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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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heruntergeschluckt!«
    »Wir müssen diesem Kegel auf jeden Fall ausweichen«, entschied Dor. »Davor gibt es jede Menge Dampf. Wenn wir den hinunte r klettern können, nahe am Silberrand…«
    »Meine Hufe versinken in der Wolke!« sagte Chet plötzlich en t setzt.
    Da merkten sie, das ihnen das gleiche widerfuhr. Die Wolkenfl ä che, die zuvor elastisch gewesen war, wurde immer matschiger. »Was ist los?« fragte Irene, deren Stimme wieder in Richtung Hy s terie überzukippen drohte.
    »Was ist los?« fragte Dor die Wolke.
    »Eure Salbe läßt nach, Blödmann«, stürmte der Sturm.
    Die Salbe wirkte etwa einen Tag. Hastig erneuerten sie sie. Das half zwar etwas, doch die Wolke blieb immer noch viel zu weich. »Das gefällt mir nicht«, sagte Grundy. »Vielleicht hat unsere alte Salbe ja in ihrer Wirkung nachgelassen, aber die neue tut’s auch nicht viel besser. Ich frage mich, ob es wohl einen Zusammenhang zwischen dem welkenden Greifer und dem fliehenden Drachen gibt?«
    »Das ist es!« rief Chet und zuckte zusammen, als der Schmerz in seiner Schulter ihn durchfuhr. »Wir treiben aus dem Wirkungsb e reich der Magie heraus! Deshalb bekommen auch alle magischen Dinge hier Schwierigkeiten.«
    »Das muß es sein!« pflichtete Dor ihm entsetzt bei. »Die Wolken befinden sich bereits südlich von Xanth – und jenseits von Xanth läßt die Magie nach. Wir befinden uns am Rand von Mundania!«
    Einen Augenblick lang schwiegen sie schockiert. Nun war also das Allerschlimmste geschehen!
    »Wir werden durch die Wolke fallen!« schrie Irene. »Wir werden ins Meer stürzen! Ins entsetzliche mundanische Meer!«
    »Laufen wir nach Norden zurück«, schlug Grundy vor. »Zurück zur Magie!«
    »Damit schaffen wir es höchstens bis zum Rand der Wolke und stürzen dort in die Tiefe«, jammerte Irene. »Dor – unternimm doch etwas!«
    Wie er das haßte, derart in die Enge getrieben zu werden! Doch er wußte bereits, was sie tun mußten. »Der Sturm!« sagte er. »Wir müssen hindurch und hinunter, bevor wir gänzlich außerhalb des Wirkungsbereichs der Magie sind.«
    »Aber dieser Sturm haßt uns doch!«
    »Dieser Sturm wird seine eigenen Sorgen haben, wenn auch seine Magie nachläßt«, meinte Dor.
    Sie rannten auf das Gewitter zu, das sie finster anstarrte und ve r suchte, zu einem vernichtenden Schlag auszuholen. Doch es war tatsächlich im Begriff, seinen inneren Zusammenhalt zu verlieren, weil auch seine Magie nachließ, und so konnte es sich nicht so recht auf sie konzentrieren. Als sie in seine wirbelnden Randdäm p fe traten, sackten ihre Füße gleich hindurch, als bestünde die O berfläche aus Matsch. Die Magie ließ tatsächlich nach, und sie hatten nur noch sehr wenig Zeit zur Verfügung, bevor sie allen Halt verlieren und in die Tiefe stürzen würden.
    Doch als sie wieder den Silberrand vor sich sahen, wurde Dor klar, daß die Sache auch einen ungeahnten Vorteil hatte. Weil die Salbe nach und nach an magischer Kraft verlor, war es ihnen mö g lich, langsam hinabzusteigen, so daß sie es vielleicht gerade noch rechtzeitig bis zum Boden schaffen konnten. Sie brauchten sich gar nicht auf den Sturm zu verlassen.
    Sie faßten sich an den Händen, um sicherzugehen, daß niemand in den dichter werdenden Winden, die ihnen um die Ohren zu pfeifen begannen, verlorenging. Krach legte einen Arm um Chets Rumpf und hielt ihn auch ohne Zuhilfenahme seines lahmen Arms sicher fest. So sanken sie durch den wirbelnden Nebel, der sich wie Suppe anfühlte. Dor hatte zuerst Angst, er würde ersticken, doch dann stellte er fest, daß er trotz allem recht gut atmen konnte. Sein Mund war nicht mit Salbe bestrichen worden, und die Wolke war für seinen Kopf nichts als Dunst.
    »So viel schöner Silberrand!« sagte Irene. »Und ich kriege nichts davon ab!«
    Die Böen wurden immer stärker. Sie wurden hin und her gest o ßen und in den Mittelstrudel hineingezogen – doch der besaß nur noch einen Bruchteil seiner früheren Kraft und konnte sie nicht mehr herumschleudern wie kurz zuvor noch den Flügeldrachen. Spiralförmig bewegten sie sich hindurch, während die Magie i m mer weiter verblaßte. Dor hielt sich an den anderen fest und hof f te, daß die Magie lange genug durchhalten würde, bis sie sanft gelandet wären. Wenn sie allerdings auf hoher See ins Wasser stü r zen sollten…
    Nach einem schier endlosen Abstieg stürzten sie tatsächlich ins Wasser. Der Regen prasselte auf sie herab, und schäumende Ri e senwogen umspülten sie. Dor

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