zu den Blick auf den Ozean zwischen spanischen Ranchos und französischen Miniatur-Chateaux frei.
    »Sehen Sie, wie sie sich eingemauert haben? Als wir zum ersten Mal hierher kamen, das war vor etwa zwanzig Jahren, waren sie alle offen. Von jedem Haus hatte man eine großartige Aussicht. Jetzt kann man sich nicht einmal an seinen Nachbarn wenden, ohne sich auf die Straße zu stellen, einen Knopf zu drücken und sich über Intercom zu unterhalten. Und dann sollten Sie erst einmal die Anti-Einbrecher-Elektronik sehen! Sie kostet so viel wie hundert deutsche Schäferhunde. Und natürlich Reserveakkus für den Fall von Spannungsabfall.«
    »Die Kriminalitätsrate ist wohl ziemlich hoch«, meinte Peterson fragend.
    »Schlimm! Illegale Ausländer, zu viele Menschen, zu wenig Arbeit. Jeder meint das Recht auf ein Leben in Luxus – oder wenigstens in Bequemlichkeit – zu haben; wenn dieser Traum zerstiebt, kommt es zu Frustrationen und Verbitterung.«
    Peterson begann seinen Plan zu ändern. Er würde sich die Zeit nehmen, das bestmögliche elektronische Sicherheitssystem zu finden. Genau in diesen Dingen waren die Amerikaner allen voraus. Wie dumm von ihm, nicht eher daran gedacht zu haben! Ein gutes Sicherheitssystem, leicht zu installieren und unempfindlich, würde er gebrauchen können. Wenn möglich, wollte er es im Flugzeug mitnehmen. Erneut wünschte er, einen eigenen Jet zur Verfügung zu haben.
    »Die Stadt wird allmählich in einzelne abgeschottete Enklaven aufgeteilt«, fuhr Kiefer fort. »Meist ältere Leute.«
    Peterson nickte, als Kiefer die Statistiken zitierte; beim Anteil alter Menschen schien Kalifornien nur noch von Florida übertroffen zu werden. Seit dem Zusammenbruch des Systems der Sozialversicherung hatte die Lobby der Seniorenbewegung noch eindringlicher auf besondere Privilegien, Steuererlasse und zusätzliche Vergünstigungen gedrängt. Peterson war sicher, mehr von Demographie zu verstehen als Kiefer; der Rat hatte vor zwei Jahren einen Film über die weltweite Entwicklung erstellt, zu dem auch einige vertrauliche Projektionen gehörten. Seit die USA und Europa ein Bevölkerungs-Nullwachstum registrierten, hatte die Bevölkerungspyramide eine Ausbuchtung, die jetzt ins Rentenalter gewachsen war. Die Älteren erwarteten üppige Monatsschecks, die aus den Steuern der lichter gewordenen Reihen jüngerer Menschen kommen mussten. Das führte zu einem »Anspruchs-Syndrom«. Die Alten hatten das Gefühl, das ganze Leben reichlich Steuern bezahlt zu haben und abgeschoben worden zu sein, bevor sie die fetten Gehälter verdienen konnten, die jetzt an Jungmanager bezahlt wurden. Sie hatten einen

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