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Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Titel: Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cristin Terrill
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Geburt versucht sie, mich zu einer Miniaturausgabe von sich selbst zu formen; sie wird jetzt nicht aufgeben. Ich könnte mit diesem Mist leben, wenn sie wenigstens in D . C. bleibt, aber wenn sie mich von meinen Freunden und von Luz trennt … und von James … Ich könnte das nicht ertragen.
    Ich hasse das. Ich hasse sie, und ich hasse es, dass ich Finns Blick im Nacken spüre.
    »Marina?«, sagt James.
    Ich schüttle meine Gedanken ab. »Ja?«
    Er gibt mir sein Handy. »Kannst du für mich eine SMS an Viv schicken? Sag ihr nur, dass es mir gut geht und es mir leidtut und dass ich bald wieder daheim bin. Danach müssen wir die SIM -Karten aus unseren Handys nehmen, sonst können sie uns orten.«
    »Du glaubst, dass sie das tun würden?«, fragt Finn, während ich zu schreiben beginne.
    »Keine Ahnung, aber ich will es lieber nicht riskieren.«
    »Was, wenn … sie dich brauchen?«, fragt Finn. Wir wissen alle, was er meint: Was, wenn Nate stirbt?
    James beißt die Zähne zusammen. »Morgen früh sind wir zurück.«
    James fährt den restlichen Nachmittag über bis in den Abend hinein und hält nur einmal zum Tanken an. Ich verbringe die meiste Zeit damit, aus dem Fenster zu starren und möglichst nicht über das nachzudenken, worüber ich nicht aufhören kann nachzudenken. Keiner von uns redet viel.
    »Bist du okay?«, fragt James, als wir die Staatsgrenze nach New York passieren.
    Nein, bin ich nicht. Ich will losheulen, ihm all meine Sorgen erzählen und mich von ihm trösten lassen, aber selbst ich bin nicht so egoistisch. »Ja. Alles gut.«
    »Es ist nur … Du hast schon die ganze Zeit diesen Ausdruck, seitdem ihr mich abgeholt habt.«
    »Welchen Ausdruck?«
    »Diesen Marina-leidet-still-vor-sich-hin-Ausdruck, bei dem du mit den Zähnen knirschst und die Lippen aufeinanderpresst, als könnte jede Sekunde etwas aus dir ausbrechen und du würdest versuchen, es zurückzuhalten.«
    »So einen Ausdruck habe ich nicht.«
    Er lächelt. »Klar hast du den. Letzten Sommer, als ich versucht habe, dir Segeln beizubringen, hattest du ihn die ganze Zeit im Gesicht, und du siehst praktisch immer so aus, wenn deine Mutter mit dir redet.«
    »Du hast echt so einen Ausdruck, M«, sagt Finn von hinten.
    Ich funkle ihn an. Das ist nicht sehr hilfreich.
    »Ich kenne dich, Marina«, sagt James sanft. »Du kannst mir nichts verheimlichen.«
    Oh, und wie ich kann. Wenn er wüsste.
    »Mir geht’s gut«, sage ich. »Wirklich. Mach dir keine Sorgen um mich.«
    James sieht offenbar, dass er momentan bei mir nicht weiterkommt, und lässt das Thema fallen. Wir legen den Rest der Strecke schweigend zurück. Es ist dunkel, als wir in Greenwich, Connecticut, ankommen, einer dieser üppig grünen Städte, in die Vorstandsvorsitzende und Neurochirurgen nach einem langen Arbeitstag in Manhattan zurückkehren. Genau wie Georgetown, nur kälter. Das Haus steht am Stadtrand und ist gesichert mit einem Tor und einem Wachposten davor, der rund um die Uhr im Dienst ist. James hält den Wagen neben dem Wachhäuschen an und fährt das Fenster herunter, als der Wächter heraustritt.
    »Mr. Shaw«, sagt der Mann. »Es tut mir so unglaublich leid …«
    »Danke, Mark«, sagt James. »Wir wollen nicht lange bleiben, aber wenn sich jemand nach uns erkundigt – wer auch immer –, sagen Sie ihm bitte, dass Sie uns nicht gesehen haben.«
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    »Und rufen Sie im Haus an, wenn jemand kommt, ja?«
    »Ja, Sir.«
    James bedankt sich und lässt das Fenster wieder hochfahren. Die Zufahrtstraße vom Wachhäuschen bis zum Haus ist gut eineinhalb Kilometer lang. Finn stößt auf dem Rücksitz einen leisen Fluch aus, als wir schließlich die Bäume hinter uns lassen und das Haus in Sicht kommt. James nennt es beharrlich »Haus«, obwohl es eigentlich mehr ein »Anwesen« ist. Selbst Mom wäre beeindruckt.
    »Mein Urgroßvater hat es gebaut«, sagt James, und es klingt wie eine Entschuldigung.
    »Es ist wunderschön«, sage ich. Es ist ein dreigeschossiges Steingebäude im neugotischen Stil, mit hohen Rundbogenfenstern und Efeu, der sich die Außenwände hinaufrankt. Es ist wie ein Haus aus einem Film, in dem die Frauen Seidenkleider und Korsetts tragen und man verschwenderische Partys gibt, auf denen Ströme von Champagner fließen.
    »Es ist ganz okay«, sagt Finn, und ein kleines Lächeln umspielt James’ Lippen, während er den Wagen auf der kreisförmigen Auffahrt abstellt.
    Wir steigen aus und gehen auf die massive Eingangstür aus

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