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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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möglich war. Arnolde richtete seinen Durchgang auf die gewünschte Stelle aus, und Dor konzentrierte sich darauf, die Gegenstände zum Sprechen zu bringen.
    »Seid ihr bereit, Khazaren?« rief ein hervorragender Fels.
    »Fertig!« riefen einige weitere Felsen im Chor.
    »Schleicht euch ganz nahe an, bevor ihr eure Pfeile abfeuert«, rief der erste Fels. »Wir wollen sie alle mit der ersten Salve erledigen.«
    »Laß ein paar für unseren Riesenstein übrig«, rief die obere linke Seite des Abhangs. »Von hier aus treffen wir sie garantiert.«
    Die Soldaten wurden erst nervös, dann verließen sie abrupt ihre Stellung und spähten beunruhigt zu den zerklüfteten Felsen empor. Es schien zwar völlig unmöglich, daß man einen riesigen Wurfstein dort oben hintransportiert hatte, aber die Stimme hatte sich durchaus überzeugend angehört. Mit gezückten Schwertern stürmten sie auf die Felsen zu. »Bewegung!« rief Dor.
    Arnolde und Grundy preschten auf den Paß. Krach und Irene zögerten noch. »Bewegt euch!« bellte Dor. »Rennt über den Paß, bevor die Magie nachläßt!«
    »Aber was ist mir dir?« fragte Irene.
    Dor konzentrierte sich. »Zurück, Männer!« rief der hervorragende Fels. »Sie haben uns bemerkt!« Von den Felsen ertönten scharrende Geräusche.
    »Ohne dich gehe ich nicht!« sagte Irene.
    »Ich muß sie doch ablenken, bis ihr sicher durch den Paß seid!« rief Dor entsetzt.
    »Du kannst aber nicht weitermachen, wenn der magische Durchgang erst einmal…«
    Da verstummten die Stimmen.
    »… außer Reichweite ist«, beendete sie etwas lahm ihren Satz.
    Die Soldaten, von dem plötzlichen Verschwinden ihrer Gegner völlig verwirrt, begannen kehrtzumachen. Gleich würden sie die beiden entdecken, denn das Mondlicht war zu hell, als daß man sich ohne Schutz hätte wirkungsvoll verbergen können.
    »Ich habe eine Ananas wachsen lassen, während wir gewartet haben«, sagte Irene. »Mir ist zwar nicht wohl bei dem Gedanken, sie gegen Menschen einzusetzen, nicht einmal gegen Mundanier, aber…«
    »Wie soll denn eine magische Ananas außerhalb des Durchgangs funktionieren?« fragte er und erkannte im gleichen Augenblick, daß das ein törichter Einwand war; andererseits fürchtete er, entdeckt zu werden, sobald sie sich von der Stelle bewegten.
    Sie sah niedergeschlagen aus. »Ausnahmsweise hast du wohl mal recht! Wenn Kirschbomben schon eine unsichere Sache sind, dann sind es Ananas auch.«
    Krach stand zwischen den Felsen. »Lauft!« rief er.
    Doch nun kamen auch schon die Soldaten näher. Dor wußte, daß sie es nicht mehr rechtzeitig schaffen konnten. Er zog sein Schwert. Ohne seine Magie fühlte es sich schwer und grobschlächtig an, aber es war die beste Waffe, die er zur Verfügung hatte. Natürlich würde er überwältigt werden, aber wenigstens würde er kämpfend untergehen. Es war nicht das Ende, das er für sich gewählt hätte, wenn es eine vernünftige Alternative gegeben hätte, aber es war immer noch besser als nichts.
    »Lauf zu Krach!« sagte er. »Ich halte sie auf.«
    »Komm mit!« beharrte sie. »Ich liebe dich!«
    »Ausgerechnet jetzt muß sie mir das sagen«, knurrte er und musterte die nahenden Soldaten.
    Irene warf mit der Ananas nach ihnen. »Vielleicht jagt sie ihnen ja wenigstens Angst ein.«
    »Kann sie gar nicht. Sie wissen doch gar nicht, was…«
    Die Ananas explodierte und verspritzte ihren gelblichen Saft nach allen Richtungen.
    »Sie ist ja doch detoniert!« rief Dor verwundert.
    »Kommt endlich!« rief Arnolde und erschien hinter dem Oger. Plötzlich leuchtete Dor alles ein: Der Zentaur war zurückgekehrt, nachdem sie ihm nicht gefolgt waren. Das wiederum hatte die Magie in ihrer Umgebung gerade noch rechtzeitig zurückgebracht.
    Sie rannten zum Abhang. Die Mundanier rieben sich die vom Saft verklebten und geblendeten Augen, und so kamen Dor und die anderen ohne Schwierigkeiten voran.
    »Ihr wart so sehr damit beschäftigt, die Helden zu spielen, daß ihr darüber fast den Verstand verloren habt«, tadelte Arnolde. »Ihr hättet mir lediglich zu folgen brauchen, als die Mundanier euch den Rücken zukehrten. Dann hätten sie niemals erfahren, daß wir hier hindurchwollten.«
    »Verstand war noch nie meine starke Seite«, gab Dor zu.
    »Das stimmt allerdings«, pflichtete Irene ihm bei. »Dieser Saft wird sie nicht ewig aufhalten. Wir müssen möglichst schnell möglichst weit weg.«
    Das taten sie auch. Durch die Aufregung war ihre Erschöpfung wie weggeblasen. Nun führte

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