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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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hinweg, als wäre dieser etwas, das hinten aus einem Pferd fällt. Einen Augenblick später marschierten sie mit der wutschnaubenden Tinnie heraus.
    Soviel dazu. Typisch für mein Glück. Sollte ich den Topf am Ende des Regenbogens finden, würde ich mir auf dem Weg dorthin sicher das Bein brechen und müßte daliegen und zusehen, wie irgendein anderer Clown damit verschwindet, während ich vor mich hinstöhne.
    Ich wartete, bis die Straße leer war. Dann besorgte ich mir einen Eimer Bier und schloß mich ein. Niemand störte mich.

 
14. Kapitel
     
    Ich hatte alle überraschen wollen, indem ich reisebereit im Morgengrauen bei den Tates aufkreuzte. Aber ich hatte einen Traum von Loghyr-Knochen. Vielleicht lag es am Bier. Das Bier war grün. Ich war klug genug, den Traum nicht zu ignorieren. Vielleicht war er ein Ruf des Toten Mannes.
    Am schlimmsten finde ich morgens, daß die Sonne schon da ist. Sie brennt einem direkt in die Augen. Wenn man dann in ein Haus geht, sieht man nullkommanichts mehr.
    Nullkommanichts sah ich auch, als ich in das Haus des Toten Mannes kam. Da drinnen war es finster wie in einer Gruft.
    Wurde auch Zeit, Garrett. Hast du den Weg über Khaphe genommen?
    »Es war kein Traum, oder?«
    Nein.
    »Was willst du?«
    Ich habe nicht die Kraft, deinen Abenteuern aus der Ferne zu folgen. Wenn du meinen Rat und meine Hilfe willst, mußt du mir hin und wieder Bericht erstatten.
    Deutlicher konnte er mir wohl nicht sagen, daß er mir was schuldig war. Ich nahm, was er mir bot. »Was brauchst du?«
    Einzelheiten von allem, was du seit deinem letzten Besuch gesehen und erfahren hast.
    Die teilte ich ihm mit, ohne etwas auszulassen.
    Er grübelte eine Weile. Kauf dir ein paar Giftringe, Garrett. Trag ein Messer im Stiefel.
    Das war nicht der Rat, den ich erwartet hatte. »Wozu?«
    Bist du bekannt für solche Dinge?
    »Nein.«
    Tu das Unerwartete.
    »Dafür bin ich den ganzen Weg hierher gekommen?«
    Mehr kann ich nicht sagen, nach den wenigen Informationen, die du mir zugänglich machst.
    Mir die Schuld geben. Das sah ihm ähnlich. Ich hatte ihm ein paar seltsame Gefallen getan, die Wohnung etwas geputzt und einige Schwefelkerzen angezündet, um das Ungeziefer etwas abzuhärten. Ich überlegte, was Morpheus wohl über das Atmen dachte. Es ist etwas schwierig, grünblättriges Gemüse zu inhalieren.
    Dann nahm ich den Rat des Toten Mannes an. Ich vergrößerte meine Ausrüstung an todbringenden Eisenwaren. Ich nahm sogar Zeug mit, wie ich es aus meiner Zeit bei den Marines kannte. Sollen sie doch kommen, dachte ich. Ich bin auf alles vorbereitet.
     
    Pferde. Sie sind eine der geringfügigeren Unannehmlichkeiten, die man auf einer längeren Reise ertragen muß. Es sei denn, man will laufen. Morpheus Ahrm ist voll des Lobes für solche Übungen, weil er den Schmerz liebt. Ich persönlich habe nur wenig Interesse daran, mir freiwillig Unbequemlichkeiten zuzumuten.
    Ich ging zu einem Ausrüster, den ich kannte, einem schwarzen Riesen namens Lou Latsch. Er war menschlich, mußte aber irgendwo fremdes Blut in sich haben. Neun Fuß hoch ragte er auf. Die farbigen Stammesnarben auf seinen Wangen ließen ihn wild aussehen, aber er war ein Schatz, so sanft, wie ein Mensch nur sein kann.
    Seine gräßliche Miene hellte sich auf, als er mich über seinen Hof kommen sah. Mit ausgebreiteten Armen ging er mir entgegen und grinste, als wollte ich ein ganzes Bataillon ausrüsten. Ich wich seiner Umarmung aus. Er konnte einen mit seiner Freude zerquetschen. Hätte er einen Killerinstinkt, wäre aus ihm ein verdammt guter Profiringer geworden.
    Ich hatte ihm vor einer Weile geholfen, einen Betrüger aufzuspüren. Die Tatsache, daß ich den Kerl zum Zahlen brachte, rettete Lou Latsch vor dem Bankrott. Somit war er mir einiges schuldig, aber seine Begrüßung war nicht viel wärmer als Fremden gegenüber, die von der Straße hereinkamen.
    »Was können wir für dich tun, Garrett? Sag es, und es gehört dir. Auf meine Kosten. Solange du willst.«
    »Ich brauche zwei Pferde und eine Zeltausrüstung für drei bis vier Monate.«
    »Sollst du haben. Willst du dich im Fallenstellen versuchen? Geht das Geschäft so schlecht?«
    »Ich hab einen Job. Deshalb muß ich aus der Stadt raus.«
    »Drei, vier Monate sind eine ziemliche Strecke. Wohin willst du?« Er steuerte seinen Stall an, in dem ein ganzer Pulk vierbeiniger Meuchelmörder mit brodelnder Heimtücke im Blut meiner Ankunft harrte.
    »In den Cantard.«
    Ich komme mit Pferden

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