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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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wenige Minuten und wenige Meter entfernt war.

 
19.
     
    Für die Begriffe des Jahres 1704 war es eine Nacht der Zauberei.
    Eine metallische, zigarrenförmige Maschine glitt dicht über dem Boden durch die Dunkelheit. Sie hatte weder Räder noch eine sonstige Verbindung mit der Straße. Es war eine Zauberei, die die Gesetze von Materie und Energie in bezug auf die Kontrolle schwerer Objekte in Planetennähe verstand.
    Sah jemand das stumpfschimmernde torpedoähnliche Fahrzeug? Es spielte keine Rolle. Welch dummer Bauerntölpel würde, so fern von London, es auch nur sich selbst zugeben, daß er so etwas Unwahrscheinliches gesehen hatte?
    Am Steuer sagte Nodo zu Billy Todd: »Ich habe mir deine Behauptung durch den Kopf gehen lassen, daß dieser Piratenkapitän die Schlüsselfigur zum Ausgang dieses großen Desasters im Universum sein könnte. Doch mir entgeht die Logik des Zusammenhangs. Trotzdem können wir ihn natürlich durch unsere Suchmethode aufspüren, wie du vorgeschlagen hast, und natürlich werden wir ihn für unsere Zwecke benutzen, nicht für deine.«
    Billy betrachtete die dunkle Gestalt des Roboters und machte eine Geste, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. »Nodo«, sagte er, »etwas stimmt nicht mit dir. Hast du deine Purifikationsübungen heute auch gründlich genug durchgeführt?«
    Das ausdruckslose »Gesicht« wandte sich ihm zu, und die nicht weniger ausdruckslosen visuellen Perzeptoren (die ein wenig wie Augen aussahen) schauten auf den Jungen hinunter. Die Stimme echote seine Worte: »Etwas stimmt nicht mit mir?«
    »Du wiederholst ständig die gleichen Sätze. An Bord des Schlachtschiffs sagtest du schon zu mir: ›Ich habe mir deine Behauptung durch den Kopf gehen lassen, daß dieser Piratenkapitän die Schlüsselfigur und so weiter sein könnte.‹ Seither hast du das noch dreimal gesagt.«
    »Aber es ist wahr!« protestierte Nodo. »Ich habe es mir durch den Kopf gehen lassen. Die Wiederholung bedeutet lediglich, daß ich meine Meinung nicht geändert habe.«
    Billy wechselte das Thema. »Sind wir schon nahe?«
    »Sieben und dreiviertel astrale Achteleinheiten«, kam die Antwort.
    Billy nickte. Das war tatsächlich sehr nah.
     
    »… was wollen sie?« fragte Harley in diesem Augenblick. »Wozu sind sie hier? Werden sie in Kürze dorthin zurückkehren, von woher sie kamen?«
    »Mein Herr«, sagte Fletcher in seinem höflichsten Ton. »Das sind ausgezeichnete Fragen unter normalen Umständen. Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Diese Maschinenmenschen sind aus einem anderen Zeitalter hierher verschlagen worden, und aus irgendeinem Grund funktionieren ihre Maschinen nicht, wie sie sollen. Deshalb sind sie der Gravitation ausgesetzt – dem Gesetz, von dem wir in den vergangenen zwei Jahrzehnten von Sir Isaac Newton erfuhren. Also sind sie gezwungen hierzubleiben. Und natürlich beabsichtigen sie die Machtübernahme. Aber ich hörte, daß sie sich vermutlich nicht weit von ihrem Fahrzeug entfernen können. Daher auch mein Vorschlag gegenüber der Königin und dem Prinzgemahl, daß man sich etwas einfallen lassen sollte, wie sie aus ihrem Schiff gelockt werden könnten, damit ein Angriff mit Kanonen auf sie stattfinden kann.«
    »Sie haben verlangt«, sagte Harley mit angespannter Stimme, »daß ihnen die Königin als Geisel ausgeliefert wird. Wir müssen also damit rechnen, daß ihr Plan der Machtübernahme die Gefangennahme aller Häupter des Staates vorsieht. Ich glaube nicht, daß sie das Wagnis eingehen werden, das Schiff zu verlassen, ehe sie dieses Ausgangsziel nicht erreicht haben.«
    Es sah aus, als gäbe es in dieser Beziehung nichts mehr zu sagen. Aber es war jedenfalls eine ausgesprochen offene Diskussion gewesen. Nur hatten sie bedauerlicherweise keine Lösung gefunden. Fletcher, ermutigt durch die Freimütigkeit des anderen, sagte: »Und nun, mein Herr, möchte ich gern mit Ihnen über andere Tatsachen persönlicher Natur sprechen. Ich werde eine einfache Frage stellen und hätte gern eine genauso einfache Antwort: Machte man Sie auf meine Verhandlung aufmerksam, Mr. Harley? Und wenn ja, berichteten Sie der Königin davon?«
    Harley zuckte die Schultern. »So viele Informationen werden in mein Amt getragen. Und wie Sie sich gewiß erinnern, sind Sie und ich politische Gegner, und so will ich ganz ehrlich sein: Nein, ich setzte mich nicht für Sie ein, und ich berichtete der Königin natürlich nicht von Ihrer Verhandlung.« Mit leicht gereizt klingender Stimme fuhr er

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