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Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Titel: Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cristin Terrill
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von Bandenkriminalität ist. Es hatte nichts mit Ihnen zu tun, Mr. Shaw, es war nur ein unglücklicher Zufall.«
    Lügner. Meine klammen Hände ballen sich unter dem Tisch zu Fäusten.
    »Sind Sie sicher?«, fragt James. Er sieht zwischen mir und Richter hin und her, aber ich kann nicht sagen, wem von uns beiden er glaubt. Eine dünne Falte zeichnet sich auf seiner Stirn ab.
    »Ziemlich sicher. Dennoch wird Ihr Personenschutz von Seiten der Polizei fortgesetzt, nur um alle Eventualitäten abzudecken. Ich hoffe, Sie finden das nicht allzu lästig.«
    »Keineswegs«, sagt Vivianne. »Wir wissen es zu schätzen.«
    »Natürlich. Wir wollen alles tun, um James’ Sicherheit zu garantieren«, sagt Richter. »Bestimmt haben Sie noch eine Menge weiterer Fragen.«
    »Ja.« James legt seine gefalteten Hände vor sich auf den Tisch. Die Fingerspitzen sind rot, weil er die Finger so fest aneinanderdrückt. »Ich will wissen, wie zum Teufel ein Schütze in den Ballsaal des Mandarin kommen konnte.«
    Richter reagiert nicht mal mit einen Blinzeln auf den anklagenden Ton. »Das prüfen wir gerade.«
    » Prüfen ?«, sagt James. »Es gab ein massives Sicherheitsleck beim Schutz des Vizepräsidenten, und Sie wissen noch nicht einmal, wo das Problem zu lokalisieren ist?«
    »James, Schatz.« Vivianne legt ihre Hand auf seine, aber er entzieht sie ihr. Unterdessen ist Richters Lockerheit gewichen, ebenso wie sein lässiges Lächeln. »Ich verstehe Ihre Ungehaltenheit, Mr. Shaw, aber ich fürchte, ich kann Ihnen gegenüber nicht präziser werden. Wie dem auch sei, ich kann Ihnen versichern, dass der Secret Service all seinen Aufgaben nachgekommen ist.«
    »Offensichtlich nicht«, sagt James, »sonst bräuchte mein Bruder jetzt keine Maschine, die für ihn atmet. Was ist mit den Überwachungskameras im Mandarin? Haben Sie Bilder von dem Schützen?«
    »Leider waren die entsprechenden Kameras zu diesem Zeitpunkt außer Betrieb …«
    Links von mir ertönt ein Schnauben von Finn.
    »Und das kommt Ihnen nicht verdächtig vor?«, fragt James. »Dem Schützen wurde offenbar von einem Insider geholfen. Prüfen Sie auch das?«
    »James, bitte!«, sagt Vivianne. »Mr. Richter, es tut mir leid.«
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen. Ich verstehe, dass Ihre Nerven blank liegen. Wir haben diverse heiße Spuren, Mr. Shaw, und ich versichere Ihnen, dass wir alles tun, was in unserer Macht steht.« Richter steht auf und greift in seine Brieftasche. »Leider muss ich jetzt zurück. Hier ist meine Karte. Bitte zögern Sie nicht, mich anzurufen, egal zu welcher Zeit. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten. Mr. Shaw, Miss Chase.«
    Sobald Richter weg ist, zerknüllt James die Visitenkarte in seiner Faust und schleudert sie quer durch den Raum.
    »Was hast du dir nur dabei gedacht?«, fragt Vivianne. »Ich habe dich noch nie so gesehen.«
    »Es ergibt keinen Sinn, dass ein Schütze über diesen Notausgang in den Ballsaal gekommen ist.« James steht auf und beginnt, unruhig von Wand zu Wand hin und her zu tigern. Nate hat mir einmal erzählt, dass sie den Teppich in seinem Zimmer alle paar Jahre erneuern müssen, weil er ihn komplett abtritt. »Es wimmelte vor Secret-Service-Leuten. Es ist ausgeschlossen, dass sie den Notausgang nicht gesichert haben.«
    »Und was willst du damit sagen?«, fragt Finn.
    James bleibt stehen. »Ich glaube, dass jemand vom Secret Service mit drinsteckt.«
    »Was?«, keucht Vivianne. »James, das ist doch …«
    »Wie sonst konnte der Schütze so nah an Nate und den Vizepräsidenten herankommen?«, fragt James. »Wie sonst konnten all die Türen, die von diesem Servicegang wegführten, offen sein und nicht verschlossen? Wie sonst konnte der Schütze entkommen, ohne dass eine einzige Kamera ihn aufgenommen hat? All das lässt sich nicht anders erklären.«
    »Aber Assistant Director Richter …«, setzt Vivianne an.
    »Richter hält der Regierung den Rücken frei«, sagt James. »Warum sonst sollte er die Möglichkeit eines Insiderjobs nicht einmal in Erwägung ziehen? Nein. Ich traue ihm nicht, weshalb wir ihm nicht sagen können, was Nate Marina mitgeteilt hat.«
    »Was?« Vivianne reißt die Augen auf und packt meine Hand. »Er hat mit dir gesprochen? Was hat er gesagt?«
    Ich sehe zu James, und er nickt. »Ist in Ordnung.«
    »Als niemand sonst im Raum war«, sage ich, und alle hängen plötzlich an meinen Lippen, »hat Nate mir in Zeichensprache ein paar Wörter buchstabiert. AIR , was ich nicht verstehe, und CT .

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