Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
ihr zu. »Ich beschütze dich!«
    Ein Flügeldrache erspähte sie und kam auf sie zugeflogen und spie einen dünnen Feuerstrahl aus. In den Flammen verdampften Teile der Wolke und hinterließen einen Graben, so daß sie beiseite kriechen mußten. »Toller Beschützer!« schnaubte Irene. Ihre G e sichtsfarbe spielte bereits leicht ins Grünliche. Sie hatte Angst.
    Doch Dors magisches Schwert hieb mit seiner ihm eigenen Treffsicherheit nach allen Seiten und schlug einem der Drachen einen Teil seines Flügels ab. Der Drache quiekte vor Schmerz und geriet ins Taumeln, konnte sein Flugvermögen nicht mehr voll ins Spiel bringen und verschwand schließlich in der Wolke – unter stotternden Geräuschen und mit einer Rauchspur, die sich bei seinem Absturz mit der Wolke vermischte.
    Es war seltsam anzusehen, wie Dor und seine Begleiter auf der flauschigen weißen Oberfläche standen, durch die die Drachen hindurchflatterten, als bestünde sie einfach nur aus Dunst – was ja eigentlich auch der Fall war. Die Drachen hatten den Vorteil, mehr Bewegungsspielraum zu haben und sich verstecken zu können, während Dors Gruppe immerhin einen festen Halt unter den F ü ßen hatte. Doch Dor wußte, daß die Drachen ihnen diesen Halt mühelos wegdampfen konnten, sie brauchten nur auf die Idee zu kommen. Zum Glück waren Flügeldrachen nicht sonderlich schlau; ihre Gehirne waren recht klein, da jeder Ballast zugunsten besserer Flugfähigkeiten vermieden worden war, und das bißchen Hirn, das sie besaßen, wurde von ihrem Feuer ständig viel zu sehr erhitzt, um gut funktionieren zu können. Flügeldrachen waren zum Kämpfen geboren, nicht zum Denken.
    Irene ließ gerade eine Pflanze wachsen, für die sie offenbar etwas Salbe aufgehoben hatte. Es war ein Greifer, eine ebenso furchtei n flößende Pflanze wie der Krakentang, die im Gegensatz zu diesem jedoch an Land wuchs – oder offenbar auch auf Wolken. Kurz darauf war der Greifer schon groß genug, um alles in seiner U m gebung zu bedrohen. »Versuch dich hinter dem Baum zu halten, damit er zwischen dir und den Drachen ist«, riet Irene und wich vor dem Pflanzenungeheuer zurück.
    Dor befolgte ihren Rat. Als der nächste Flügeldrache auf ihn z u geschossen kam, verschwand er hinter dem Greifer. Der Drache, der mit einem solchen Gewächs hoch oben in den Wolken nicht gerechnet hatte, schlug einen Doppelsalto und wich zurück. Doch der Greifer fuhr einen seiner Greifarme aus und bekam einen Fl ü gel zu packen. Er zerrte den Drachen zu sich, indem er ihn mit immer mehr Tentakeln umwickelte, wie eine Spinne, die eine Fli e ge fängt.
    Der Drache kreischte, biß und hackte auf die Pflanze ein, doch der Greifer war stärker. Die anderen Drachen hörten seine Schreie und schossen auf den Greifer zu. Chet fing einen davon mit se i nem Lasso ein. Der Drache griff ihn wütend an, biß ihn in die Schulter und machte sich wieder über die Pflanze her. Drei Dr a chen jagten feuerspeiend auf den Greifer zu. Ein lautes Zischen war zu hören, und übelriechende Dämpfe durchzogen den Scha u platz. Doch einer der Tentakel erwischte einen zweiten Drachen und zerrte ihn an sich. Einen Greifer griff man nicht ungestraft an!
    »Wir verschwinden wohl besser von hier«, meinte Irene. »Wer immer den Kampf auch gewinnen mag – als nächstes wird er sich über uns hermachen wollen.«
    Der Meinung war Dor auch. Er rief Grundy und Krach herbei, und gemeinsam begaben sie sich zu Chet.
    Der Zentaur war verwundet: Helles rotes Blut strömte an seiner linken Seite herab, und sein Arm hing reglos neben ihm. »Laßt mich«, sagte er. »Ich kann euch jetzt nur noch hinderlich sein.«
    »Hinderlich sind wir uns alle«, erwiderte Dor. »Irene, laß noch ein paar Heilpflanzen wachsen.«
    »Ich habe keine mehr. Wir müssen hinunter und eine suchen, die könnte ich dann wachsen lassen.«
    »Nach unten kommen wir nicht«, sagte Chet. »Zumindest nicht vor Nachtanbruch. Danach wird es vielleicht etwas Nebel in den Niederungen geben, den wir dann hinabsteigen können.«
    »Bis zum Abend bist du ja verblutet!« protestierte Dor. Er zog das Hemd aus, das Irene ihm gemacht hatte. »Ich werde vers u chen, deine Wunde zu verbinden. Und danach – na ja, wir werden sehen.«
    »Komm, laß mich das machen!« mischte Irene sich ein. »Ihr Männer könnt so was sowieso nicht vernünftig! Dor, frag die Wo l ke nach einer schnellen Abstiegsmöglichkeit.«
    Während sie den Zentauren verarztete, befragte er die Wolke, auf der sie

Weitere Kostenlose Bücher