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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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stürzen.«
    Jetzt kamen die Soldaten am Felsvorsprung an. Als sie ihre Opfer dort nicht entdeckten, wurden sie wütend. Doch fast im selben Augenblick erspähten sie auch schon die Flüchtlinge. »Cnvm adknv!« rief einer von ihnen. »Sgdx’qd nm sgd bkntc.« Da machte er einen Satz.
    Einen Augenblick starrten die Soldaten sie an. »Sgdx geht doch gar nicht!« protestierte einer, als er vom magischen Feld erfaßt wurde.
    Doch ihr Anführer hatte eine Antwort parat. »Das sind Zauberer! Spione der Khazaren! Schießt sie ab!«
    Wie betäubt legten die Soldaten ihre Pfeile ein. »Lauft!« rief Dor. »Aber bleibt in Arnoldes Nähe!«
    »Diesmal bilde ich den Schluß«, beschloß Arnolde. »Um sicherzugehen. Geht los!«
    Das leuchtete ein. Der magische Durchgang erstreckte sich weiter nach vorne als nach hinten, und auf diese Weise konnte Arnolde seinen Körper so stellen, daß er sie alle in seinem Wirkungskreis hatte. Dor, Irene und Krach stürmten vorwärts, als die erste Pfeilsalve auf sie zuschoß. Grundy ritt auf dem Zentauren, so war er davor sicher, daß man aus Versehen auf ihn trat. Sie überquerten den nebeligen Abgrund und kamen im dichten Nebel auf der gegenüberliegenden Seite an.
    »Aaaahh!« schrie Arnolde plötzlich.
    Dor blieb stehen, um zurückzublicken. Ein Pfeil stak in Arnoldes Rumpf, und der Zentaur versuchte verzweifelt, sich auf drei Beinen weiterzubewegen.
    Krach führte die Gruppe an. Er packte einen Ast, der durch die Schwaden auf ihn zuragte und schleuderte ihn über den Abgrund auf die Soldaten. Sein Zielvermögen war sehr gut; die Soldaten schrien auf und warfen sich flach zu Boden, als der schwere Ast sie traf. Einer von ihnen wäre dabei beinahe in die Tiefe gestürzt.
    Dann stürmte Krach durch die Wolken zurück, bückte sich, packte den Zentaur an einem Vorder- und einem Hinterbein und nahm ihn mit einem Ruck auf die Schultern. »Oh!« sagte Arnolde, der trotz seiner Schmerzen noch staunen konnte.
    Doch im magischen Feld gab es nichts, was es der Kraft des Ogers hätte gleichtun können. Krach trug Arnolde zum gegenüberliegenden Hang und setzte ihn behutsam an einer Stelle ab, an der sich der Boden aus den Schwaden erhob. Diese Stelle war außer Sichtweite der Soldaten; nun würde es keine weiteren Salven mehr geben.
    »Aber der Pfeil!« sagte der Zentaur tapfer. »Wir müssen ihn herausholen!«
    Krach packte den Pfeil und ruckte daran. Arnolde schrie ein weiteres Mal auf – doch da war der Pfeil schon aus der Wunde gelöst. Er war nicht allzu tief eingedrungen, sonst wäre die Spitze abgebrochen.
    »Ja, so war es richtig«, sagte der Zentaur – und fiel in Ohnmacht.
    Irene war bereits damit beschäftigt, einen Samen keimen zu lassen. Sie hatten zwar ihr Heilelixier verloren, das sich in Arnoldes Zauberbeutel befunden hatte, doch manche Pflanzen besaßen ebenfalls heilende Eigenschaften. Sie ließ eine Balsampflanze wachsen und bestrich die Wunden mit ihrem Sekret. »Das heilt die Wunde zwar nicht sofort und ganz«, sagte sie, »aber wenigstens lindert es den Schmerz und läßt den Heilungsvorgang einsetzen. Damit sollte er jedenfalls gehen können.«
    Krach schritt nervös auf und ab. »Denk an Chet – Wunde nicht nett.«
    Dor begriff, was den Oger bekümmerte. »Wir wissen nicht mit Sicherheit, daß jede mundanische Wunde sich so infizieren muß wie bei Chet. Da hat Chet wahrscheinlich einfach nur Pech gehabt. Außerdem wurde er von einem Flügeldrachen gebissen, während Arnolde von einem Pfeil getroffen wurde. Das ist etwas anderes – glaube ich.« Dennoch machte es Dor Sorge, daß nun schon der zweite Zentaur verwundet worden war. Ob das vielleicht Teil des Fluchs der Salbe war? Die Zentauren mußten doppelt soviel Salbe benutzen wie die anderen, da sie vier Hufe bestreichen mußten, vielleicht machte sie das ja anfälliger für den Fluch.
    Bald darauf kam Arnolde wieder zu sich und bestätigte, daß der Schmerz der Wunde erheblich nachgelassen hatte, was aus verschiedenen Gründen eine Erleichterung für alle war. Dennoch entschied Dor, daß sie den Rest der Nacht ruhen sollten. Schließlich konnten sie Burg Ocna ohnehin nicht mehr heimlich angehen, und es war wichtiger, daß ihr Freund sich erholte. Immerhin war das magische Feld des Zentauren in Mundania für sie lebenswichtig.

12
Mitternachtssonne
    Gegen Mittag – sie waren inzwischen sehr erschöpft aber voller Hoffnung – erreichten sie Burg Ocna. Diese war zwar nicht ganz so imposant wie Burg Onesti, aber immer

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