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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Auferstehungsfarn treffen…«
    »Für jemanden, der so was nicht kennt, könnte das ganz schön beeindruckend sein«, pflichtete Irene ihm bei.
    »Und die Mundanier kennen ihn ganz bestimmt nicht. Ich gebe zu, daß das etwas von einer abscheulichen Tat an sich hat, aber unsere Lage ist ja auch recht verzweifelt.«
    »Abscheuliche Tat«, wiederholte Dor. »Seid Ihr sicher, daß der Gegenzauber, den wir zusammen mit der Salbe aktiviert haben, auch gewirkt hat?«
    Der Zentaur lächelte. »Und ob ich mir sicher bin! Wir müssen zwar keine solche Tat begehen, aber wir können es tun, wenn wir wollen.«
    Irene holte einen Samen aus ihrem Beutel. »Ich kann ihn zwar wachsen lassen, aber Ihr müßt ihn anleiten. Eine falsche Anweisung, und er ist hin.«
    »Diese Primitiven haben mit Sicherheit Verwandte verloren«, sagte der Zentaur. »Sie werden auch unterdrückte Triebe haben. Alles, was wir tun müssen, ist, Pseudo-Identitäten aufzubauen.«
    »Ich habe noch nie mit einem Auferstehungsfarn getratscht«, murrte Grundy. »Was ist denn daran so Besonderes? Und was hat das mit verstorbenen Verwandten zu tun?«
    »Suchen wir eine geeignete Stelle auf dem Weg«, sagte Arnolde. »Wir wollen die Mundanier einerseits aufhalten, andererseits wollen wir auf leichtem Weg nach Ocna gelangen. Sie werden uns verfolgen, wenn sie die Täuschung durchschaut haben.«
    »Richtig«, sagte Irene. »Ich brauche Zeit, um den Farn so weit zu bringen, daß er uns alle mit einschließen kann.«
    »In was einschließen?« wollte der Golem wissen.
    »Auferstehungsfarn hat die Eigenschaft…«, begann der Zentaur.
    Doch da wurde er von Krach unterbrochen. »Wir hier!« rief er. Oger besaßen eine ausgezeichnete Nachtsicht.
    Tatsächlich hatten sie einen Weg gefunden, der von den Füßen der Bauern und den Hufen der Pferde flachgetrampelt worden war.
    »Gehst du nach Ocna?« fragte Dor den Weg.
    »Nein, ich zeige lediglich den Weg dahin«, lautete die Antwort.
    »Welcher Weg ist es?«
    »Der da«, sagte ein Teil des Wegs auf ihrer Westseite. »Aber ihr werdet Schwierigkeiten haben, bei Nacht zu reisen.«
    »Wieso?«
    »Weil irgend etwas mit mir nicht stimmt. Ich fühle mich so taub, an allen Stellen, nur hier nicht. Vielleicht hat mich ja ein schlimmer Sturm ausgewaschen.«
    »Könnte der Pfad sich seiner selbst jenseits des magischen Wirkungsfelds bewußt sein?« fragte Irene.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Dor. »Ich glaube nicht – aber andererseits weiß er, daß er nach Ocna führt, also besitzt er wohl doch etwas Bewußtsein. Ich bin es nicht gewohnt, mit Gegenständen zu verkehren, die sowohl magisch als auch nichtmagisch sind. Ich kenne auch nicht alle Gesetzmäßigkeiten.«
    »Ich glaube, es dürfte einigermaßen sicher sein, davon auszugehen, daß der Pfad nur innerhalb des Durchgangs belebt ist«, meinte Arnolde. »Jedenfalls ist dieser Ort für unsere Zwecke sicherlich genausogut geeignet wie jeder andere. Die Soldaten werden diesen Weg bestimmt benutzen und absuchen. Es ist besser, sich ihnen auf unsere Weise entgegenzustellen, als eine solche Begegnung dem Zufall zu überlassen. Beginnen wir also mit unseren Vorbereitungen.«
    »Also gut«, sagte Irene. »Der Farn wächst zwar im Dunkeln weiter, um seine Magie auslösen zu können, braucht er aber Licht. Die Soldaten werden Fackeln dabeihaben, also wird das schon klappen.«
    »Ich habe den Sonnenstein«, erinnerte Dor sie. »Der kann den Farn notfalls aktivieren. Oder wir könnten ein paar Bäume fällen, um das Mondlicht hereinzulassen.«
    »Gut, gut.« Sie pflanzte mehrere Samen ein. »Wachst!«
    »Aber was tut der Farn denn nun?« fragte Grundy in jammerndem Tonfall.
    »Nun, er steht in Beziehung zu der Psychologie des nichtwissenden Beobachters«, erklärte Arnolde. »Jeder, der seine Eigenschaften begreift, durchschaut auch bald seine Illusion. Deshalb wird er auch, glaube ich, bei den Mundaniern effektiver sein als bei Einwohnern Xanths. Auf diese Weise sollte es uns eigentlich gelingen, sie zu täuschen und ihre Verfolgungsjagd ohne Gewalttätigkeit zunichte zu machen, was einen erheblichen Vorteil darstellt. Wir brauchen lediglich auf ihre Suggestionen zu reagieren und unsere eigenen Präsuppositionen dabei heraushalten.«
    »Was für Positionen?« fragte der frustrierte Golem, der kein Wort verstanden hatte.
    Nun ergriff Dor das Wort. »Weißt du, Auferstehungsfarn läßt Figuren wie…«
    »Leise sein«, flüsterte Krach donnernd. »Kommt Feind herein.« Auch das Gehör

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