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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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mußte die Hände der anderen lo s lassen, damit sie Schwimmbewegungen machen konnten. Er hielt die Luft an, schwamm an die Oberfläche der riesigen Woge, die über ihnen zusammengebrochen war, und rief schließlich: »Hilfe! Weitersagen!«
    War noch etwas Magie übrig? Ja – ein bißchen. »Hilfe!« wiede r holte das Wasser schwach. »Hilfe!« wiederholte die nächste Woge. »Hilfe! Hilfe! Hilfe!« riefen die anderen Wellen im Chor.
    Da erschien ein Floß. »Da ertrinkt jemand!« rief eine Stimme. »Wo seid ihr?«
    »Hier!« keuchte Dor. »Wir sind fünf…« Plötzlich schlug ihm eine harte Welle ins Gesicht, und er mußte husten. Danach konnte er seine gesamte schwindende Energie nur noch darauf konzentri e ren, in der heftigen See an der Oberfläche zu bleiben, was ihm nicht so recht gelingen wollte.
    Da wurde er von kräftigen Händen gepackt und auf das breite Holzfloß gehoben. »Die anderen!« keuchte Dor. »Vier andere…«
    »Wir haben sie, König Dor«, sagte sein Erretter. »Etwas feucht, aber wenigstens unversehrt.«
    »Chet – mein Freund der Zentaur… er ist verwundet… braucht ein Heilelixier…«
    Der Retter lächelte. »Hat er bereits. Glaubt Ihr, wir würden uns e re Artgenossen vergessen?«
    Dors Sicht klärte sich soweit, daß er seinen Retter genauer au s machen konnte. Es war ein ausgewachsener Zentaur! »Wir… wir haben es geschafft…«
    »Willkommen in den Küstengewässern der Zentaureninsel, Euer Majestät.«
    »Aber…«, stotterte Dor. »Woher wißt Ihr denn, wer ich bin?«
    »Der Gute Magier Humfrey hat festgestellt, daß Ihr in Schwi e rigkeiten wart und bei Wasserung der Hilfe bedurftet. Der Zo m biemeister bat uns, in dieser Gegend nach Euch Ausschau zu ha l ten. In Eurem Land seid Ihr eine Person von allergrößter Wichti g keit, König Dor! Es ist gut, daß wir der Bitte entsprochen haben. Normalerweise stechen wir bei solchem Sturm nämlich nicht in See.«
    »Oh.« Dor war wie vor den Kopf gestoßen. »Äh, hat er Euch g e sagt, auf welcher Mission ich mich befinde?«
    »Nur, daß Ihr durch das Land Xanth reist, um seine Magie zu e r kunden. Sollten wir sonst noch etwas darüber wissen?«
    »Äh, nein, danke«, erwiderte Dor. Wenigstens das war also g e heim geblieben. Den Zentauren hätte der Gedanke an einen Ze n taurenmagier bestimmt nicht sonderlich zugesagt. Dor mochte zwar keine Irreführung, doch soviel war wohl wirklich unabdin g bar.
    Irene erschien, völlig durchnäßt, zerzaust und ungekämmt, aber immer noch äußerst hübsch. Irgendwie erschien sie ihm immer dann am schönsten, wenn sie völlig durcheinander war; vielleicht weil dann jede Künstlichkeit von ihr abgefallen war. »Du hast es schon wieder geschafft, Dor«, sagte sie und nahm seine Hand. »Du hast uns lebend hinuntergeführt.«
    »Aber du hast deinen Silberrand gar nicht bekommen.«
    Sie lachte. »Ein andermal! So, wie dieser Sturm mit uns umg e sprungen ist, will ich sowieso nichts von ihm haben.«
    Dann führten die Zentauren sie in die trockene Floßkabine. Ir e ne hielt immer noch seine Hand in ihrer, und das erfreute Dor sehr.

7
Die abscheuliche Tat
    Als das Zentaurenfloß in den Hafen einlief, war es bereits dunkel geworden. Chet wurde zur Behandlung zu einem Veterinär g e bracht, da der Biß des Flügeldrachen sich als resistend gegen das Heilelixier herausgestellt hatte. Dor und seine Gefährten wurden mit Blauen, Orangen und Grünen bewirtet, und schließlich wurde ihnen ein prächtiger Stall für die Nacht zugewiesen. Von dort ha t ten sie einen herrlichen Blick auf eine saftige Weide, die Unte r kunft war gut gelüftet und ebenso ausgestattet, nämlich mit einem Wassertrog, reichlich Heu und einem Block Salz.
    Einen Augenblick lang musterten sie die Unterkunft von außen, dann trat Krach hinein. »Hoi! Heu!« rief er und ließ sich mit einem Krachen in selbiges fallen, daß das ganze Gebäude zu wackeln begann.
    »Gute Idee«, meinte Grundy und tat das gleiche, nur mit dem Unterschied, daß sich das Beben des Gebäudes diesmal in engen Grenzen hielt. Kurz darauf legten sich auch Dor und Irene zur Ruhe. Das Heu war bequem und duftete angenehm, so daß es die Entspannung ebenso förderte wie Träume von der schönen freien Natur. Irene hielt Dors Hand, und sie schliefen ausgezeichnet.
    Am Morgen betrat ein stämmiger älterer Zentaur den Stall. Er wirkte merkwürdig distanziert. »Ich bin Gerome, der Älteste der Insel. König Dor, ich bin hier, um für dieses Versehen um Verze i hung zu

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