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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Bienenkorbfrisur, einer Burg aus Haaren, die jeder Veränderung widerstand. Penny stand auf und räumte klappernd die Teller ab. Die drückende Stille zwischen ihnen wuchs. »Komm schon, Mom. Besser, du gehst.«
    »Spülen.« Sie begann das Besteck einzusammeln.
    »Penny macht das.«
    »Ach so.«
    Sie stand auf, strich ein paar unsichtbare Krümel von ihrem glänzend schwarzen Kleid und nahm ihre Tasche. Auf der Treppe wurde ihr Schritt schnell, klack, klack, als flüchtete sie vor einer nicht entschiedenen Schlacht. Sie nahmen eine Abkürzung durch einen schmalen Weg, in dem ihre Schritte widerhallten. Am nahen Ufer plätscherten die Wellen, unter den Straßenlampen trieben Nebelfetzen.
    »Nun, sie ist anders, nicht wahr?« stellte Mrs. Bernstein fest.
    »Wieso?«
    »Nun ja.«
    »Aber nein.« Er wußte, sie hatte recht.
    »Ihr seid…« Den Worten nicht trauend, machte sie ein Zeichen: Sie krümmte den Mittelfinger über den Zeigefinger, um ein verflochtenes Paar zu bilden. »… so miteinander, ja?«
    »Ist das anders?«
    »Wo wir leben, ja.«
    »Ich bin inzwischen älter.«
    »Du hättest es vorher sagen können, um deine Mutter zu warnen.«
    »Besser, du lernst sie erst einmal kennen.«
    »Du. Ein Wissenschaftler.«
    Sie seufzte. Ihre Tasche schwang hin und her, die Straßenlaternen streckten ihren Schatten. Er glaubte, sie habe sich darin ergeben.
    Aber nein: »Kennst du keine jüdischen Mädchen in Kalifornien?«
    »Aber Mutter!«
    »Ich spreche nicht davon, daß du Tanzunterricht nimmst oder so.« Sie blieb stehen. »Es ist ganz und gar dein Leben.«
    Er zuckte die Achseln. »Zum erstenmal. Ich werde lernen.«
    »Was lernen? Ein Sonstwas zu sein?«
    »Ist es nicht ein wenig verräterisch, daß du dich gegen meine Freundinnen so feindselig verhältst? Man muß kein Analytiker sein, um das zu verstehen.«
    »Dein Onkel Herb würde sagen…«
    »Zum Teufel mit Onkel Herb, Geschaftlhuber-Philosophie.«
    »Was für eine Sprache! Wenn ich ihm sagen würde, wie du redest…«
    »Sag ihm, ich hätte Geld auf der Bank. Das versteht er.«
    »Deine Schwester, wenigstens sie ist in der Nähe von Zuhause.«
    »Nur geographisch.«
    »Du verstehst nicht.«
    »Sie klatscht Öl auf Leinwand, um ihre Psychose zu kurieren. O ja. Psycho-Schwesterchen.«
    »Hör auf!«
    »Es stimmt.«
    »Du lebst mit ihr zusammen, ja?«
    »Sicher. Ich brauche die Übung.«
    »Seit dein Vater gestorben ist…«
    »Fang nicht wieder damit an!« Eine ungeduldige Handbewegung. »Du hast gesehen, wie es ist. Und so wird es bleiben.«
    »Um deines Vaters Willen, Gott möge seine Seele ruhen lassen…«
    »Du kannst…« Er wollte sagen »mich doch nicht mit einem Geist herumstoßen«, und genau das fühlte er auch, aber statt dessen fuhr er fort: »…nicht wissen, wie ich jetzt bin.«
    »Eine Mutter weiß das nicht?«
    »Richtig, manchmal nicht.«
    »Ich bitte dich: Brich das Herz deiner Mutter nicht!«
    »Ich tue, was mir gefällt. Sie paßt zu mir.«
    »Sie ist… ein Mädchen, das ohne Heirat mit dir leben würde…«
    »Ich weiß noch nicht genau, was ich will.«
    »Und was will sie?«
    »Wir sind dabei, es herauszufinden. Sei vernünftig, Mom!«
    »Vernunft verlangst du von mir? Soll ich mich hinlegen und sterben, ohne etwas zu sagen? Ich kann nicht hierbleiben und zusehen, wie ihr wie zwei Tauben herumturtelt.«
    »Dann sieh nicht zu. Du mußt lernen, wer ich bin, Mom.«
    »Dein Vater würde…« Aber sie beendete den Satz nicht. Sie nahm eine starre Haltung an. »Verlasse sie!« Ihr Gesicht verhärtete sich.
    »Nein.«
    »Dann bring mich zu Bett.«
     
    Als er zu ihrem Bungalow zurückkam, las Penny in der Times und knabberte Cashew-Kerne. »Wie war’s?« Ihr Mund verzog sich.
    »Den Susie Semiten-Test wirst du nicht gerade bestehen.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Mein Gott, ich habe schon einiges an Stereotypem erlebt, aber…«
    »O ja, ihr dummes Gerede über Roth.«
    »Darum ging es ihr gar nicht.«
    »Nein, da hast du recht.«
    Am nächsten Morgen rief ihn seine Mutter aus dem Motel an. Sie hatte vor, durch die Stadt zu bummeln und sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Sie wollte nicht seine Zeit stehlen, sagte sie, und deshalb auf eigene Faust losziehen. Gordon stimmte ihr zu, da ein arbeitsreicher Tag vor ihm läge; eine Vorlesung, ein Seminar, ein Mittagessen mit dem Seminarsprecher, zwei Ausschußsitzungen am Nachmittag und eine Besprechung mit Cooper.
    An diesem Abend kam er später als gewöhnlich nach Hause. Er rief im

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