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Zelot

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Titel: Zelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reza Aslan
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Teaching of Jesus
(Philadelphia 1963 ) und
Rediscovering the Teachings of Jesus
(New York 1967 ; dt.:
Was lehrte Jesus wirklich? Rekonstruktion und Deutung,
Göttingen 1972 ). Laut Perrin stand das Reich Gottes im Mittelpunkt der Botschaft Jesu: «Alles andere in seiner Lehre geht von dieser zentralen, Ehrfurcht gebietenden – oder, je nach Standpunkt, zum Spott reizenden – Überzeugung aus.»
    Laut John Meier «wird außerhalb der synoptischen Evangelien und dem Mund Jesu [der Begriff Reich Gottes] allem Anschein nach weder von Juden noch von Christen im frühen 1 . Jahrhundert häufig verwendet» (
Marginal Jew,
Bd. 2 , S.  239 ). In der Hebräischen Bibel kommt kein einziges Mal der Begriff «Reich Gottes» vor, allerdings heißt es in 1  Chronik  28 , 5 «Königsthron des Herrn» (hebräisch: Jahweh), als David davon spricht, dass Salomo einst auf dem Thron des Herrn sitzen werde. Man kann wohl ohne weiteres behaupten, dass diese Wendung gleichbedeutend ist mit Königreich Gottes. Abgesehen davon, ist nur in dem Apokryphentext
Weisheit Salomos
( 10 , 10 ) exakt die Wendung «Reich Gottes» anzutreffen. Beispiele für das Königtum Gottes und seinen rechtmäßigen Anspruch auf Herrschaft finden sich natürlich überall in der Hebräischen Bibel. Beispielsweise heißt es im 2 . Buch Mose: «Der Herr ist König für immer und ewig.» ( 2  Mos  15 , 18 ) Perrin meint, der Anstoß für die Verwendung des Wortes «Reich» im Vaterunser könne auf ein aramäisches Kaddisch-Gebet zurückgeführt werden, das in einer alten Synagoge in Israel entdeckt wurde und, wie er behauptet, zur Zeit Jesu gebräuchlich war. Das Gebet lautet: «Verherrlicht und geheiligt sei sein großer Name in der Welt, die er nach seinem Willen geschaffen hat. Möge er sein Reich rasch und in Kürze zu deinen Lebzeiten und in deinen Tagen und in den Tagen des ganzen Hauses Israel errichten.» (Vgl. Perrin,
Kingdom of God in the Teaching of Jesus,
S.  19 .)
    Wie viele Theologen ist Perrin überzeugt, dass Jesus den Begriff «Reich Gottes» in einem eschatologischen Sinn gebraucht. Aber Richard Horsley weist darauf hin, dass Gottes Handlungen mit Blick auf das Reich zwar als «endgültig» angesehen werden können, aber das impliziert nicht unbedingt ein eschatologisches Ereignis. «Die Symbole im Umfeld des Königreichs Gottes verweisen nicht auf den ‹letzten›, ‹finalen›, ‹eschatologischen› und ‹alles verändernden› ‹Akt› Gottes», schreibt Horsley. «Wenn der ursprüngliche Kern aller Aussagen über den Menschensohn, der ‹mit den Wolken des Himmels› kam, von Jesus stammt, dann sind sie wie das Bild in Daniel  7 , 13 , auf das sie verweisen, Symbole der Verteidigung aller Verfolgten und leidenden Gerechten.» Laut Horsley kann man das Reich Gottes durchaus nach eschatologischen Kriterien deuten, aber nur insofern, als dies Gottes letztes und endgültiges Handeln auf Erden impliziert. Mit einer Beobachtung hat er recht: Sobald wir die Vorstellung aufgeben, die Lehren Jesu vom Reich Gottes würden sich auf eine Endzeit beziehen, können wir auch die historische Debatte darüber beenden, ob sich Jesus dieses Reich als ein gegenwärtiges oder als etwas Zukünftiges vorstellte. Siehe R. Horsley,
Jesus and the Spiral of Violence: Popular Jewish Resistance in Roman Palestine
(Minneapolis 1993 , S.  168 f.). Nichtsdestotrotz, wer sich für die Diskussion um «gegenwärtig oder künftig» interessiert, findet bei John Meier, der seinerseits das Reich Gottes für ein eschatologisches Ereignis hält, knapp die Argumente beider Seiten in
Marginal Jew,
Bd. 2 , S.  289 – 351 . Zu den Kritikern Meiers zählen John Dominic Crossan,
Jesus: A Revolutionary Biography
, S.  54 – 74 (dt.:
Jesus. Ein revolutionäres Leben,
München 1995 ); Marcus J. Borg,
Jesus: A New Vision
(New York 1991 ), S.  1 – 21 ; und meine Wenigkeit. Wie Werner Kelber schreibt: «Das Reich bedeutet das Ende einer älteren Ordnung.» Siehe Kelber,
The Kingdom in Mark
(Philadelphia 1974 ), S.  23 .
    Ausführlicher zum jüdischen Charakter des Jesus von Nazaret siehe Amy-Jill Levine,
The Misunderstood Jew
(New York 2006 ). Die Äußerungen Jesu gegen Nichtjuden kann man durchaus als historisch korrekt betrachten, wenn man bedenkt, dass die frühen Christen aktiv unter den Heiden für die Konversion warben und solche Verse in den Evangelien dem gewiss nicht dienlich waren. Es trifft zu, dass Jesus überzeugt war, dass man auch Nichtjuden in das Reich

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