Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
schnarchten Krach und Grundy vor sich hin.
    Alle hatten geschlafen! Niemand hatte den Kurs des Floßes b e stimmt! Die Bullenflatterbinsen waren einfach losgeprescht, wohin es ihnen gerade gepaßt hatte – und das konnte so gut wie überall sein!
    Das Floß trieb mitten auf dem Meer. Ringsum befanden sich endlose Wassermassen. Es war reines Glück gewesen, daß kein Seeungeheuer sie erspäht und im Schlaf vertilgt hatte! Und da kam auch schon eins!
    Doch als das Ungeheuer hungrig Kurs auf das Gefährt nahm, stellte Dor fest, daß die Binsen derart schnell waren, daß die Se e schlange sie nicht würde einholen können. Sie waren in Sichtweite, weil sie so schnell dahinjagten. Da sie Richtung Süden fuhren, mußten sie bereits in der Nähe der Zentaureninsel sein.
    Nein, das war nicht zwangsläufig der Fall. In Cheries Logik-Stunden war Dor besser gewesen als in Rechtschreibung. Er suc h te immer nach Alternativen zum Offensichtlichen. Das Floß hätte auch die ganze Nacht Schlaufen fahren oder in Richtung Norden reisen können, um sich dann irgendwann zufällig gegen Sonne n aufgang dem Süden zuzuwenden. Sie konnten irgendwo sein, das ließ sich nicht bestimmen.
    »Wo sind wir?« fragte Dor das nächstgelegene Wasser.
    »Auf dem 83. Längen- und dem 26. Breitengrad oder auch u m gekehrt«, sagte das Wasser. »Ich verwechsle ständig die Längen- mit den Breitenkreisen.«
    »Das sagt mir überhaupt nichts!« fauchte Dor.
    »Aber mir«, sagte Chet, der gerade aufwachte. »Wir befinden uns ein gutes Stück draußen auf offener See, aber auch ein gutes Stück in Richtung unseres Ziels. Gegen Abend müßten wir eigentlich da sein.«
    »Aber angenommen, daß uns hier draußen ein Ungeheuer e r wischt?« warf Irene ein, die ebenfalls wachgeworden war. »Ich wäre lieber in Landnähe.«
    Chet zuckte mit den Achseln. »Wir können ja das Land anste u ern. In der Zwischenzeit kannst du uns ein paar Nahrungs- und Wasserpflanzen schnellzüchten, damit wir essen und trinken kö n nen.«
    »Und eine Sonnenschirmpflanze, die uns vor der Sonne schützt«, fügte sie hinzu. »Und eine Sichtsperrhecke für… na, ihr wißt schon.«
    Sie machte sich ans Werk. Schon bald darauf tranken sie das du f tende Wasser einer Eimerpflanze und aßen brötchenähnliche Teigkugeln von Puffballsträuchern. Die neue Hecke schirmte den hinteren Teil des Floßes ab, wo die leergetrunkenen Eimer einem anderen Zweck dienten. Mehrere Sonnenschirme schützten sie vor den Sonnenstrahlen. Langsam wurde es richtig gemütlich.
    Auf Chets Ziehen an der Nasenleine hin steuerte das Gefährt gen Osten, wo sich das ferne Festland befinden mußte.
    Krach der Oger hielt die Nase schnüffelnd in den Wind und blickte sich im Kreis um. Dann zeigte er in eine Richtung. »Riech üblen Wurm von einem Sturm«, verkündete er.
    O nein! Dor erspähte die finsteren Wolken, die über den südl i chen Horizont auf sie zukamen. Krachs scharfe Ogersinne hatten den Sturm zwar als erste gewittert, aber nun war er für alle deutlich erkennbar.
    »Wir sitzen in der Patsche«, meinte Grundy. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Was kannst du schon tun?« fragte Irene in vernichtendem To n fall. »Willst du mit deiner dämlichen Winzhand wedeln und uns alle auf der Stelle in Sicherheit zaubern?«
    Grundy ignorierte sie. Er sprach mit dem Meer und sagte kurz darauf: »Ich glaube, ich hab’s. Die Fische melden es einem eklekt i schen Aal.«
    »Einem was?« fragte Irene. »Meinst du etwa eines von diesen Stromstoßwesen?«
    »Einen eklektischen Aal, Dumpfbacke! Der sucht sich überall alles mögliche zusammen. Tut nie etwas Eigenständiges, setzt nur alle Stücke und Teile zusammen, die andere geschaffen haben.«
    »Wie kann uns so ein Wesen denn helfen?«
    »Du solltest lieber fragen, warum es uns helfen wird.«
    »Na gut, Holzkopf. Warum?«
    »Weil ich ihm die Hälfte deiner Samen versprochen habe.«
    »Die Hälfte meiner Samen!« explodierte sie. »Das kannst du nicht machen!«
    »Wenn ich es nicht mache, stampft uns der Sturm in Grund und Wasser.«
    »Er hat recht, Irene«, warf Chet ein. »Wir stecken bis zum Hals in der Pfütze, um es bildlich auszudrücken.«
    »Ich werde den verdammten Golem in eine Pfütze stecken, und zwar in eine Pfütze aus weißglühendem Nies-Pfeffer! Er hat kein Recht dazu, mein Eigentum anderen zu versprechen!«
    »Na gut«, meinte Grundy. »Dann sag dem Aal nein. Verpaß ihm einen Schock.«
    Eine schmale Nase durchstieß die immer bewegter werdende

Weitere Kostenlose Bücher