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Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Titel: Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cristin Terrill
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Überwachungskamera von der Straße gegenüber dem Mandarin«, sagt Richter. »Die Aufnahme zeigt Mischler, wie er siebenundneunzig Sekunden, nachdem auf Ihren Bruder geschossen wurde, das Gebäude verlässt.«
    James sieht hoch. Die Sorgenfalten, die sich in seine Stirn eingegraben haben, glätten sich, und sein gequälter Gesichtsausdruck weicht einem entschlossenen. »Ich will es sehen. Sobald ich es gesehen habe, können wir über … andere Dinge reden. Über eine Zusammenarbeit.«
    Ich reiße die Augen auf. »Was?«
    »Ich hole den Wagen«, sagt Richter. »Sie werden es nicht bereuen, James.«
    Richter entfernt sich, aber noch bevor er außer Hörweite ist, fragt Finn: »Bist du wahnsinnig?«
    »Ich kann es euch im Augenblick nicht erklären«, sagt James. »Aber ich muss ganz sicher wissen, ob ich ihm trauen kann.«
    »Dann lass dir das Bild von ihm schicken«, sagt Finn, »aber verschwinde nicht gleich mit ihm. Nate wusste, dass dieser Kerl nicht koscher ist, Jimbo. Du kannst doch nicht ernsthaft darüber nachdenken, mit ihm zu arbeiten.«
    »Ich hab nur gesagt, dass wir darüber reden können.«
    »Lass uns einfach gehen!«, sage ich. »Warum überhaupt darüber reden?«
    »Weil es wichtig sein könnte!« James schlägt mit der Faust auf den Tisch, sodass das Besteckt klirrt. »Ich erwarte nicht, dass ihr beide das versteht.«
    »Ja, klar. Weil wir zu dumm sind, es zu kapieren!«, sagt Finn. »Marina und ich haben in den letzten vierundzwanzig Stunden eine Menge verrücktes Zeug mitgemacht, James. Aber gemeinsame Sache mit diesem Kerl zu machen? Du willst wirklich Forschungen für ihn anstellen?«
    »Du kannst ihm nicht trauen«, sage ich. »Er ist ein Lügner, wir wissen das. Du bist im Augenblick verletzlich und solltest keine Entscheidungen treffen, die …«
    »Ich bin kein Kind, okay?«, sagt James. »Ich weiß, was ich tue. Also entweder vertraut ihr mir, oder ihr lasst es.«
    »Tut mir leid, Mann«, sagt Finn. »Aber ich tu’s nicht. Nicht hier und jetzt.«
    James sieht mich an, und Finn auch. Ich spüre das Gewicht ihrer Blicke wie schwere Hände auf meinen Schultern, jede will mich in eine andere Richtung dirigieren. Finn hat Recht – James hat die Orientierung verloren und verhält sich mehr und mehr wie jemand, den ich nicht kenne. Aber James …
    Ich liebe ihn. Ich brauche ihn. Kann ich ihn wirklich jetzt im Stich lassen? Niemand hat sich je so wie er etwas aus mir gemacht.
    Oder?
    Und ganz plötzlich bin ich bereit, die Worte auszusprechen, die sich seit Jahren in mir aufgestaut haben.
    »Warum hast du mich geküsst?«, frage ich.
    Für einen Augenblick senkt sich bleiernes Schweigen herab. Ich hole tief Luft, bis ich ganz voll davon bin, bis auch die Leere, die meine Worte hinterlassen haben, damit erfüllt ist.
    Finn schaut auf den Tisch, fährt mit dem Fingernagel eine Kerbe im Holz nach und tut so, als wären wir beide nicht da. James’ Mund bewegt sich einen Moment lang stumm, während er mich anstarrt, dann schlägt er die Augen nieder.
    »Marina, können wir später darüber reden?«
    »Nein, ich muss jetzt darüber reden. Ich muss wissen, warum.«
    Er zuckt angespannt die Achseln, noch immer unfähig, meinem Blick zu begegnen. »Ich weiß es nicht. Wir waren beide durcheinander. Es ist … einfach passiert.«
    »Liebst du mich?«, frage ich. Ich kann nicht glauben, wie leicht mir die Worte über die Lippen kommen.
    Finn steht auf und geht weg. Ich höre, dass er sich vom Tisch entfernt, aber mein Blick ist auf James geheftet.
    »Und?«, sage ich. »Ich liebe dich nämlich, James, und ich glaube, dass du das weißt.«
    Er wird rot. »Natürlich liebe ich dich.«
    »Wie eine Schwester? Oder anders?«
    »Ich weiß es nicht!« Er greift nach meiner Hand und berührt meine Fingerspitzen. Sein Daumen fährt meinen Zeigefinger entlang. »Manchmal denke ich, vielleicht … aber ich bin mir einfach nicht sicher …«
    Manchmal denke ich, vielleicht. Gott, welches Feuer der Hoffnung diese Worte noch vor ein paar Tagen in mir entfacht hätten, aber jetzt bin ich nur wütend. Ich entziehe ihm meine Hand. »Warum hast du mich dann geküsst? Du wusstest doch, was ich für dich empfinde, und du warst dir nicht sicher. Wie konntest du mir das antun?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Es sei denn …« Mir wird kalt. »Es sei denn, du wolltest mich an dich binden. Gib ihr ein bisschen Hoffnung, dann verlässt sie dich nie, dann macht sie alles mit. Hast du das gedacht, ja? Mich zu küssen war einfach die

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