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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Etwa neunzehn Jahre. Als hätte sie seinen Blick bemerkt, schaute sie ihn an. Er starrte weiter auf sie. Ja, neunzehn und sehr hübsch – und das wußte sie auch. Sie glitt von ihrem Stuhl, drückte abwehrend einige Papiere gegen ihre Brust und trat auf ihn zu.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte er mit einem leichten Lächeln. »Vielleicht. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn Sie es können.«
    Sie ging auf seinen lockeren Flirtton ein und reagierte mit einer Routine, die, wie er vermutete, auf die jungen Männer in der Stadt umwerfend wirken mußte. Sie wandte sich von ihm ab, blickte über die Schulter und sagte mit rauher Stimme: »Sagen Sie mir nur Bescheid.« Unter langen Wimpern warf sie ihm einen langen Blick zu, lächelte keß und stolzierte durch den Laden nach vorn. Er war amüsiert. Zuerst hatte er wirklich geglaubt, ihre kokette Routine wäre ernsthaft beabsichtigt, was lächerlich gewesen wäre, wäre sie nicht so hübsch. Ihr Lächeln zeigte, daß sie ihm etwas vorspielte. Plötzlich war Peterson bester Laune und entdeckte fast sofort das Buch, nach dem er gesucht hatte.
    Er nahm es und machte sich auf die Suche nach Markham. Das Mädchen stand mit dem Rücken zu ihm bei zwei Kolleginnen. Die beiden lachten und starrten zu ihm herüber. Offenbar sagten sie der jungen Blondine, daß er sie beobachtete, denn sie drehte sich zu ihm um. Sie war tatsächlich bemerkenswert hübsch. Er fällte eine schnelle Entscheidung. Markham stöberte in der Science-fiction-Abteilung.
    »Ich muß noch ein paar Besorgungen machen«, sagte Peterson. »Gehen Sie doch schon mal vor und sagen Renfrew, ich käme in einer halben Stunde.«
    »Okay, gern«, entgegnete Markham. Peterson sah ihm nach, wie er mit athletischem Gang zur Tür hinaustrat und in der Gasse hinter dem als Schools bekannten Gebäude verschwand.
    Peterson blickte sich wieder nach der Verkäuferin um. Sie bediente einen anderen Kunden, einen Studenten. Beim Ausfüllen des Kassenzettels beugte sie sich mehr als erforderlich vor, gerade so weit, daß er in ihre Bluse blicken konnte. Dann richtete sie sich auf und wirkte völlig unbefangen, als sie ihm das Buch in einer weißen Tüte gab. Mit einem verwirrten Blick auf dem Gesicht ging der Student hinaus. Peterson hielt das Buch in seiner Hand hoch, als sie zu ihm hinüberschaute. Sie schloß die Kasse und kam zu ihm.
    »Ja?« fragte sie. »Haben Sie sich entschieden?«
    »Ich denke schon. Ich nehme dieses Buch. Und vielleicht könnten Sie mir in einer anderen Sache weiterhelfen. Sie wohnen doch in Cambrigde?«
    »Ja. Sie nicht?«
    »Nein, ich komme aus London. Ich arbeite für den Rat.« Sofort tadelte er sich selbst dafür. Kanonen gegen Spatzen. Keinerlei Kunstfertigkeit. Jedenfalls hatte er jetzt ihre Aufmerksamkeit, also könnte er auch seinen Nutzen daraus ziehen. »Ich wüßte gern, ob Sie mir einige gute Restaurants der Gegend empfehlen können.«
    »Nun, einmal das Blue Boar. Dann ein französisches in Grantchester, das sehr gut sein soll, Le Marquis. Und ein neues italienisches, Il Pavone.«
    »Haben Sie schon mal in einem gegessen?«
    »Nein…« Sie errötete ein wenig, und er wußte, sie bedauerte, in Verlegenheit geraten zu sein. Er war sich darüber im klaren, daß sie die drei teuersten Restaurants aufgezählt hatte. Sein eigenes Lieblingslokal war nicht dabei – es war weniger prunkvoll und weniger teuer, aber das Essen war vorzüglich.
    »Wenn Sie wählen könnten, wohin würden Sie gehen?«
    »Ins Le Marquis. Es macht einen sehr netten Eindruck.«
    »Wenn ich das nächste Mal aus London herüberkomme und Sie nichts vorhaben, würde ich es als großen Vorzug ansehen, wenn Sie dort mit mir zu Abend essen.« Er lächelte sie vertraut an. »Es wird mit der Zeit eintönig, allein zu reisen und alleine zu essen.«
    »Wirklich?« entfuhr es ihr. »Oh, ich meine…« Krampfhaft versuchte sie, ihre triumphierende Erregung zu unterdrücken. »Ja, sehr gerne.«
    »Großartig. Wenn Sie mir Ihre Telefonnummer geben…«
    Sie zögerte, und Peterson erriet, daß sie kein Telefon besaß. »Oder aber, wenn es Ihnen lieber ist, komme ich einfach vorher hier im Laden vorbei.«
    »O ja, das wäre am besten«, stimmte sie erleichtert zu.
    »Ich freue mich darauf.«
    Sie gingen nach vorn zur Kasse, wo er das Buch bezahlte. Als er Bowes & Bowes verlassen hatte, ging er um die Ecke in Richtung Market Square. Durch die Seitenfenster des Buchladens konnte er sie sich mit ihren beiden Freundinnen

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