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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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meinte Markham besänftigend.
    »Sicher, ja doch, aber ich kann erst anfangen, wenn er hier ist. Die Techniker warten, wir sind alle bereit. Er verschwendet unsere Zeit. Das Experiment ist ihm gleichgültig, und er macht es uns alles andere als leicht.«
    »Sie haben den Zuschuß, oder? Und die Geräte aus Brookhaven.«
    »Einen begrenzten Zuschuß. Genug, um alles in Gang zu halten, aber nur so eben. Wir brauchen mehr. Sie drücken uns die Luft ab. Sie und ich, wir wissen, daß dies vielleicht die einzige Chance ist, uns aus dem Loch zu ziehen. Und was machen sie? Sie lassen mich das Experiment mit praktisch nichts durchführen, und dann zeigt der Mistkerl nicht einmal genug Interesse, um rechtzeitig dabeizusein.«
    »Er ist ein Verwaltungsmensch, kein Wissenschaftler. Gewiß, die Zuschußpolitik scheint sehr kurzsichtig. Aber ohne mehr Druck überweist die National Science Foundation gar nichts. Wahrscheinlich setzen sie die Mittel woanders ein. Sie können von Peterson keine Wunderdinge erwarten.«
    Unvermittelt unterbrach Renfrew seine Wanderung und starrte ihn an. »Ich nehme an, ich habe deutlich erkennen lassen, daß ich ihn nicht mag. Hoffentlich hat Peterson es nicht bemerkt, es könnte ihn gegen das Experiment einnehmen.«
    Markham zuckte die Achseln. »Ich bin sicher, er weiß es. Es liegt auf der Hand, daß Sie beide völlig unterschiedliche Persönlichkeitstypen sind, und Peterson ist kein Dummkopf. Wenn Sie wollen, kann ich mit ihm reden – das werde ich auch. Und daß er sich Ihretwegen gegen das Experiment ausspricht – das ist Unsinn. Er muß es gewohnt sein, daß man ihn nicht mag. Ich schätze, es macht ihm überhaupt nichts aus. Nein, ich glaube, Sie können auf seine Unterstützung zählen. Allerdings nur auf teilweise Unterstützung. Er versucht, alle seine Bereiche abzudecken, und das heißt, daß die Zuschüsse dünn gestreut werden.«
    Renfrew ließ sich in seinem Drehstuhl nieder. »Tut mir leid, Greg, wenn ich heute morgen ein bißchen gereizt bin. Ich habe Tag und Nacht gearbeitet und bin wahrscheinlich ziemlich erschöpft. Aber vor allem bin ich frustriert. Ständig bekomme ich Störungen, die die Signale beeinträchtigen.«
    Ein plötzlicher Ausbruch unterdrückter Aktivität im Labor erregte ihre Aufmerksamkeit. Die Techniker, die eben noch locker geplaudert hatten, wirkten jetzt geschäftig und konzentriert. Peterson bahnte sich seinen Weg durchs Labor. Er erreichte die Tür zu Renfrews Büro und nickte den beiden Männern knapp zu.
    »Tut mir leid, daß ich zu spät komme, Dr. Renfrew«, sagte er ohne weitere Erklärung. »Sollen wir sofort anfangen?«
    Als Peterson sich wieder zum Labor wandte, bemerkte Markham mit mildem Erstaunen den getrockneten Lehm auf seinen eleganten Schuhen – als wäre er durch frisch gepflügte Felder spaziert.
     
    Es war 10.47 Uhr. Langsam begann Renfrew, die Signaltaste zu drücken. Markham und Peterson standen hinter ihm. Techniker überwachten andere Teile des Experiments und führten Justierungen durch.
    »Ist es so einfach, eine Botschaft zu senden?« fragte Peterson.
    »Schlichter Morsekode«, erwiderte Markham.
    »Verstehe – um die Chance zur Entschlüsselung zu maximieren.«
    »Verdammt!« Plötzlich stand Renfrew auf. »Die Störungen haben wieder zugenommen.«
    Markham beugte sich vor und betrachtete das Oszilloskop. Zitternd tanzte der Leuchtstreifen über den Schirm. »Wie kann es bei einer gekühlten Indiumprobe zu solchen Störeinflüssen kommen?« fragte er.
    »Mein Gott, ich weiß es nicht. Dieses Problem hatten wir ständig.«
    »Thermal beeinflußt kann es nicht sein.«
    »Wird die Übertragung unmöglich, wenn es so bleibt?« schaltete Peterson sich ein.
    »Natürlich«, entgegnete Renfrew gereizt. »Die Tachyonen-Resonanzreihe wird erweitert und das Signal durcheinandergebracht.«
    »Und dann funktioniert das Experiment nicht?«
    »Zum Teufel, das habe ich nicht gesagt! Es bedeutet nur eine Verzögerung. Ich bin sicher, ich kann die Ursache finden.«
    Von der Plattform über ihnen rief ein Techniker: »Mr. Peterson? Ein Anruf, dringend.«
    »In Ordnung.« Peterson eilte die Metalltreppe hinauf und war verschwunden. Renfrew besprach sich mit einigen Technikern, prüfte selbst die Aufzeichnungen und vertiefte sich einige Minuten darin. Markham beobachtete den Leuchtstreifen auf dem Oszilloskop.
    »Irgendeine Vorstellung, was es sein könnte?« rief er zu Renfrew hinüber.
    »Wärmeleck, möglicherweise. Vielleicht ist die Probe auch

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