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Zeltplatz Drachenloch

Zeltplatz Drachenloch

Titel: Zeltplatz Drachenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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sie in die Flamme, die nun immer kleiner wurde, und bald war nur mehr die Glut übrig. Gemeinsam sangen sie ihr Gute-Nacht-Lied, dann brachen sie auf.
    Gradwohl und Korntheuer gingen mit den Kindern in das Dorf zurück.
    Immerfroh schickte die seinen in die Zelte.
    Max hatte die erste Wache übernommen. Er zog sich seinen Mantel an, da es kühl wurde, und wartete, bis alle in ihren Zelten waren. Dann holte er aus der Höhle einen Hammer, eine Hacke, und am liebsten hätte er auch die Säge mitgenommen.
    Was er vorhatte?
    Nichts. Er wollte nur gewappnet sein, falls der Landstreicher kommen sollte.
    Gegen elf Uhr blitzte ein Licht am Waldrand auf. Max sträubten sich die Haare. Er hätte nun gern den Hammer schwingen wollen, aber es ging nicht recht.
    »Wo ist die Wache ?« rief ein Mann unterdrückt.
    »Hier«, sagte Max mit erstickter Stimme.
    »Keine Angst«, rief es über der Taschenlampe, »hier ist Gendarmerie .« Gleichzeitig drehte sich der Lichtkegel der Lampe ein wenig, und Max konnte Uniformbluse und Mütze des Gendarmen erkennen. Für das Gesicht hatte er keinen Blick, dafür war er zu aufgeregt.
    »Was hast du denn da ?« fragte der Gendarm lachend und leuchtete auf die Hacke und den Hammer.
    »Das ist... ich wollte, nämlich weil...«, mehr brachte Max in seiner Verlegenheit nicht heraus.
    »So gefährlich ist es hier nicht«, beruhigte ihn der Gendarm. »Schließlich sind wir auch da. Wir geben schon auf euch acht. Die Streifen sind so eingeteilt, daß immer einer in eurer Nähe ist .«
    Das beruhigte Max.
    »Greif !« rief nun der Gendarm in das Dunkel, und da raste auch schon ein Hund heran, ein Schäferhund. Schwanzwedelnd blickte er zu seinem Herrn auf.
    Der Gendarm ging wieder.
    Ungefähr eine Viertelstunde später knallte es. Max pfiff, und in wenigen Sekunden waren alle vor ihren Zelten. »Was ist ?« fragten sie alle durcheinander.
    »Geschossen hat jemand .«
    Da knallte es wieder.
    »Diesmal war es näher«, sagte Max.
    Ringsum aufgeregtes Flüstern.
    »Das ist weder eine Pistole noch ein Gewehr«, stellte Immerfroh fest — und der mußte es wissen, weil er doch mehrere Jahre im Krieg gewesen war.
    »Eine Kanone vielleicht ?« fragte Willi. Einige lachten. Auf der Straße über dem Bach drüben blitzte ein Licht auf und kam langsam näher. Jetzt hörte man auch das Brummen des Motors. Es war der Wagen des Arztes. Hans erkannte ihn. Und in diesem Augenblick knallte es wieder. »Fehlzündung«, stellte Immerfroh fest, und um den zerknirschten Max wiederaufzurichten, fügte er hinzu: »Aber Knall ist Knall, und im Wald und in der Nacht hört sich alles anders an als bei hellichtem Tag auf der Straße in der Stadt .«
    Der nächste Gendarm, der vorüberkam, brachte eine beruhigende Nachricht.
    Der Landstreicher war in der Nähe einer Ortschaft erkannt worden, die ungefähr zwanzig Kilometer isteraufwärts von St. Georgen lag.
    Nun war alle Aufregung und Angst geschwunden. Es machte fast Spaß, Lagerwache zu halten.
    Der huschende Schatten, den Hans gesehen hatte, war vielleicht doch ein Reh oder ein Hund gewesen. Es stand zwar nicht so fest wie Eisenbeton, aber möglich war es.

IM FÜNFZEHNTEN KAPITEL

kommt das Lager auf den Hund. Der Hund heißt Flocki und dürfte uns bereits bekannt sein.
Das Wetter ist weiterhin schön, aber Korntheuer runzelt die Stirn dazu.
Gegen Ende des Kapitels geht die Sonne im Osten unter — und das ist sehr aufregend.

    Der erste der Ankommenden, der St. Georgener Boden betrat, war Flocki . Er stellte auch sogleich sein kurzes Stummelschwänzchen in die Höhe, raste auf den Hund des Stationsvorstehers zu und verbellte ihn gehörig. Dann entdeckte er im Garten einige aufgeregt gackernde Hühner, die ihn noch mehr verärgerten. Aber das ist nicht so wichtig.
    Wichtig ist, daß nun endlich auch Georg ins Dorf der Buben kam. Er stand blaß und ein wenig verlegen am Bahnsteig. Es fehlte nur noch, daß er um Entschuldigung gebeten hätte, weil er ein paar Tage später gekommen war. Gine verteilte Bonbons und brachte Hans und Max Briefe mit.
    An Hans hatte die Mutter geschrieben, der Vater hatte nur die Unterschrift unter den Brief gesetzt.
    Als Max seinen Brief las, wurde er traurig. Da stand nämlich:

    Lieber Max!

    Ich habe Deine Karte erhalten und daraus ersehen, daß es Dir gut geht, was auch bei mir der Fall ist. Folge immer dem Herrn Lehrer Immerfroh. Sage immer Herr Lehrer zu ihm, auch wenn gegenwärtig Ferien sind. Nun, lieber Max, gehst Du mir sehr ab. Und ich

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