Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Titel: Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cristin Terrill
Vom Netzwerk:
vorbeikommen, sagt Finn: »Er ist nicht im Waschraum. Wir schauen in der Cafeteria nach.«
    »Ihr beide bleibt da!«, bellt Alice. »Lasst die Polizisten das machen. Ich will nicht, dass sich noch mehr junge Leute vor meiner Nase in Luft auflösen. Kommt her und setzt euch hin.«
    Finn und ich wechseln einen Blick. Wir können nicht hierbleiben. Die Polizei wird das Gebäude jeden Moment abriegeln. Es gibt im Grunde nur einen Ausweg, auch wenn unsere jüngeren Ichs es uns nicht danken werden.
    Als Alice ihre Aufmerksamkeit der Frau neben sich zuwendet, drehen wir uns um und laufen in Richtung Treppenhaus.
    »Halt!«, schreit uns Alice nach, aber wir zögern nicht mal.
    Wir stürmen die Treppe hinunter und bahnen uns unseren Weg durch die Leute in der Notaufnahme. Am anderen Ende des Raums empfängt gerade ein Polizist einen Funkspruch. Ich schiebe Finn vorwärts. Wir können es uns nicht leisten, in diesem Gebäude festgehalten zu werden, während sie nach James suchen. Irgendwo hinter uns höre ich, wie jemand auf uns zuläuft, aber es ist keine Zeit zurückzuschauen. Finn und ich quetschen uns durch die Leute und schaffen es bis zum Haupteingang.
    »Diesmal verschwinden wir wirklich«, sagt Finn zu dem Polizisten von vorhin. »Versprochen!«
    Er nimmt meine Hand und zieht mich mit sich nach draußen. Wir tauchen in der Mahnwache auf dem Gehsteig unter.
    Sobald wir wieder im Auto sitzen, frage ich: »Marinas Haus?«
    »Er weiß, dass das die erste Adresse ist, wo sie nach ihm suchen werden.«
    »Du hast Recht.« Uns läuft die Zeit davon, und jede Sekunde trennt uns mehr von uns selbst. »Wo würde er also hingehen?«
    Ich starre vor mich hin und versuche nachzudenken. Da tritt eine Gestalt in einem schwarzen Mantel aus einem Starbucks und in mein Gesichtsfeld. Es könnte jeder sein, aber ich erkenne ihn, noch bevor ein wohlbekannter BMW an den Straßenrand fährt und Marina aussteigt, damit James hinter dem Steuer des Fluchtwagens Platz nehmen kann.
    Marina
    Ich nehme zwei Stufen auf einmal auf dem Weg zu meiner Haustür. Ich muss ein paar Klamotten und etwas zu essen holen, Luz Bescheid sagen, wohin ich fahre, und dann wollen Finn und ich mit James’ Auto zurück zum Krankenhaus, um ihn abzuholen. Wenn alles nach Plan läuft, wird er seine Personenschützer abgeschüttelt haben.
    Im oberen Stockwerk ist das Licht an, was Luz gar nicht ähnlich sieht, aber ich habe zu viel im Kopf, um darüber nachzudenken.
    »In der Abstellkammer sind Taschen«, sage ich zu Finn, während wir hineingehen. »Nimm dir aus der Küche, was du willst. Ich gehe in die Waschküche und hole ein paar …«
    »Marina, bist du das?«
    Ich erstarre.
    Sie kann es nicht sein.
    »Ist das …?«, fragt Finn.
    Meine Mom tritt in die Küche. Sie ist erholt, schön und hier . Ich kann nichts tun, außer sie anzustarren. Sie umarmt mich, und der vertraute Duft ihres Parfums verwandelt mich für einen Augenblick in das kleine Mädchen, das sich immer über ihre Schulter beugte, während sie am Schminktisch saß und sich fürs Ausgehen zurechtmachte.
    »Mama?«, sage ich mit unsicherer Stimme. »Warum bist du zuhause?«
    »Wir sind sofort aufgebrochen, als wir es gehört haben.« Sie lässt mich los und scheint erst jetzt Finn zu bemerken. Sie mustert ihn. »Wer ist das?«
    »Das ist Finn, Mom. Du weißt doch, James’ Freund.«
    »Oh«, sagt sie, während sie ihn von unten bis oben mustert. »Sie studieren auch an der Johns Hopkins?«
    »Er ist mit mir an der Sidwell.« Ihr Ausdruck bleibt völlig gleich, als wäre das Lächeln auf ihrem Gesicht festgefroren. »Wie schön. Vielleicht möchte Finn nach oben gehen?«
    Sie lässt es wie eine Frage klingen, aber ich weiß, dass es keine ist, und Finn scheint das ebenfalls zu begreifen.
    »Ja, natürlich.« Er bewegt sich rückwärts von uns weg. »Ich gehe einfach schon mal in … äh, Marinas Zimmer?«
    »Sehr gut«, sagt Mom. Ich finde die Vorstellung, dass Finn allein in meinem Zimmer herumspaziert, nicht gerade prickelnd und versuche, mich schnellstens zu erinnern, ob ich etwas Peinliches wie etwa Unterwäsche habe herumliegen lassen. Doch Finn dreht sich um und läuft die Treppe hinauf, noch bevor ich einen anderen Raum vorschlagen kann.
    »Wie gut kennst du diesen Jungen?«, fragt Mom. Dabei steckt sie mir eine Strähne hinters Ohr, wie sie es immer tut, wenn mir mein Haar ins Gesicht fällt.
    »Nicht sehr gut«, sage ich. »Wir sind nur gekommen, um … um ein paar Sachen für James zu holen. Zu

Weitere Kostenlose Bücher