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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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glaube, es genügt, wenn Sie mir die Generalswürde nur solange verleihen, bis ich auf der Straße angelangt bin. Ich habe Ihnen und dem Prinzgemahl die Warnung übermittelt. Mögen britische Köpfe und britischer Mut von dem ausgehen, was ich Ihnen mitteilte. Aber Sie, Majestät, müssen sich sofort ins Innere des Landes begeben. Heute nacht noch. Jetzt.«
    »Danke, Nate. Es war sehr mutig von dir, hierherzukommen. Ich bestimme, daß du bis zum Morgengrauen General bleibst.« Mit scharfer Stimme wandte sie sich an den zukünftigen Earl von Oxford. »Haben Sie das gehört, Mr. Harley?«

 
14.
     
    Eine große Wahrheit war bereits von jenen hochausgebildeten Gehirnen bemerkt worden, die sie verstehen konnten: Der kolossale Zusammenbruch von vierzig Jahrmillionen. Und dann – sofort – der gleichmäßige Vorwärtsverlauf. Sekunde um Sekunde vergingen die ruhigen Stunden. Ein Wunder? Es sah fast so aus.
    Als eine Folge befanden sich Personen auf der Erde des Jahres 1704 – im Transitfahrzeug und an Bord des lantellanischen Schlachtschiffs –, die sich eine Meinung über die Zusammenhänge bilden konnten und es auch taten.
    »Wir dürfen annehmen«, übermittelte eine der leuchtenden Wesenheiten, »daß die Zeit nicht eine Energie an sich ist. Sie ist eine Reflexion von Energietransformationen. Ein Partikel bewegt sich von einem Ort im Raum zu einem anderen, und die Folgeerscheinung ist ein stummes Zeitphänomen. Die Bedeutung ›stumm‹ in diesem Sinn ist ähnlich der des Schattens in bezug auf einen Lichtstrahl. Eine Zwischenenergietransformation hat ihre Stummheit, die die Zeit ist.«
    »Welche Schlüsse«, fragte ein anderes Leuchtwesen, »ziehst du aus dieser Erkenntnis?«
    An Bord des lantellanischen Kriegsschiffs antwortete der Hauptwissenschaftler-nach-der-Reihenfolge auf eine ähnliche Frage. »Ein Schatten ist eine Reduzierung des Lichtes in einem geformten Bereich. Eine Zeitstummheit ist eine kontrollierte Reduzierung einer Explosivzündung durch den Prozeß der Streuung der Energietransformation. Offenbar können wir nun, da der gleichmäßige Verlauf wieder eingesetzt hat, die stattfindenden Ausgleichstransformationen streuen. Mit anderen Worten, wir sind in der Lage, in dieser Ära zu überleben.«
    Diese Analyse führte auf beiden Schiffen große Erleichterung herbei. Das Leben, sowohl das elektronischer als auch organischer Natur, würde für die Eindringlinge aus einem anderen Zeitalter weitergehen, genauso wie für die Bewohner dieser Ära.
    Da die Menschen dieser Zeit nicht imstande waren, sich auch nur vorzustellen, daß es zum Nicht-Überleben hätte kommen können, hatten sie auch nie eine Hoffnung. Natürlich gab es ein paar Personen – wie Nathan Fletcher –, die eine Spur von Ahnung hatten, was geschehen war. Aber selbst für sie würde alles Weitere seine Zeit brauchen.
    Doch das war nicht die Art von Problem, das an diesem bestimmten, sonnigen Morgen einen gewissen, gutaussehenden Passagier einer Überlandkutsche mit einem Bestimmungsort in Südengland beschäftigte. Der Fahrgast war Fletcher. Er saß zwei aus der Fasson geratenen Frauen mittleren Alters gegenüber, neben ihren korpulenten Ehehälften, und hing einem neuen Gedanken nach, der ihm bei der Beobachtung der Männer im Palast gekommen war.
    Die Zivilisation hatte sich langsam entwickelt, und das große Problem war die Erhaltung von Ordnung unter den Massen von Einzelwesen, von denen jedes Nahrung brauchte, um zu überleben. Das Problem, wie sie zu beschaffen und zu verteilen war in diesem mittleren Stadium der Geschichte – das wurde ihm jetzt klar, da er spätere Stadien gesehen hatte – war noch nicht gelöst. Doch daran trug niemand Schuld, denn dieses Problem überstieg alle Möglichkeiten dieser mittleren Zeitperiode. Die Menschen, die sich gegen das gegenwärtige System stellten, schufen lediglich weitere Probleme. Die wirkliche Lösung war technischer Art, sie erforderte Methoden, die es noch nicht gab.
    Das Wiedersehen mit Königin Anna und Robert Harley hatte ihm die Erkenntnis gebracht. Harleys heftige Eifersucht auf Fletchers nahe Beziehungen zur zukünftigen königlichen Familie hatte den Mann auf die Idee gebracht, seinen jüngeren Rivalen zu vernichten. Aber … Die Wahrheit ist, daß ich versuchte, mich in ein höheres Nichts zu schieben, und als ich von einem mit derselben Absicht hinausgedrängt wurde, packte mich erbarmungslose Wut …
    Eine Frau schluchzte. Offenbar war etwas vorgefallen, während er in

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