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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Königin Iris und König Omen leben und auf Burg Ocna gefangengehalten werden. Oarys Truppen sind uns auf der Spur. Wir sollten uns beeilen, die drei zu befreien, bevor uns die Soldaten eingeholt haben. Aber wir kennen den Weg nicht.«
    »Jede Pflanze und jeder Stein hier muß den Weg nach Ocna kennen«, meinte Grundy. »Wir können sie unterwegs danach fragen.«
    Die Wachen verteilten sich und machten sich daran, den Wald zu durchkämmen. Was immer König Oary an Tugenden fehlen mochte, auf jeden Fall verschaffte er sich Respekt und Gehorsam, wenn er ihn wirklich brauchte. Dors Gruppe mußte zurückweichen. Doch dabei gab es zwei Probleme: Erstens war der Waldabschnitt, in dem sie sich befanden, viel zu klein, um lange darin unbemerkt zu bleiben, und zweitens trieb man sie in die falsche Richtung. Denn es stellte sich heraus, daß Ocna einen halben Tagesmarsch nordwestlich von Onesti lag, während der Wald sich im Südosten befand. Sie bewegten sich statt dessen auf die Dorfsiedlung zu, in der die Bauern lebten, die die Burg versorgten. Im Laufe der Jahrhunderte würde dieses Dorf sich zur Stadt Onesti ausdehnen, deren Einzeichnung in der Karte ihnen den Hinweis gegeben hatte, wo König Trent zu suchen war. Da wollten sie sich nicht einmischen!
    »Wir müssen einen Weg finden«, sagte Irene. »Wenn wir querfeldein marschieren, schaffen wir es heute nacht niemals bis Ocna. Aber die Pfade und Wege werden mit Sicherheit von Truppen bewacht.«
    »Vielleicht gibt es ja einen magischen Samen dagegen«, meinte Grundy in fragendem Ton.
    »Vielleicht«, erwiderte Irene. »Ein zweiter Greifer wäre schon ganz gut – nur daß ich keinen mehr habe. Ich habe zwar einen Kirschsamen…«
    »Einen, aus dem Kirschbomben wachsen? Das wäre doch gut.«
    »Nein«, widersprach Arnolde.
    »Was ist denn los, Pferdeschwanz?« fragte der Golem gehässig. »Willst du dir deinen Rumpf lieber von Pfeilen verzieren lassen, als deine Feinde mit Kirschen zu bewerfen?«
    »Wenn man einmal alle ethischen und ästhetischen Überlegungen beiseite schiebt – etwas, was ich nicht gutheißen kann –, so bleiben doch noch einige praktische Einwände«, erwiderte der Zentaur in seinem belehrenden Tonfall. »Zunächst einmal wollen wir keinen direkten Kampf. Wir wollen diesen Leuten entgehen, sofern es möglich ist, und sie mit einer fruchtlosen Suche aufhalten, während wir unangefochten nach Ocna marschieren. Wenn wir gegen sie kämpfen, werden unsere Kräfte auf unabsehbare Zeit gebunden, bis sie uns mit ihrer schieren Übermacht doch noch besiegen.«
    »Das ist wahr«, pflichtete Dor ihm bei. Zentauren waren wirklich scharfsinnige Denker.
    »Zweitens müssen wir in Bewegung bleiben, wenn wir Ocna noch vor Tagesanbruch erreichen wollen. Ein halber Tagesmarsch für ortskundige Wanderer bei Tageslicht – das bedeutet die doppelte Zeit für uns bei Nacht. Ein Kirschbaum kann nicht reisen, er muß im Boden wurzeln. Und da er magischer Natur ist…«
    »Müssen wir in seiner Nähe bleiben«, beendete Irene seinen Satz. »Sobald wir ihn hinter uns lassen, wird er sterben. Magie nützt uns nur etwas vom magischen Durchgang heraus.«
    »Allerdings«, fuhr der Zentaur nach einer kurzen Denkpause fort, »müßte es möglich sein, einen Samen keimen zu lassen, der sie ablenkt, selbst wenn die Pflanze tot ist. Besonders dann, wenn sie tot ist.«
    »Kirschbomben funktionieren also nicht«, sagte Grundy.
    »Die gibt es in Mundania nicht. Außerhalb des Durchgangs würden sie gar nicht explodieren.«
    »Das weiß ich nicht«, meinte Irene. »Wenn sie erst einmal reif, und zwar detonationsreif, sind, müßten sie meiner Meinung nach eigentlich überall explodieren können. Jedenfalls wäre ich bereit, es auszuprobieren.«
    »Möglich«, sagte der Zentaur. »Ich dachte jedoch eher an Auferstehungsfarn, der seine Wirkung auch nach seinem eigenen Tod nicht verlieren dürfte.«
    »Davon habe ich welchen mit«, sagte Irene, »aber ich verstehe noch nicht, wie der die Soldaten aufhalten soll.«
    »Primitive neigen dazu, abergläubisch zu sein«, erklärte der Zentaur. »Besonders Mundanier, soweit ich das verstehe, die vorgeben, nicht an Gespenster zu glauben.«
    »Das ist doch lächerlich!« protestierte Dor. »Nur ein Narr würde nicht an Gespenster glauben! Einige meiner besten Freunde sind…«
    »Ich glaube keineswegs, daß alle Mundanier Narren sind«, sagte Arnolde auf seine vorsichtige abwägende Art. »Aber diese hier sind vielleicht welche. Wenn die auf den

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