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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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TunFaire und suchen Klaus Kronk.«
    Das schien ihn zu überraschen. Er sagte: »Und ich dachte, ich hätte alle blöden Witze schon gehört.«
    »Gerade eben haben wir rausgefunden, daß er tot ist.«
    »Und was wollt ihr jetzt anderes tun, als dahin zurückzugehen, woher ihr gekommen seid, wenn der Mann, den ihr sucht, den Löffel abgegeben hat?«
    »Ich wollte nur mit ihm reden, um rauszufinden, wie ich Kontakt zu seiner ältesten Tochter aufnehmen kann. Ich weiß, daß sie verheiratet ist, aber ich weiß nicht, mit wem. Ich dachte mir, daß ihre Mutter oder sonst jemand aus der Familie mich vielleicht in die richtige Richtung schicken könnte. Ist von denen jemand da?«
    Er sah aus, als würde es für ihn zu kompliziert. »Ihr müßt von den Leuten reden, die früher hier gewohnt haben. Die sind vor ein paar Jahren ausgezogen.«
    Die Veränderungen waren neu genug, um seine Aussage zu bekräftigen. »Haben Sie eine Ahnung, wo sie sind?«
    »Woher, zum Teufel, sollte ich? Ich wußte nicht mal ihren Namen, bis ihr ihn mir gesagt habt.«
    »Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Freundlichkeit. Wir werden sie wohl auf anderem Weg auftreiben müssen.«
    »Was wollt ihr überhaupt von der Machuska?«
    Während ich noch über seine Frage nachdachte, sagte Morpheus: »Wir wollen sie in den Teich werfen und sehen, in welche Richtung der Frosch springt.«
    »Wir vertreten die Testamentsvollstrecker eines Vermögens, dessen Haupterbin sie ist.«
    »Ich mag es, wenn du schmutzige Worte sagst, Rechtsverdreher«, sagte Morpheus. Unserem neuen Freund erklärte er: »Sie hat einen ganzen Batzen geerbt.« Im Flüsterton eines Bauchredners raunte er mir zu: »Hau ihm die Zahl um die Ohren, damit wir sehen können, wie groß seine Augen werden.«
    »Es sind wohl um die hunderttausend Taler, abzüglich der Kosten des Testamentsvollstreckers.«
    Seine Augen wurden nicht größer. Er zuckte nicht mal mit einer Wimper. Statt dessen murmelte er noch einmal: »Ich dachte, ich hätte alle blöden Scherze schon gehört.«
    Also wiederholte ich mich für ihn. »Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Freundlichkeit.« Ich steuerte die Straße an.
    »Nächster Halt?«
    »Wir fragen nebenan. Die Leute, die hier gewohnt haben, kannten die Familie. Die könnten was wissen.«
    »Falls sie nicht auch weg sind. Was hältst du von diesem Mann eben?«
    »Ich versuche, mir erst eine Meinung zu bilden, wenn ich mit mehr Leuten gesprochen habe.«
     
    Wir hatten ein weniger streitlustiges, allerdings auch weniger informatives Gespräch vor dem nächsten Haus an der Straße. Die Leute wohnten erst seit einem Jahr dort, und über die Kronks wußten sie nur, daß Klaus während der letzten venagetischen Invasion ums Leben gekommen war.
    »Verstehst du das?« fragte ich, als wir die Kutsche wendeten und das Haus mit den Pfauen ansteuerten.
    »Was?«
    »Er sagte, Kronk sei während der letzten venagetischen Invasion ums Leben gekommen. Nicht durch die Venageti.«
    »Sicher eine Ungenauigkeit, die ausschließlich seiner Trägheit zuzuschreiben ist.«
    »Wahrscheinlich. Aber für diese Details sollte man ein offenes Ohr haben. Manchmal formt sich daraus ein Bild, das die Leute einem ohne ihr Wissen vermitteln, wie Pinselstriche, die sich zu einem Gemälde ergänzen.«
     
    Die Pfaue setzten alle verfügbaren Himmel und Höllen in Bewegung, als sie uns entdeckten. Sie krähten, als hätten sie seit Jahren nichts mehr zu krähen gehabt.
    »Meine Güte«, brummte ich. »Sie hat sich kein bißchen verändert.«
    »War sie schon immer alt und häßlich?« fragte Morpheus mit einem Blick auf die Frau, die von einem Balkon an der Seite des Hauses beobachtete, wie wir näherkamen.
    »Hat sich seitdem noch nicht mal umgezogen. Vorsichtig mit ihr. Sie ist eine Art Hexe.«
    Ein kleiner Mann im grünen Anzug und roter Mütze rannte vor uns über den Weg und gackerte etwas in einer Sprache, die ich nicht verstand. Morpheus nahm einen Stein und wollte ihn werfen. Ich hinderte ihn daran. »Was tust du?«
    »Das ist Ungeziefer, Garrett. Sie mögen auf den Hinterbeinen laufen und Geräusche von sich geben, die wie eine Sprache klingen, aber sie sind genauso Ungeziefer wie Ratten.« Dennoch ließ er den Stein fallen.
    Ich hege Ratten gegenüber eindeutige Gefühle, selbst wenn sie auf den Hinterbeinen laufen und reden und gesellschaftlich sinnvolle Dinge tun wie etwa Gräber ausheben. Ich verstand Morpheus’ Empfindungen, wenn auch nicht sein Vorurteil speziell in diesem Fall.
    Die

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